Die Trocknungszeit der Acrylfarbe
Die Trocknungszeit einer Acrylfarbe hängt von ihrer Zusammensetzung ab. Unterschiedliche Hersteller benutzen ihre eigenen Rezepte, um die gewünschte Farbwirkung möglichst günstig zu produzieren.
Eine Pauschalantwort lässt sich deshalb nicht geben. Um eine qualifizierte Antwort geben zu können, müssen wir die Einflüsse auf die Trocknungszeit kennen.
Einflüsse auf die Trocknungzeit
Eine gewöhnliche Rezeptur lässt die Farbe bereits binnen wenigen Minuten trocknen, sobald sie aus der Farbtube gedrückt wurde. Sobald sie zur Verarbeitung aus der Tube an die Umgebungsluft gelangt, wirken verschiedene Einflüsse auf die Farbe, die wiederum die Trocknungszeit des Acryls beeinflussen.
Die signifikantesten Einflüsse auf die Trocknungszeit der Acrylfarbe haben dann (abgesehen von der Rezeptur) die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur, die Dicke des Farbauftrags und der Untergrund, auf den die Farbe zum Mischen aufgetragen wird. In der geschlossenen Tube hält sich eine kühl und von der Sonne abgeschirmt gelagerte Acrylfarbe mehrere Jahre ohne auszutrocknen.
Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind nicht so leicht von dir beeinflussbar. Diese Faktoren schwanken aufgrund der jahreszeitlichen Veränderungen des Wetters.

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Am leichtesten kannst du die Trocknungszeit der Farbe verlängern, indem du einen wasserabweisenden Untergrund zum Mischen der Farbe verwendest. Eine mit Folie beschichtete Pappe funktioniert dabei nicht schlechter als eine Palette aus Kunststoff oder eine versiegelte Holzpalette. Schlecht hingegen sind einfache Papiere, Kartonstücke oder Hölzer, in die die Farbe unmittelbar einziehen kann. So wird der Farbe nicht nur von der Umgebung sondern auch von ihrem Untergrund Feuchtigkeit entzogen.
Ein dicker, pastoser Farbauftrag verlängert die Trocknungszeit erheblich, wobei die Farbe an der Oberfläche schnell eine Kruste bildet und kontinuierlich ins Innere aushärtet. Ein dünner Farbauftrag trocknet hingegen gleichmäßig und schnell.
Die Trocknungszeit der Acrylfarbe verlängern
Mal abgesehen von einer beschichteten, wasserabweisenden Palette kannst du auch gleich auf der Leinwand die Farben miteinander vermischen. Gerade dann, wenn du noch recht neu in der Acrylmalerei bist, kann dir diese Vorgehensweise zu Beginn Schwierigkeiten bereiten, da du „Fehler“ oder Ungenauigkeiten nicht so leicht ausbessern kannst, wenn die Farbe erst einmal getrocknet ist. Das bedeutet, dass du die Farbe recht zügig verarbeiten musst.
Alternativ kannst du auch einen Trocknungsverzögerer verwenden. Dabei handelt es sich um reines Bindemittel oder eine Mischung aus Binde- und Lösungsmittel, um den Anteil der Pigmente in der Farbe zu verringern. Am besten klappt das, wenn du hochpigmentierte Farben verwendest, die eine Verdünnung mit Binde- und Lösungsmittel verkraften, ohne an Strahlkraft zu verlieren.
Relevant: Acrylfarbe richtig verdünnen
Selbstverständlich kannst du auch nur etwas Wasser (Lösungsmittel) zur Farbe hinzumischen, um die Trocknungszeit zu verringern. Bei zu viel Wasser läufst du allerdings Gefahr, dass die durch das Bindemittel verketteten Pigmente aufbrechen und der Farbfilm reißt.