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Boxtraining – Die optimale Schule für Körper und Geist

Sport zu treiben und sich ausgiebig zu bewegen, hat seit jeher vielfältige Vorteile für uns Menschen. Da geht es um die körperliche Fitness, die Stärkung der Muskulatur und des Herz-Kreislauf-Systems. Aber es geht auch um eine optimale Schule für die persönliche Entwicklung, sei es um die Bewältigung von Herausforderungen oder den Abbau von Frust und Stress, die sich im Alltag anstauen.

Beinahe schon eine optimale Sportart für solche Zwecke ist das Boxen, auch wenn manche dem Boxsport einen eher zweifelhaften Ruf zuschreiben wollen. Boxen kannst Du sowohl in einem Boxverein lernen als auch bei Dir zuhause, wenn Du Dir die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen kannst.

Hier erfährst du, was du für ein ambitioniertes Boxtraining brauchst und welche Trainingsformen welchen Effekt haben.

Mit dem richtigen Zubehör ins Boxtraining

Foto: Olga Pink / Shutterstock.com

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Wenn Du jetzt gleich mit dem ersten Boxtraining anfangen willst, möchten wir Dir gerne einige hilfreiche Infos zur Ausrüstung geben, die Du gebrauchen kannst.

Wer schon einen Sparringspartner oder Coach hat, kann schon mal auf Boxsäcke, Boxbirnen, Punching Balls und dergleichen verzichten. Welche Teile aber unbedingt notwendig sind, dass lässt sich in Boxhandschuhe, Boxbandagen, Mund und Kopfschutz sowie Handpratzen zusammenfassen.

Wenn Du mehr über diese Zubehörteile erfahren willst, können wir Dir folgenden Artikel auf unserer Seite empfehlen:

Der Boxsack als Trainingspartner für Zuhause

Boxtraining Boxsack

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Diese verschiedenen Utensilien haben ihre jeweiligen Vorzüge in den verschiedenen Arten des Boxtrainings. Wie schon erwähnt, wer schon einen passenden Sparringspartner und/oder Coach in der adäquaten Gewichtsklasse hat, der kann sich beispielsweise einen Boxsack sparen. Wenn Du aber noch kein passendes Gegenüber hast oder auch gerne einfach mal so für dich zuhause alleine trainieren willst, dann können wir das Training am Boxsack empfehlen.

Ein Boxsack bietet, wenn Du Dir den für Dich passenden besorgst, den richtigen Widerstand für deine Schlagwirkung. Du kannst damit neben der Schlaghärte auch deine Schlag- und Beintechnik hervorragend trainieren. Du wirst damit schnell feststellen, mit welcher für dich richtigen Technik Du den Sack am härtesten treffen kannst und ihm dann dabei über die richtigen Schritt- und Bewegungskombinationen wieder auszuweichen.

Prinzipiell kannst Du dich mit einem Boxsack und einem Paar Sandsackhandschuhen auch sehr gut auspowern und effektiv an deiner Ausdauer arbeiten. Wichtig ist, dass du regelmäßig trainierst, um spürbare Fortschritte zu erzielen.

Das Schattenboxen als Training gegen dich selbst

Schattenboxen Hero

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Ohne einen geeigneten Gegner funktioniert auch das Schattenboxen.

Das läuft an sich ab wie beim Boxsacktraining, nur eben ohne Boxsack. Für deine Schlag- und Beintechnik ändert sich nicht viel, da Du hier genauso um deinen imaginären Gegner herumtänzeln und seinen gedachten Schlägen ausweichen kannst. Das, was Dir hier bei der Schlaghärte fehlen wird, kannst Du über eine deutlich höhere Schlagfrequenz ausgleichen. Du wirst diese höhere Frequenz vor allem auch länger durchhalten können als beim Boxsack, der Dich aufgrund des Widerstands deutlich mehr schlauchen wird.

Ab in den Ring – für das Sparring gegen einen realen Gegner

Boxtraining Sparring

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Unbedingt einen Partner brauchst Du dagegen sowohl beim normalen Sparring als auch beim sogenannten Pratzentraining. Das Sparring entspricht am ehesten dem Boxen, das Du von Kämpfen aus dem Profi- und Amateurbereich kennst. Du stehst mit deinem Gegner im Ring und beginnst auf ein Zeichen, mit der schon zuvor antrainierten Technik und der richtigen Taktik, deinen Gegner zielführend treffen zu wollen. Dein Gegner versucht das gleiche, wodurch Du zu einer konzentrierten Kampfführung im Sparring gezwungen bist, um seinen Schlägen auszuweichen oder sie zu blocken.

Im Gegensatz zu einem echten Wettbewerbskampf ist es hier aber nicht das Ziel, deinen Gegner möglichst KO zu schlagen oder einen wichtigen Punktsieg zu landen.

Vielmehr ist es das Ziel, unter realen Bedingungen bei einem richtigen Gegner an deiner Schlag- und Beintechnik, sowie an deiner Taktik zu arbeiten. Also kein wehrloser Boxsack mehr oder ein gedachter, imaginärer Gegner wie beim Schattenboxen, sondern ein wehrhaftes Gegenüber aus Fleisch und Blut.

Für beide gilt aber, Technik und Taktik haben Vorrang vor Schlagwirkung. Am besten machst Du das Sparringstraining mit einem erfahrenen Coach oder zumindest mit jemandem im Ring, der dich sofort auf Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen kann. Es gibt zwar Leute, die sich Anleitungsvideos auf irgendwelchen YouTube-Kanälen ansehen und sich davon was abgucken wollen – und bis zu einem bestimmten Punkt klappt das auch. Aber Du wirst dich bei der Umsetzung nicht selbst beobachten und fachgerecht einschätzen könnten, welche Moves schon ganz gut kommen oder woran Du noch arbeiten solltest.

Das Pratzentraining als beste Taktikschule

Pratzentraining Mann

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Auf eine recht ähnliche Art und Weise läuft das Pratzentraining ab. Auch hierfür brauchst Du jemanden, der mit Dir in den Ring geht und die sogenannten Pratzen als Schlagziel hinhält. Und auch hier empfiehlt es sich, dass derjenige ein erfahrener Coach ist. Er kann Dir die richtigen Trainingsinhalte und Kommandos für diese speziellen Sessions geben.

Bei diesen Lektionen brauchst Du oder dein Coach neben den Pratzen am besten auch eine Stoppuhr, wobei diese Funktion heutzutage in jedes handelsübliche Smartphone eingebaut ist. Es geht hier um das richtige Tempo, die Schlaghärte und Zielgenauigkeit. Dieses Training gibt Dir auch gute Möglichkeiten, taktische Dinge einzustudieren, wie zum Beispiel Offensive, Defensive, Rhythmuswechsel.

Bei den Offensiv- und Defensivübungen gibt Dir der Coach Kommandos, auf welche Art und Weise Du die Pratzen attackieren sollst. Er wird dann auch unvermittelt selbst in den Angriff übergehen und die Pratzen gegen Dich richten. Du wirst damit gezwungen, sofort auf diese Angriffsaktion zu reagieren und ihr entweder gezielt auszuweichen oder sie geschickt zu blocken. Dein Trainer wird Dir bestimmt Tipps geben, welche Aktion im Fall der Fälle die geeignetere sein wird.

Diese Offensiv- und Defensivbewegungen lassen sich jeweils auch gezielt in Spezialtrainings einstudieren, wobei der Coach dann dauerhaft entweder nur aktiv oder passiv agiert. Natürlich läuft auch das nicht ohne die entsprechende Anleitung ab und Du wirst mit einem gut gefüllten Taktikpaket aus solchen Trainingsstunden herausgehen.

Wie schon angesprochen, geht es beim Pratzentraining auch um den richtigen Rhythmus beim Boxen. Je eindimensionaler Du boxt, desto leichter wirst Du irgendwann in richtigen Kämpfen für deinen Gegner auszurechnen sein. Und wer nur offensiv oder nur defensiv vorgeht, macht sich selbst einfach nur schnell müde oder wird nie die Chance haben, einen Kampf aktiv zu gestalten.

Es geht also bei diesem Training darum, nach und nach Bewegungsabläufe flüssiger werden zu lassen und auch spontan und reflexartig schnelle Kombinationsfolgen abfeuern zu können.

Das Timing der Schläge spielt hier ebenfalls eine entscheidende Rolle. Je mehr Schlagrhythmen Du kennenlernst, desto größer wird dein Repertoire, in echten Kämpfen auf jeden Gegner und dessen Aktionen im richtigen Moment mit der richtigen Gegenreaktion kontern zu können. Oder aber auch zu merken, welche Taktik der Gegner verfolgt und wie man sie am besten auskontert.

Gesundheitliche Vorteile des Boxtrainings

Welche Vorteile hat ein Boxtraining für Dich in gesundheitlicher Hinsicht und worauf Du zur Verbesserung deiner Gesundheit achten solltest.

Das Boxen ist prinzipiell ein perfektes Ganzkörpertraining, das deine Muskulatur und damit auch deine Kraft erhöhen kann. Auch die Ausdauer und die Bewegungskoordination werden bereits nach kurzer Zeit verbessert und geschult.

Je nachdem, wie Du dein Boxtraining anlegst, wirst Du an deiner Schnellkraft und deinem Reaktionsvermögen arbeiten können. Und je nachdem, welches Zubehör Du für das Training kaufst, lassen sich weitere, unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Wir denken da beispielsweise an Springseile, Hanteln oder Boxsäcke.

So ganz nebenbei kannst Du als positiven Nebeneffekt auch an deinem Körpergewicht arbeiten. Sei es, wenn Du speziell über ein Muskeltraining ein klein wenig zulegen willst. Viel effektiver funktioniert das Boxtraining jedoch, um Gewicht zu verlieren. Mit einer Stunde Boxtraining verbrennst Du rund 400 kcal, das ist in etwa so viel, wie wenn Du draußen eine Stunde Laufen gehst. Und wenn Du dabei noch deine Ernährung entsprechend anpasst, dann kann das bei kontinuierlichem Training recht schnell gehen, dass Du nachhaltig einige Pfunde verlierst.

Mit Boxtraining aktiv Frust und Stress abbauen

Boxen Frust abbauen

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Das Boxtraining ist klasse dafür geeignet, den Frust und den Stress abzubauen, der sich so im Verlauf eines Tages anstauen kann. Der Mensch war schon seit jeher darauf ausgelegt, in Bewegung zu sein, allein schon um für Nahrung und Schutz zu sorgen. In der heutigen Berufswelt sitzt alles ruhig an Schreibtischen und bei möglichen Frustsituationen ist das körperliche Ausleben von Stress wenig vorteilhaft. Deswegen brauchen wir körperliche Anstrengung zum Ausgleich, um unsere ganze aufgestaute und widernatürlich bei uns behaltene negative Energie wieder loszuwerden. Beim Boxen kannst Du diesen Frust wie bei einem Blitzableiter Richtung Boxsack kanalisieren und fühlst Dich danach wesentlich befreiter und entspannter.

Das Ganze sorgt auch für ein gesteigertes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Nicht nur deswegen, weil Du bemerkst, dass Du vollkommen autark und ohne fremde Hilfe deinen Frust und Ärger loswerden und Dir positive Gefühle verschaffen kannst. Wer sich näher mit dem Boxen beschäftigt, weiß auch. dass es in dieser Sportart wichtige Regeln gibt. Da geht es um Respekt dem Gegner gegenüber und die Tatsache, dass Du die Erfolge deines kontinuierlichen Trainings unmittelbar auch an der Verbesserung der Leistungsfähigkeit bemerken kannst. Zudem erfährst Du, dass es kein Problem darstellt, nach Niederlagen und negativen Erlebnissen wieder aufzustehen und zu kämpfen.

Worauf Du in Sachen Gesundheit achten solltest

Der Sport gibt deinem Körper viel, verlangt aber auch viel von ihm ab. Nach den harten Trainingseinheit solltest du Regenerationsphasen einhalten.

Auch die Tatsache, dass vielleicht manche Trainingsübungen nicht zu 100% für Dich geeignet sein könnten, ist ein Umstand, den du schnell lernen wirst.

Bei den Pausen zwischen den Trainingseinheiten kannst Du davon ausgehen, dass ein Tag ohne Training optimal ist und deiner Muskulatur eine Erholungsphase von 48 Stunden sehr guttun. Und wer Probleme mit Knie- und Hüftgelenken hat, sollte beim Aufwärmen die Springseile weglassen und sich in Rücksprache mit seinem Arzt oder Orthopäden alternative Übungen für das Boxtraining zulegen.

Infos zum körperlichen Grundlagentraining

Für einen ersten Einstieg ins Boxtraining, um für dich überhaupt ein Gefühl zu entwickeln, ob das was für Dich ist, können auch Erklärvideos auf YouTube helfen. Das hatten wir schon kurz angerissen, wobei es natürlich keinen echten Coach ersetzt, der dir gezielt Anweisungen und Korrekturen geben und rückmelden kann.

Aber für die allerersten Schritte zum Reinschnuppern gibt es einige gute und adäquate Videos, welche dir die Grundzüge in Sachen Schlagtechnik und Bewegungskoordination vermitteln können.

Und wenn es um die körperlichen Grundvoraussetzungen geht, dann sind folgende Übungen definitiv zu empfehlen: Bankdrücken, Klimmzüge, Kreuzheben und Kniebeugen für etwas mehr Kraft.

Für die nötige Fitness und Ausdauer können wir Dir 1.000 Meter Läufe in Verbindung mit einem extensiven Intervalltraining vorschlagen.

Es empfiehlt sich aber dennoch, das auf dich und deine körperlichen Voraussetzungen individuell abgestimmte Training professionell mit einem erfahrenen Coach zu erarbeiten und deine Tauglichkeit für das Boxtraining beim Doktor zu prüfen lassen.

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