Die Auszugslänge beim Bogenschießen
Die Auszuglänge, also der Abstand zwischen deinem Griff und der Bogensehne ist einer der wichtigsten Faktoren beim Kauf eines Bogens. Sie hat maßgeblichen Einfluss auf das Schussverhalten des Bogens und sollte immer in Abhängigkeit von den eigenen Körpermaßen gewählt werden.
Wenn der Bogen zu klein und die Auszuglänge zu kurz ist, ist es für den Schützen beinahe unmöglich einen sauberen Schuss mit einwandfreier Technik zu lösen – egal ob auf einem Compound-, einem Recurve- oder einem Langbogen.
Wenn der Bogen allerdings zu groß für dich ist, leidet die Präzision ebenfalls, da der Nockpunkt zu weit hinter deinem Gesicht liegt. Daher solltest du dir vor dem Kauf des ersten Bogens folgende Fragen stellen und beantworten, um ein passendes Modell zu finden:
Während wir uns in anderen Beiträge auf die perfekte Größe und das Zuggewicht fokussieren, liegt bei diesem Artikel der Schwerpunkt auf der Zuglänge. Dazu kursieren online mehrere Methoden, die genutzt werden können, um sie zu bestimmen – Im Grunde genommen gibt es allerdings nur zwei Methoden, die präzise Ergebnisse versprechen und von dir genutzt werden sollten.
1. Methode: Auszuglänge mit einer Formel berechnen
Wie misst man die tatsächliche Auszuglänge? Nun, der Prozess ist nicht sonderlich komplex und kann in wenigen Schritten durchgeführt werden. Zunächst solltest du deine Spannweite von Fingerspitze zu Fingerspitze messen und anschließend diesen Wert durch 2,5 teilen.
An sich keine große Sache, trotzdem solltest du darauf achten, dass du natürlich stehst und nicht auf Teufel komm raus versuchst, noch den oder anderen Zentimeter rauszuholen. Die Arme sollten T-förmig vom Körper gestreckt werden und sich in einem rechten Winkel zum Torso befinden. Dann kann ein Helfer deine Spannweite messen. Am besten funktioniert das an eine Wand angelehnt oder direkt am Rücken mit einem Zollstock. Die Spannweite wird daraufhin durch 2,5 geteilt.
Ein Mensch mit einer Spannweite von 180 cm hat einen 72 cm langen Auszug beim Bogenschießen.
Dieser Wert reicht in der Regel aus, um eine passende Bogengröße auswählen zu können.
Alternativ kannst du auch die zweite Methode zur Ermittlung deiner Auszuglänge anwenden. Dazu benötigst du jedoch einen Bogen als Referenzwert, den du anlegen kannst, um zu messen.
2. Methode: Nach führenden Bogenschützenverbänden
Gemäß mehrerer Verbände, unter anderem der Archery Trade Association aus den USA, ergibt sich der Auszug aus der Distanz zwischen Nockpunkt und Drehpunkt, der sich am Schaft befindet, plus 1 ¾ Inches (ca. 4,45 cm).
Hört sich zunächst komplizierter an als es ist. Eigentlich muss man nur einen Bogen in die Schussposition nehmen, (Halteposition unter Spannung) und von einem Helfer die Strecke zwischen Nockpunkt und Drehpunkt messen und im Anschluss ca. 4,45 Zentimeter addieren, um auf die tatsächliche Länge zu kommen.
Aber Achtung: Diese Methode sollte nur von fortgeschrittenen Bogenschützen genutzt werden, zumal man dafür ein Testobjekt benötigt. Der Bogenschütze benötigt eine einwandfreie Technik und sollte eine natürliche Bewegung ausführen. Für Anfänger reicht in der Regel die Ermittlung des Auszugs auf Basis der Spannweiten-Methode.