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Die Boxausrüstung - Was ist nötig und was ist überflüssig
Boxen ist ein unheimlich schweißtreibender Sport, der deinem Körper alles abverlangt, was er zu bieten hat. Das Gefühl nach einem harten Boxtraining ist aber eines der besten überhaupt: Dann wenn man sich völlig erschöpft im Serotonin-Adrenalin-Bad auf den Heimweg macht.
Bevor du den großen Schritt in ein Kampfsportstudio wagst, kannst du Zuhause mit dem Training anfangen. Benötigt wird dazu nicht viel.
Welche Boxausrüstung sinnvoll ist und wo du dir dein Geld besser sparst, ist Gegenstand dieses Artikels.
Boxhandschuhe

Boxhandschuhe werden in unterschiedlichen Ausführungen und Dicken angeboten. Am besten ist eine mittlere Dicke, die sich zum Boxen gegen den Boxsack genauso gut wie fürs Sparring eignet. Dünnere MMA-Handschuhe sind auch eine Überlegung wert, wenn deine Hand möglichst beweglich während des Schlags bleiben soll.
Dicke und Gewicht der Handschuhe hängen von deiner Schlagkraft und deinem Körpergewicht ab. Je mehr Wucht du hinter deinen Schlag bringst, desto stärker sollte die Polsterung sein, damit deine Handknochen nicht verletzt werden.
Profi-Tipp: Geschlossene Boxhandschuhe sollten nach jedem Training gut auslüften, da sie sonst bei der regelmäßigem Einsatz sehr schnell anfangen zu stinken.
Boxbandagen

Alternativ zu den großen Handschuhen kannst du auch Boxbandagen für das Training verwenden. Gewöhnlicherweise werden solche Bandagen unter dem Handschuh zur zusätzlichen Stabilisierung des Handgelenks und der Knöchel angelegt. Manche Boxer trainieren jedoch auch lediglich in den Bandagen, um die Agilität ihres Schlages zu verbessern.
Mundschutz
Selbst wenn du in der nächsten Zeit kein Sparring planst, solltest du dir dennoch einen Mundschutz zulegen, wenn du mit einem anderen Boxer übst. Gerade dann, wenn du mit einem anderen Anfänger übst, landen seine Schläge schnell mal dort, wo sie eigentlich nicht hingehören. Damit das unfreiwillige Sparring keinen Schaden anrichtet, ist ein Mundschutz beim Training mit einem Gegenüber Pflicht.
Speed Bag / Boxbirne / Punching Ball
Ein sogenannter Speed Bag oder Punching Ball ist in Deutschland auch unter dem Begriff „Boxbirne“ bekannt. Der Speed Bag trainiert vor allem die Schlaggeschwindigkeit und nicht die Schlagkraft. Auch die Reaktionsfähigkeit nimmt durch das Training an der Birne zu. Aufgrund des geringen Platzbedarfs ist ein Speed Bag ideal für Zuhause.
Sandsack
Ein schwerer Boxsack darf in keiner Boxausrüstung fehlen. Hier wird vor allem die Schlaghärte verbessert und die eigentliche Schlagtechnik unter Einfluss von viel Kraft gefeilt. Gegen einen schweren Boxsack helfen nur Sandsackhandschuhe, die deine Fäuste ordentlich polstern und vor der Wucht schützen.
Achte beim Sandsacktraining darauf, deinen ganzen Körper in den Schlag zu wuchten, um ein Maximum an Energie zu entwickeln.
Handpratzen
Pratzen sind dafür da, um echte Bewegungen unter echten Bedingungen zu trainieren, wie du sie später im Kampf auch ausführen würdest. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass derjenige, gegen den du boxst, keinen Schaden nimmt. Dazu zählen nicht nur offensive Schläge, sondern auch defensives Abducken oder das Ausarbeiten Fußarbeit.
Wenn der Pratzenhalter erfahren ist und weiß, was er tut, ist das Training mit den Pratzen die beste Gelegenheit, um ein Gefühl ähnlich des Sparrings zu erhalten. Pratzentraining kann extrem anstrengend sein, da es im Vergleich zum Sandsacktraining auch die Defensive fordert. Du kannst dich nicht zurücklehnen und hin und wieder mal eine Faust loslassen, wie du es vielleicht vom Boxsack gewöhnt warst.
Kopfschutz

Fürs Sparring ist ein umfassender Kopfschutz Pflicht. Selbst die Profis benutzen beim Sparring einen Kopfschutz, um unnötigen Verletzungen vorzubeugen.
Im Amateurboxen gab es lange Zeit eine Helmpflicht, die allerdings 2013 aufgehoben wurde.
In erster Linie wurde die Helmpflicht abgeschafft, da durch den Kopfschutz die eigene Deckung vernachlässigt wird und so sogar noch schwerere Verletzungen entstehen können.
Der Kopfschutz ist außerhalb des Sparrings also eine trügerische Schutzvorrichtung, die nicht unbedingt positive Auswirkungen hat.