10 der bekanntesten Malerinnen und Maler aller Zeiten
Es mag einfach klingen bekannte Maler und Malerinnen aufzulisten. Natürlich kennt jeder Van Gogh oder Picasso, auch Rubens und Da Vinci sind den Meisten ein Begriff. Die Anzahl jedoch auf zehn zu beschränken ist mehr als schwierig. Viele berühmte Maler haben die Entwicklung der Malerei durch ihre Werke, aber auch durch Ihre Biographie geprägt.
Zehn der wichtigsten Maler der Kunstgeschichte lernst du in folgendem Beitrag kennen.
10
Albrecht Dürer

Den deutschen Maler Albrecht Dürer solltest du auf jeden Fall kennen. Als einer der ersten setzte er sich mit der Zentralperspektive auseinander und wählte für seine Bilder, wie das Rosenkranzfest einen ganz schematischen Bildaufbau und symbolträchtige Darstellungen. Sein Selbstbildnis ist weltbekannt. Die schimmernden Locken und die Stoffillusion seines Mantels versetzen noch heute ein Millionenpublikum in Staunen.
Neben der Malerei fertigte er zahlreiche Naturzeichnungen und Aquarelle an, wie den Feldhasen. Seinen Durchbruch als Künstler verdankt er jedoch seinen Holzschnitten und Kupferstichen, die als Buchillustrationen in ganz Europa verbreitet worde

Rosenkranzfest, 1506, Öl auf Pappelholz, Nationalgalerie, Prag
Feldhase, 1502, Wasserfarben und Gouache, Albertina, Wien
Das Jüngste Gericht, ca, 1510, Holzschnitt, Masterworks Fine Arts, Oakland, California
9
Michelangelo Buonarotti

Im Zeitalter der Renaissance rückte statt der ewigen Verdammnis die Schönheit der Schöpfung in den Vordergrund. Dieser verschrieb sich auch der schon zu Lebzeiten bekannte Maler Michelangelo Buonarotti.
Er verband anatomisches Wissen mit der Liebe zur Vollkommenheit. Der Papst selbst hatte ihn mit einem gigantischen Deckengemälde über die Schöpfung der Welt für die sixtinische Kapelle in Rom beauftragt. Sicher kennst du das wohl berühmteste Postkartenmotiv der Welt: die „Erschaffung Adams“, in dem Adam durch die Berührung der Finger Gottes lebendig wird.
Auch Michelangelo gelang selbiges. Als Bildhauer vermochte er es harte Marmorblöcke zum Leben zu erwecken. Wie etwa den mutig blickenden Jüngling David, der dem Riesen Goliath die lockige Stirn bietet. Gerne hätte Michelangelo wohl selbiges getan, als der jüngere Schüler Rafael (Raffaello Santi) ihm die Gunst des Papstes streitig gemacht hatte.

Erschaffung Adams, zw. 1508-1512, Fresko
David, 1501- 1504, Marmor © Jörg Bittner Unna, CC BY 3.0.
8
Michelangelo Merisi da Caravaggio

Der italienische Barockkünstler Caravaggio gehört unbestritten zu den bekanntesten Malern aller Zeiten. Seine Meisterwerke, wie etwa die Berufung des Heiligen Matthäus zeichnen sich durch starke Hell/Dunkelkontraste aus und thematisieren oft religiöse oder allegorische, dabei recht brutale Szenen: Von der Geißelung Christi bis hin zu Judith, die Holofernes entschlossen den Kopf abtrennt.
Er fand viele Nachfolger, wie etwa die ebenso talentierte, aber heute weniger bekannte Malerin Artemisma Gentilesci. Er brach mit der Tradition der Renaissance-Künstler, die sich am schönen Ideal orientiert haben. Seine Modelle waren keine Hofdamen, sondern Protestierte und Trunkenbolde mit schmutzigen Füßen. Dieser neue Stil war provokant und fand viel Anerkennung.

Berufung des Hl. Matthäus, 1599/60, Öl auf Lwd., 322 × 340 cm, Chiesa die San Luigi die francesi, Rom
Judith enthauptet Holofermes, 1598/99, Öl auf Lwd., 145x195 cm Galleria Nazionale d'Arte Antica, Rom
7
Diego Velazquez

Las Meninas ist eines der bekanntesten Bilder der Kunstgeschichte und das Meisterwerk von Velazquez. Diego Velazquez malte die Tochter Phillips des V., im Kreise ihrer Hoffräulein und verewigte sich selbst am Bildrand als Hofmaler des spanischen Königshauses. Er porträtierte den Papst und verlieh sogar Hofzwergen eine gewisse Würde.
Selbst in seinem Werk Die Übergabe von Breda, bewies er diplomatisches Geschick. Er zeigt statt dem Sieg der spanischen Truppen über die Niederlande, eine freundschaftliche Übergabe der Stadtschlüssel. Bei seinen Kompositionen konnte es auch vorkommen, dass dir ein Pferdehintern entgegengestreckt wird. Als seist du selbst Augenzeuge der Szene. Besonders schön siehst du dies auch in der Momentaufnahme eines sich drehenden Spinnrades in seinem Gemälde Die Sage der Arachne.

Die Hoffräulein, um 1656, Öl auf Lwd., 318x276 cm; Museo del Prado, Madrid
Papst Innozenz X., 1650, Öl auf Lwd., Galleria Doria Pamphili, Rom
Übergabe von Breda, 1635, Öl auf Lwd., 307x367 cm, Museo del Prado, Madrid
6
Jan Vermeer

Im 17. Jahrhundert, dem sog. „Goldene Zeitalter“ blühte der Kunsthandel in den nördlichen Niederlanden. Maler, wie Rembrandt, Van Delft und Jan Vermeer wurden zu angesagten Porträtisten. Letzterer konnte seine Betrachter mit seinem Mädchen mit dem Perlenohrring in schieres Staunen versetzen. 2003 erschienenen sogar ein Film zu seinem geheimnisvollen Porträt.
Bilder wie Herr und Dame beim Wein oder die vieldiskutierte Allegorie der Malerei lassen sich heute wie historische Zeitzeugnisse lesen, über die Kleidung und Lebenswelten der Menschen. Es sind nicht nur die leuchtenden, klaren Farben, sondern vor allem das Auge für das Detail, sowie die Hinwendung zum Alltäglichen. Historische Ereignisse mussten sich nun die Bildfläche mit ganz normalen Leuten, Handwerkern, Mägden, ja sogar Trunkenbolden teilen.

Herr und Dame beim Wein, ca. 1658/60, Öl auf Lwd., Gemäldegalerie, Berlin
Die Spitzenklöpplerin, 1669/70, 24,5x21 cm, Öl auf Lwd./auf Holz aufgezogen, Louvre, Paris
Das Mädchen mit dem Perlenohrring, ca. 1665, Öl auf Lwd., Mauritshuis, Den Haag
5
Frida Kahlo

Foto: Fridakahlo.org
Frauen, die sich als Künstlerinnen betätigten, sind in älteren Lehrbüchern meist nur Randfiguren. Eine, die sich ihren Weg in der Männerdomäne gebahnt hat, ist Frida Kahlo.
Die Mexikanerin ist bekannt für ihre lebhaften und farbenprächtigen Selbstporträts. Leidenschaftlich und emotional erzählen Ihre Bilder von Schmerz und Willenskraft. Sie verarbeitete ihre traumatischen Erlebnisse in ihren Bildern, ihr schweres Busunglück (Die zerbrochene Säule), ihre Fehlgeburten und den Herzschmerz (Die zwei Fridas) mit ihrem Ehemann Diego Rivera.
Feministinnen feiern sie für die Darstellung ihrer weiblichen Erfahrungen. In ihrem Heimatland ist sie eine Ikone, die die hiesige Kultur weit nach Europa getragen hat. Dort fand sie bei der Surrealisten- Gruppe um Andre Breton große Bewunderung.

Die zerbrochene Säule, 1944, Öl auf Lwd., Museo Dolores Olmedo
Die zwei Fridas, 1939, Öl auf Lwd., Instituto Nacional de Bellas Artes, Mexico City
4
Claude Monet

Renoir, Degas, Cezanne, Manet, Pissarro und vor allem Monet zählen zu den wohl bekanntesten Malern der Welt.
Monets Bild Impression ist namensgebend für die neuartige Kunstrichtung am Anfang des 19. Jahrhunderts - den sogenannten „Impressionismus“. Naturlandschaften, Farbe und Lichtimpressionen standen bei seinen Werken stets im Vordergrund. Dies wirkte sich auch auf die impulsive Malweise und den kleksartigen Farbauftrag aus.
Viele Bilder, wie die berühmten Seerosen, das Frühstück im Grünen oder die Ansicht der Kathedrale von Rouen kannst du erst ab einem gewissen Abstand richtig sehen, wenn die einzelnen Farbpunkte in deinem Auge ein Bild ergeben.

Impression, 1872, Öl auf Lwd., 48x63 cm, Musée Marmottan Monet, Paris
Wasserlilien, 1906, Öl auf Lwd., 89,9×94,1 cm, Art Institute of Chicago
Die Kathedrale von Rouen, 1892-94, Öl auf Lwd., Musée Marmottan Monet, Paris
3
Picasso

„Nicht jeder kann malen, wie Picasso“, diesen Ausdruck kennt man. Der in Spanien geborene Maler ging als junger Mann nach Paris und entwickelte durch die Bekanntschaft mit Matisse eine Vorliebe für den Fauvismus. Dieser bedeutete eine Zurücknahme der Formen und eine reine, laute Farbigkeit.
Sein erstes Werk dieser Art, die Frauen aus Avignion ist heute weltbekannt. Anfangs konnten aber nicht einmal seine Freunde die tiefere Bedeutung darin verstehen.
Wie Cezanne, begann er Farbe als Form zu nutzen (Kubismus), so auch in seinem Aufsehen erregenden Darstellungen des spanischen Bürgerkrieges in Guernica. 1970 wurde das Werk für eine Protestaktion gegen den Vietnamkrieg verwendet und hinterließ, wie auch schon Picassos Friedenstaube, die er für den Weltfriedenskongress von 1949 in Paris entworfen hatte, ein Zeichen für die Ewigkeit.
Der bekannte Maler war schon zu Lebzeiten weltberühmt. Er erfuhr die Würdigung, die er verdiente, nicht erst posthum.
2
Leonardo da Vinci

Bei Leonardo Da Vinci denkt man direkt an die Mona Lisa. Es ist heute das wohl bekannteste Porträt der Welt. Die als Lisa del Giocondo (Frau von Giocondo) identifizierte Dame mit dem geheimnisvollen Lächeln, wirft immer wieder Diskussionen auf und beflügelt die Fantasie von Filmemachern.
Mit seinen anatomischen Studien und Zeichnungen zur Waffentechnik konnte er sogar den mächtigsten Mann seiner Zeit, den Mailänder Herzog Ludovico Sforza begeistern und ihn als Förderer gewinnen.
Gemälde, wie die Felsgrottenmadonna oder die Dame mit dem Hermelin zeigen seine Vorliebe für eine zurückhaltende Darstellung von Frauen und seinen geschickten Umgang mit der Farbe.
Nur beim Letzten Abendmahl hätte er lieber auf feuchten Putz malen sollen. Die Farben der Wandmalereien wären nach dem Trocknen zwar blasser, dafür aber beständiger gewesen. Davon abgesehen ist es ein wunderbares Zeugnis für seine meisterhafte Anwendung der Zentralperspektive.

Mona Lisa, 1503–1506, Öl auf Holz, Louvre, Paris
Felsgrottenmadonna, 1483–86, Öl auf Lwd./Holz, Louvre, Paris
Das letztes Abendmahl, zw. 1495-98, Seccotechnik, 422x904cm, Santa Maria delle Grazie, Mailand
1
Vincent van Gogh

Auf unserem ersten Platz steht Van Gogh. Was erstaunlich ist, da sein expressiver und emotionaler Malstil seiner Zeit wenig Begeisterung fand. Die groben Pinselstriche und der pastose Farbauftrag des Postimpressionisten, sowie seine stets farbenprächtige, aber dennoch zurückhaltende Farbwahl werden heute wiederum hochgeschätzt und in den teuersten Auktionshäusern der Welt gehandelt. Die Wahl seiner Motive war recht unspektakulär, Möbel, Blumen, Landschaften und eine Vielzahl an Selbstbildnissen.
Dennoch verdankt man es vor allem dem Marketing US-amerikanischer Kunstliebhaber, dass du seine gelben Sonnenblumen-Serie, seine Ansicht der Cafeterasse bei Nacht, die Sternennacht und sein Schlafzimmer auf Plakaten, Postkarten und sogar Schlüsselanhängern findest.
Ob es seine expressiven Bildnisse sind oder gar das Mysterium um sein abgeschnittenes Ohr und seinen Tod, infolge eines Suizidversuches - sein Name steht bei der Wahl der berühmtesten Maler aller Zeiten ganz oben.
