Funktionsweise der Barlow-Linse
Kurz gesagt ist eine Barlow-Linse eine kostengünstige Möglichkeit, um die Vergrößerung des Teleskops zu steigern, indem die Brennweite der Linse verlängert wird. In diesem Artikel lernst du, wie die Linse funktioniert und worauf du beim Kauf achten musst.
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Geschichte und Grundlagen
Die Linse wurde von Peter Barlow, einem britischen Mathematiker, Optiker und Astronomen bereits im 19. Jahrhundert erfunden und funktioniert auch heute nach demselben Prinzip: Eine konkave Zerstreuungslinse wird zwischen dem Objektiv und dem Okular des Teleskops platziert und verlängert die Brennweite. Dadurch kann die Vergrößerung des Okulars ohne Probleme um das 1,5 bis 3-fache gesteigert werden.
Konkret bedeutet das:
Angenommen du hast ein 20mm-Okular an einem Teleskop mit 800mm Brennweite. Daraus ergibt sich gewöhnlicherweise eine 40-fache Vergrößerung. Eine zweifache Barlow-Linse (2x) erhöht die Vergrößerung ausgehend von der Brennweitenverlängerung auf das 80-fache. Eine dreifache Barlow-Linse würde die Vergrößerung gar auf das 120-fache erhöhen.
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Funktionsweise einer Barlow-Linse
Wie du spätestens anhand des Beispiels gesehen hast, ergibt sich die Vergrößerung eines Teleskops aus der Brennweite des Objektivs geteilt durch die Brennweite des Okulars.
Um die Gesamtvergrößerung des Teleskops zu erhöhen, können zwei Variablen verstellt werden:
Durch Einschub einer Barlow-Linse ist es dir möglich, die Brennweite des Objektivs zu erhöhen, während die Okularbrennweite konstant gehalten wird, sodass sich die maximal mögliche Vergrößerung erhöht.

Durch die konkave Barlow-Linse wird das Licht zerstreut. Dadurch verlängert sich die Brennweite des Teleskops - der Brennpunkt wird manipuliert.
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Welche Barlow-Linse ist die richtige?
Angeboten werden viele unterschiedliche Linsen mit zahlreichen Vergrößerungsmultiplikatoren und Durchmessern.
Bevor du dir über die Vergrößerungen Gedanken machst, solltest du herausfinden, welche Größe zu deinem Teleskop passt. Am häufigsten sind Barlow-Anschlüsse mit einem Durchmesser von 1,25 oder 2 Zoll.
Die beliebtesten Vergrößerungen sind zweifach, dreifach und fünffach, wobei der Preis generell zunimmt, je höher die Vergrößerung ist. Für die meisten Einsätze eignen sich zwei- bis dreifache Vergrößerungslinsen daher am besten.
Die Verwendung einer bestimmten Vergrößerungsleistung sollte sich aber nicht nur nach dem Preis richten, sondern vor allem auch nach der Qualität der eingebauten Linsen und der Objektivgröße des Teleskops.
Besonders günstige Barlow-Linsen können aufgrund mangelnder Korrektur zu Farbsäumen und unscharfen Bildern führen. Eine Lösung dafür ist der Einsatz von Glas mit sehr geringer Teildispersion (ED-Glas).
Darüber hinaus muss das Teleskop in der Lage sein, die richtige Menge an Licht zu bündeln, damit das Bild nicht unscharf wird. Leistungsfähige Barlow-Linsen müssen daher zu Teleskopen mit entsprechender Blendengröße passen. Eine winziges Teleskop fängt nicht genügend Licht ein, um beispielsweise eine fünffach Barlow zu rechtfertigen.