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Brandmalkolben im Test: Welches Gerät schneidet am besten ab?
Menschen lieben es, Geschichten bildlich zu erzählen. Schon in der frühen Menschheitsgeschichte haben unsere Vorfahren Bilder genutzt, um Ereignisse und Symbole an Höhlen zu verewigen. Schon früh nutzten sie auch die verbrannte Asche ihrer Feuer dafür, um Symbole und Muster auf Holz zu malen.
Heutzutage ist die Faszination der Brandmalerei noch immer nicht abgeklungen. Anstatt Asche auf Holz zu schmieren, stehen uns glücklicherweise moderne Werkzeuge zur Verfügung. Solche Brandmalkolben unterscheiden sich von klassischen Lötkolben darin, dass sie Spitzen mit speziellen Aufsätzen für unterschiedliche Muster haben. Auch der Temperaturbereich der Brandmalkolben lässt sich ideal an die Anforderungen verschiedener Hölzer anpassen.
Brandmalkolben im Vergleich
Schlechte Brandmalkolben gibt es viel zu viele. Hier sind zwei Exemplare, die man aufgrund ihrer zuverlässigen Qualität getrost weiterempfehlen kann und eins, das für den Einstieg ausreicht.
Gerät | Fazit | |
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Hobbyring Brennpeter ![]() | Der Brennpeter von Hobbyring gilt sogar international als einer der am besten Brandmalkolben überhaupt. Für den professionellen Einsatz geeignet, 350 bis 800° C möglich, lange Einsatzdauer. | |
Weldinger Brandmalstation BS750 ![]() | Weldingers Brandmalstation ist das nächstbeste Gerät im Vergleich. Einstellbar von 250 bis 750° C, lange Einsatzdauer, günstiger als der Brennpeter. Dafür lediglich eine Brennschleife im Lieferumfang (können zusätzlich bestellt werden). | |
Liumy Brandmalkolben Set ![]() | Das Brandmalkolben Set von Liumy - wie auch das vieler anderer Importeure - ist sehr günstig und kommt mit viel Zubehör. Temperatur zwischen 200 und 450° C einstellbar. Für den Preis ein guter Einstieg in die Brandmalerei, aber kein Vergleich zum Brennpeter oder der Weldinger-Station. |
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Weldinger Brandmalstation im Test

Wir haben den Weldinger Brandmalkolben getestet. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die "Brandmalstation 750" mit einer temperaturregulierbaren Einheit, die den Kolben aufheizt - maximal auf 750°C.
Im Lieferumfang befindet sich eine Betriebsanleitung, die Station, der Brandmalkolben samt Brennspitze und eine Halterung, um den Kolben abzulegen.
Die Brennstation erhitzt den Kolben äußerst schnell. Bereits nach rund 20 Sekunden sieht man, dass die Temperatur hoch genug ist, um die ersten braunen Stellen im Holz zu hinterlassen. Nach weiteren 10 bis 20 Sekunden ist das Gerät vollständig einsatzbereit. Die Temperaturspanne zwischen 250 und 750°C ist so groß, dass das Gerät problemlos zum Verbrennen verschiedener Hölzer, Leder und Papier genutzt werden kann.
Für unser Werkstück aus Lindenholz betrug die Temperatur zwischen 400 und 600°C, je nach gewünschtem Effekt.

Die mitgelieferte Brennspitze ist aufgrund ihrer vielseitigen Form für viele Motive geeignet. Mit ihr kannst du feine Linien genauso gut wie gröbere Striche aufmalen. Das einzige, was sie nicht kann, ist das Schattieren größerer Flächen. Dazu bedarf es eines flach aufliegenden Brennstempels, der gesondert gekauft werden muss, beispielsweise von Weldinger selbst. Die Brennstempel und -spitzen lassen sich ganz einfach mit einem Schraubenzieher lösen, austauschen und wieder festziehen.

Über die gesamte Arbeitsdauer von weit mehr als 40 Minuten wurde das Gerät in unserem Brandmalkolben Test nicht so heiß, dass es hätte abgeschaltet werden müssen. Auch der Griff am Kolben lässt sich problemlos über die Dauer in der Hand halten, ohne auch nur ein Zeichen einer Überhitzung feststellen zu können.
Alles in allem ist das Gerät mit rund 50 Euro eine sehr gute Wahl für alle ambitionierten Einsteiger, die gleich "etwas Richtiges" kaufen wollen. Fortgeschrittene Brandmalerinnen und -maler kommen mit der Weldinger Brandmalstation auch auf ihre Kosten - vor allem, wenn das Sortiment der Brennspitzen und -stempel erweitert wird.
In Sachen Leistung steht die Station nur den größeren Geräten des Brennpeters nach. Für die meisten Hölzer kommt man allerdings auch ohne Temperaturen von 800 bis 1000°C aus.
Hobbyring Brennpeter im Vergleich
Der wohl bekannteste Brandmalstift, der "Brennpeter" von Hobbyring, wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. Folgende Modelle stehen dir zur Auswahl.
Brennpeter Mini

Als kleinste Brennstation mit einer Leistung von 20 Watt ist der Brennpeter Mini, ebenso wie der Brandmalkolben, gut für Anfänger und Kinder geeignet. Nach dem Einschalten beginnt am Ende des Brennstiftes die Brennschleife zu glühen. Die Arbeit kann sofort beginnen. Eine Überhitzung des Gerätes ist nicht möglich, da der Brennpeter Mini mit einem Temperaturwächter ausgestattet ist. Bei Überhitzung wird das Gerät abgeschaltet.
Das Gerät erreicht maximal eine Temperatur von 450 bis 650 Grad. Dies ist von der verwendeten Brennschleife abhängig. Eine weitere Regelung ist nicht möglich.
Brennpeter Junior

Der Brennpeter Junior erreicht eine Leistung von 30 Watt und ermöglicht eine individuelle und stufenlose Temperaturregelung zwischen 350 und 800 Grad. Ein Temperaturwächter schützt auch hier vor Überhitzung. Sollte es zum Abschalten kommen, kann nach dem Abkühlen weitergearbeitet werden.
Der Brennpeter Junior zeichnet sich durch ein umfangreiches Zubehör aus. Im Fachhandel sind diverse Ornament- und Kalligraphie-Brennschleifen erhältlich. Das macht den Brennpeter Junior interessant für unterschiedlichste Anwendungsmöglichkeiten.
Nicht zuletzt durch seine Eignung sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger hat er sich zum beliebtesten und meisterverkauftesten Brandmalgerät entwickelt.
Brennpeter Master

Im Bereich der Fortgeschrittenen und Profis wird der Brennpeter Master häufig verwendet. Mit diesem Profigerät können großflächige Arbeiten auf Hartholz ausgeführt werden.
Seine maximale Leistung beträgt 80 Watt und die stufenlose Temperaturregelung kann im Bereich von bis zu 1.000 Grad erfolgen. Der Brennstift ist mit Rändelmuttern an der Brennstation verschraubt und kann bei Bedarf ausgetauscht werden. Er ist besonders kräftig und leistungsstark. Auch der Brennpeter Master ist gegen Überlastung geschützt.
Brennpeter Royal

Das non plus ultra der Brandmalgeräte für Profi Brandmaler ist der Brennpeter Royal. Er stellt eine Kombination aus Brennpeter Junior und Brennpeter Master dar.
Die Besonderheit besteht darin, dass er über zwei unterschiedliche Brennstifte verfügt, die unabhängig voneinander betrieben werden können. Feine, dünne Linien und Ornamente und Kalligraphie-Zeichen zauberst du mit dem kleinen Brennstift. Der Große Brennstift ist perfekt für größere Flächen und dickere Linien. An beiden Stiften ist Temperatur stufenlos regelbar.
Brandmalkolben Kaufratgeber
Die simpelsten Brandmalkolben werden dir preislich beinahe schon nachgeworfen, sodass die Verlockung groß ist, sich ein solches Gerät zu kaufen. Es gibt aber auch Kolben, die über 100 Euro kosten, sodass sich die Frage stellt, was den Preisunterschied gerechtfertigt.
Im nachfolgenden Kaufratgeber geht es genau darum: Welche Unterschiede gibt es bei den Spitzen der Brandmalkolben, wie hoch sollte die Temperatur sein und was sagt die Wattzahl über die Leistung des Geräts aus?
Brandmalkolben Spitzen
Beim Kauf eines Brandmalkolbens werden standardmäßig Aufsätze (Formspitzen) oder Brennschleifen gleich mitgeliefert.
Formspitzen kommen in unterschiedlichen Ausführungen, sodass du mit ihnen punktuell oder linienförmig arbeiten kannst:

Die feinen Spitzen, die lediglich einem eng zulaufenden Punkt oder einer schrägen Linie entsprechen, ziehst du am besten über das Holz oder nutzt sie, um sehr feine Details auszuarbeiten. Die großen Aufsätze kommen entweder in einem bestimmten Muster oder in einer speziellen Form, sodass sie am besten gestempelt aufgedrückt werden, um dein Motiv zu verzieren.
Abgesehen von aufsteckbaren Formspitzen sind Brennschleifen die gängigste Wahl, um Details ins Holz zu brennen. Diese Schleifen lassen sich gleichmäßig über das Holz führen, ohne an der Oberfläche hängen zu bleiben. Das Ende der Schleifen ist unterschiedlich geformt, sodass du einzelne Aspekte des Bildes besser ausmalen kannst.
Eine runde Schlaufe eignet sich beispielsweise am besten zum leichten Schattieren, wohingegen eine gerade Kante für gerade Linien optimal ist.

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Ob du dich für Formspitzen oder Brennschleifen entscheidest, ist eine persönliche Vorliebe. Formspitzen sind tendenziell etwas unkomplizierter, wenn du gerade erst mit der Brandmalerei anfängst.
Wenn du dir etwas mehr zutraust, sind Brennschlaufen am besten geeignet, um schnell und präzise zu arbeiten. Änderst du die Haltung des Brandmalkolbens, ändert sich auch die dicke und die Form der verbrannten Stelle. Folglich kannst du etwas uneingeschränkter in der
Wattzahl des Brandmalkolbens
Für die meisten Zwecke ist ein Brandmalkolben mit 60 Watt ideal. Mit 60 Watt hält sich die Aufheiztemperatur im Rahmen und es besteht keine Gefahr, dass sich der Stift nicht mehr kontrollieren lässt und schnell das Holz verödet.
Exemplare mit einer Leistung von 30 oder 40 Watt sind auch nicht verkehrt, benötigen allerdings länger, um dieselbe Temperatur zu erreichen wie ein leistungsstarkes Gerät.
Temperaturbereich
Besonders wichtig an einem Brandmalkolben ist die Temperatursteuerung.
Zunächst muss der Temperaturbereich groß genug sein, um verschiedene Hölzer bearbeiten zu können. 200 bis 450° Celsius sind für die Weichhölzer vollkommen ausreichend. Manche Hersteller gehen sogar einen Schritt weiter und ermöglichen Temperaturen von bis zu 500, 600 oder gar 750 Grad, womit du auch härtere Hölzer bearbeiten kannst.
Als nächstes muss die Temperatureinstellung möglichst fein sein. Je präziser der Temperaturregler eingestellt werden kann, desto besser.
Tipps zum Einsatz des Kolbens
Lötspitzen reinigen

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Beim Verbrennen des Holzes lagert sich Kohlenstoff an der Spitze des Brandmalkolbens ab. Da diese Ablagerungen die Wärmeleitfähigkeit beeinträchtigen, solltest du die Brennschleifen regelmäßig reinigen.
Gestaltungstipps mit dem Brandmalkolben

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Mit dem Brandmalkolben wird am häufigsten Holz bearbeitet. Das ist jedoch nicht das einzige Material, das du mit der Verbrennung bemalen kannst. Leder oder eine unbearbeitete Baumwoll-Leinwand sind ebenfalls gut als Malgrund geeignet. Selbstverständlich unterscheidet sich der Temperaturbereich von Leinwand und Leder zu den benötigten Temperaturen für Holz. Die genaue Temperatur hängt vom exakten Material und dessen Stärke ab.
Anstatt auf Leder oder Leinwand zu malen, kannst du auch ein dreidimensionales Holzobjekt mit dem Kolben bearbeiten. Besonders gut geeignet sind allerlei Schnitzereien, denen du durch die Verbrennung Leben einhauchen willst. Beispielsweise gibt es Brandmaler, die ihren geschnitzten Vögeln mithilfe der Verbrennung ein Federkleid anziehen.
Brandmalkolben Holz: Die besten Sorten

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Ein weiches, helles Holz, das nicht all zu viel kostet und eine unauffällige Maserung besitzt, ist die beste Option in der Brandmalerei. Für weiches Holz benötigst du geringere Temperaturen als für hartes. Helles Holz lässt sich besser mit Schattierungen ausarbeiten als mitteldunkles oder dunkles Holz. Für die meisten Brandmaler haben sich deshalb Linden-, Birken- und Pappelholz durchgesetzt.
Schöne Anleitung 🙂 Bin immer wieder mal am Stöbern nach neuen Ideen fürs Basteln mit Holz, da findet man bei euch wirklich gute Anleitungen.
Sehr nützlicher Beitrag!
Außerdem
Wo bekomme ich Ersatz für durchgebrannte Brennschleifen (Elektroschreiber ARKOGRAF)