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Eine Armbrust kaufen - Ratgeber für Einsteiger
In diesem Ratgeber erfährt du alles was du brauchst, wenn du eine Armbrust kaufen willst. Dazu sehen wir uns unsere favorisierten Modelle an, klären die wichtigsten Faktoren beim Kauf und beantworten einige Fragen zur Armbrust.
Unsere favorisierten Modelle

Gapola Kinderarmbrust
Die Gapola Kinderarmbrust hat uns bereits in Form der Pistolenarmbrust überzeugt. Diese Ausführung ist nun wesentlich länger und zur beidhändigen Bedienung ausgelegt. Insgesamt eine wertige Verarbeitung und ein schönes Spielzeug für die Schützen von morgen.
Die Gapola Kinderarmbrust ist genau das richtige für junge Schützen. Die Armbrust besitzt einen hölzernen Schaft und schießt Pfeile mit einer Saugnapf-Spitze. Auf einige Meter ist das Spielzeug von Gapola überraschend präzise, sodass der Nachwuchs eine erste Einführung in die Welt der Armbrust erhält.
Armbrust Kaufratgeber
Die erste Frage, die du dir beim Kauf einer Armbrust stellen solltest, ist die nach dem geplanten Einsatzzweck. In Deutschland ist die Bogen- bzw. die Armbrustjagd verboten. In den USA nutzen hingegen viele Jäger zum Schießen der Tiere eine Armbrust.
Du wirst in Deutschland folglich auf Zielscheiben oder andere 3D-Zielobjekte aus massivem Schaumstoff schießen. Das bedeutet auch, dass du mehr Wert auf die Zielgenauigkeit legen und die Mobilität des Geräts ein wenig vernachlässigen kannst. Dazu werden grundsätzlich zwei verschiedene Bauweisen unterschieden, die ihre Vor- und Nachteile haben.
Recurve- vs. Compound-Armbrust
Sowohl die Recurve- als auch die Compound-Armbrust haben ihre Daseinsberechtigung im Zielschießen. Nachfolgend findest du mehr zu den Stärken und Schwächen der beiden Bauweisen.
Recurve-Armbrust
Diese Art der Armbrust existiert schon seit vielen Jahrhunderten. Ähnlich eines Recurvebogens krümmen sich die Enden der Wurfarme vom Schützen weg, um im ausgezogenen Zustand mehr Kraft entfalten zu könnnen. Die Recurve-Armbrust besitzt keine aufwendigen Kabelsysteme, um die du dich kümmern musst. Demnach ist die Recurve-Armbrust vor allem für Einsteiger geeignet und all jene, die sich keine Gedanken um die Einstellung ihrer Armbrust machen wollen.
Im Vergleich zu Compound-Armbrüsten sind sie meist jedoch breiter gebaut und damit etwas unhandlicher. Das Zuggewicht einer Recurve-Armbrust ist sehr hoch, reicht in Sachen Pfeilgeschwindigkeit jedoch nicht an eine vergleichbare Compound-Armbrust heran.
Compound-Armbrust
Compound-Armbrüste sind etwas leichter in der Handhabung, da die Cams, also die Rollensysteme an den Enden der Wurfarme, einen Großteil des Zuggewichts abnehmen. Aufgrund dieser Bauweise erhöht sich auch die Pfeilgeschwindigkeit bei insgesamt kleineren Ausmaßen. Das bedeutet, dass die Compound-Armbrust einfacher zu transportieren ist.
Im Vergleich zur Recurve-Armbrust bedarf ein Compound-Gerät einer feineren Einstellung und einer regelmäßigeren Wartung. Die Kabel- und Rollensysteme müssen kontinuierlich auf die passende Einstellung hin geprüft werden.
Geschwindigkeit
Die Pfeilgeschwindigkeit ist für viele Interessenten ein wichtiges Kaufkriterium. Leider wird die Geschwindigkeit des Pfeils stark überbewertet und von den Herstellern entsprechend in Szene gesetzt. Man bekommt schnell den Eindruck „Je schneller der Pfeil, desto besser die Armbrust“. Das stimmt so leider ganz und gar nicht.
Die Pfeilgeschwindigkeit bestimmt die Flugkurve. In diesem Zusammenhang erscheint ein schneller Pfeil als die bessere Wahl, da sich der Landepunkt des Pfeils besser vorhersehen lässt. Je langsamer der Pfeil, desto stärker sinkt der Pfeil im Laufe seines Flugs und desto schwieriger ist die Planung des perfekten Schusses.
Trotzdem: Ein zu schneller Pfeil sorgt hingegen dafür, dass sich die kleinste Ungenauigkeit im Auszug stärker auswirkt. Er verzeiht weniger Fehler und ist daher gerade von Anfängern schwer zu beherrschen.
Am besten ist eine Geschwindigkeit, die sich von der noch kontrollieren lässt und dessen Auswirkung auf die Flugkurve minimal sind.
Sicherheitskomponenten einer Armbrust
Bei sachgemäßer Nutzung ist die Armbrust ein verhältnismäßig sicheres Sportgerät. Dennoch handelt es sich dabei um eine Schusswaffe, deren Sicherheitsaspekt nicht unterschätzt werden darf. Beim Kauf einer Armbrust kommt es auf folgende Sicherheitskomponenten an, die dich und deine Armbrust vor Schaden schützen.
1. Regel: Niemals einen Leerschuss abgeben
Wie auch beim Bogenschießen auch darfst du niemals einen Leerschuss ohne Pfeil ausführen. Die Spannung auf der Sehne entlädt sich beim Schießen ohne Pfeil direkt in die Wurfarme, anstatt auf den Pfeil. Dabei kann es zum Sehnenriss (im besten Fall) bis hin zur Zerstörung der Wurfarme bzw. der kompletten Armbrust kommen. Wenn du deine erste Armbrust kaufen willst, solltest du nicht aus Neugier einen Leerschuss abfeuern.
Einige Armbrüste besitzen aus diesem Grund sogar eine Trockenschusssicherung, die es dir gar nicht erst ermöglicht, einen solchen Schuss abzugeben. Vor allem kleinere Geräte haben eine solche Sicherung meist jedoch nicht. Vor dem Kauf solltest du dich bezüglich einer solchen Sicherung (im Englischen auch als Anti Dry Fire bezeichnet) informieren.
2. Regel: Zielfernrohrschiene aus Metall
Das Zielfernrohr wird an einer Schiene am Gerät montiert. Achte beim Kauf deiner Armbrust darauf, dass diese Schiene aus Metall besteht, damit das Zielfernrohr einen festen Sitz findet, der sich nicht verändert.

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3. Regel: Die Armbrust benötigt ausreichend Platz zum Greifen
Bei einer gewöhnlichen Projektilwaffe passiert recht wenig, wenn die Stützhand sich ein wenig zu weit oberhalb des Schafts befindet. Bei einer Armbrust ist das anders: Wenn die Finger der Stützhand zu weit hervorstehen, geraten sie in den Einflussbereich der Sehne. Wenn ein Schuss gelöst wird und die Sehne gegen die Finger flitscht, wird das in einer schweren Fingerverletzung enden.
Um diese Gefahr zu vermeiden, solltest du eine Armbrust kaufen, die einen breiten Griff für die Stützhand besitzt, an dem du deine Finger fest und sicher anlegen kannst.
Zusammenbau
Die meisten Armbrüste werden in den größten Einzelteilen zerlegt versandt. Der Zusammenbau des Geräts ist im Normalfall keine aufwendige Angelegenheit aber sollte von dir in aller Vorfreude trotzdem sauber ausgeführt werden. Am Wichtigsten ist in diesem Zusammenhang die Montage des Zielfernrohrs, das fest verschraubt und genau ausgerichtet werden muss.
Aber keine Sorge: Die nötigen Unterlagen werden normalerweise direkt vom Hersteller mitgeschickt. Selbst für handwerklich unbegabte Schützen stellt das Zusammenstellen ihrer Armbrust kein Problem dar.
Die Wahl der Armbrust-Pfeile
Einige Armbrüste werden direkt als Set mit passenden Pfeilen verkauft. Je höher du im Preis steigst, desto eher wird auf eine solche Set-Zusammenstellung verzichtet. In diesem Fall solltest du dir gleich passende Pfeile dazukaufen. Am wichtigsten ist die Schaftlänge der Pfeile, das Gewicht und ihr Material. Der Hersteller gibt meistens an, welche Pfeile für das jeweilige Schussgerät zu empfehlen sind.
Zielscheiben
Da die Durchschlagskraft einer Armbrust so viel höher ist als die eines traditionellen Bogens, solltet du bei der Wahl der Ziele gleich auf die erhöhten Anforderungen achten. Einerseits frisst sich der Armbrustpfeil wesentlich schneller durch das gewohnte Material, andererseits kann der Pfeil so tief stecken, dass es schwer fällt, ihn herauszuziehen.
Anstelle einer dünnen Zielscheibe samt Scheibenauflage ist ein dreidimensionales Ziel zu empfehlen, das den erhöhten Belastungen standhält.
Mit der Armbrust schießen
Nach dem Kauf und dem Zusammenbau der Armbrust folgt das Schießen deines neuen Sportgeräts. Hierbei solltest du fünf Dinge berücksichtigen.
- 1Spanne das Gerät niemals, wenn du noch nicht bereit zum Schießen bist.
- 2Schieße unter keinen Umständen einen Leerschuss, wenn du auch längerfristig etwas von deiner Armbrust haben willst.
- 3Behalte deine Finger an den dafür vorgesehenen Griffen.
- 4Richte deine Armbrust niemals auf etwas, das du nicht schießen willst. Berühre erst gar nicht den Auslöser, wenn du noch nicht bereit bist zum Zielen.
- 5Vergewissere dich, was sich hinter dem Ziel befindet. Selbst wenn du es perfekt triffst, garantiert das nicht, dass der Pfeil sich nicht durch das Material bohrt. Wenn du das Ziel verfehlst, darf sich kein Lebewesen in der Flugbahn befinden. So oder so gilt: Gehe immer auf Nummer Sicher was die Vorsicht angeht.
Häufig gestellte Fragen zur Armbrust
Einige Fragen und Unklarheiten kommen bei neuen Schützen immer wieder auf. Die Wichtigsten Fragen nachfolgend erklärt:
Gibt es Links- und Rechtshänder-Armbrüste?
Anders als beim Bogenschießen gibt es bei Armbrüsten kein links und rechts. Auslöser und Schaft können variabel gehalten werden, da der Pfeil nicht an einer Seite des Bogens vorbeifliegt, sondern geradeaus entlang des Laufs geschossen wird.
Kann man die Sehne auswechseln?
Selbstverständlich ist das Auswechseln einer Sehne möglich. Mit der Zeit nutzt sich eine Sehne ab, gerade unter solch hohen Belastungen. Gewöhnlicherweise wird die Sehne mithilfe einer Bogenpresse ausgewechselt. Aber Achtung: Nicht jede Bogenpresse kommt mit den hohen Zuggewichten der Armbrust zurecht. Am besten ist es deshalb, in einem Fachgeschäft nachzufragen, ob sie den Wechsel übernehmen können.
Unterschiede zwischen Pfeilen und Bolzen
Bolzen wurden lange Zeit als Projektil der Wahl mit der Armbrust verwendet. Diese Geschosse besitzen keine stabilisierende Befiederung. Pfeile sind wesentlich präziser im Schuss und sind deshalb meist die erste Wahl – selbst bei Armbrüsten.
Wie weit schießt mein Sportgerät
Wenn du dir eine neue Armbrust kaufen willst, liegt die Frage nah, wie weit man denn mit einem solchen Gerät schießen kann. Theoretisch können kraftvolle Geräte einen Pfeil mehrere Hundert Meter schießen, wobei eine Entfernung von 75 Metern schon wirklich extrem ist, um noch ein wenig Kontrolle über den Pfeil zu behalten. Die meisten Anfänger starten mit dem Schießen auf eine Distanz zwischen 20 bis 40 Metern.
Die Armbrust mit der Hand spannen
Armbrüste werden mit einer Spannhilfe gespannt, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen und die benötigte Zugkraft einfacher aufzubringen. Das Sportgerät von Hand zu spannen ist zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber nicht wirklich vorteilhaft. Gerade bei richtigen Sportgeräten mit mehreren Hundert lbs Zuggewicht wird das Spannen von Hand sehr mühsam bzw. beinahe unmöglich.