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Cajon spielen lernen – 4 Grundschläge und Tipps
Die Cajon ist eine Kistentrommel, die normalerweise aus Hartholz gebaut ist und auf der du sitzt, während du spielst.
Die Cajon spielen lernen bedeutet allerdings viel mehr als nur auf einer Holzkiste zu trommeln oder ein Schlagzeug zu imitieren. Jede Schlagfläche der Cajon hat ihre eigenen Klangeigenschaften und je nach verwendetem Material sind die Klänge anders akzentuiert. So produzieren Cajons aus härteren Hölzern wie Birken und Buchen stärkere, definiertere Basstöne. Jede Cajon ist somit ein individuelles Instrument.
Gespielt wird eine Cajon grundsätzlich, indem ihre Oberflächen mit unterschiedlicher Intensität an verschiedenen Stellen (z.B. oben, Mitte, unten, seitlich) geschlagen werden.
In diesem Artikel erfährst du alles, wenn du die Cajon spielen lernen möchtest: Von den Grundschlägen über die korrekte Haltung bis hin zu Ergänzungen des Musikinstruments.
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Die Grundschläge

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Gespielt wird eine Cajon grundsätzlich, indem ihre Oberflächen mit unterschiedlicher Intensität an verschiedenen Stellen (z.B. oben, Mitte, unten, seitlich) geschlagen werden.
Es gibt vier primäre Cajonschläge, die jeweils einen Grundton erzeugen.
Bassschlag
Der Bassschlag ist der tiefste Ton, der auf der Cajon gespielt wird. Der Basston emuliert die Bass Drum an einem typischen Drum-Set.
Sitze entspannt auf der Cajon und beginne mit dem Schlag, indem duu die Finger sanft zusammenhältst. Nun schlägst du kurz und hart auf die Frontseite der Cajon. Wichtig ist dabei, die Hand nicht auf der Frontplatte liegen zu lassen, sondern schnell wieder in die Ausgangsposition zurückzuziehen. So kann die sich Resonanz im Klangkörper der Cajon voll entfalten. Der Basston kann mit beiden Händen geschlagen werden.
Zum Cajon lernen solltest du abwechselnd mit der rechten und der linken Hand spielen, um sicherzustellen, dass beide Schläge identisch klingen, um auf beiden Händen ein Spielgefühl zu erlangen.
Slap
Um den Sound einer Snaredrum neu zu interpretieren, solltest du den höheren, scharf klingenden Slap-Schlag ansetzen. Ausgehend von der Bass-Position hebst du die Hand ein wenig nach oben, sodass die Basis der Handfläche etwa auf Höhe der oberen Kante positioniert ist. Dieser Teil der Hand ruht beim Schlagen auf der Cajon, während du die Slaps spielst.
Der Slap-Schlag unterscheidet sich vom Bass-Schlag insoweit, als dass die entspannten Finger etwas auseinander gespreizt werden und die Hand direkt nach dem Schlag einen kurzen Moment auf der Frontseite ruhen bleibt und nicht direkt wieder in die Ausgangsposition zurückgezogen wird. Wie den Bassanschlag spielst du den Slap langsam.
Bist du mit beiden Schlägen einigermaßen vertraut, kannst du mit einer Hand zwischen Bass- und Slap-Schlägen wechseln. Mit diesen zwei Grundschlägen kannst du bereits eine große Auswahl an Grooves spielen.
Tip
Der weiche Anschlag, genannt Tip oder Tipping, ist ideal zum Einfügen eines Zwischenschrittes zwischen Bass- und Slap-Schlägen, um dem Klangmuster noch mehr Gefühl zu verleihen oder den Groove vorwärts zu treiben.
Den weichen Anschlag spielst du, indem du die Fingerspitzen leicht gegen die Spielfläche unterhalb der Oberkante der Cajon klopfst. Wie der Name schon sagt, ist die Schlagtechnik genau das: eine leichte Berührung oder ein leichtes Klopfen. Du schlägt nicht hart um einen lauten Ton zu erzeugen. Die Berührung wird manchmal mehr gefühlt als gehört.
Clap
Ein weiterer Schlag ist der offene Schlag, genannt Clap. Dieser Sound, der ähnlich wie der offene Schlag auf einer Conga oder Djembe gespielt wird, erzeugt eine Tonlage, die höher ist als der Basston, aber nicht so hoch und akzentuiert ist wie der Slap-Schlag.
In der Startposition für den offenen Schlag liegen deine Fingerknöchel in einer Linie mit der oberen Kante der Cajon, sodass nur die Finger (sanft zusammengehalten wie ein breites Paddel) über die Frontplatte des Instruments hinausragen. Schlage an dieser Stelle an und ziehe die Finger schnell zurück, genau wie bei einem Bassanschlag. Auch hier kannst du Schläge mit der rechten und linken Hand kombinieren. Claps funktionieren gut, wenn sie alleine und in Kombination mit Bässen und Slaps verwendet werden.
Sonderschläge
Auch mit den Füßen kann man den Klang der Cajon beeinflussen. Man hebt dazu einen Fuß vom Boden ab, ziehe ihn an die Cajon und drückt und hält die Ferse etwa auf halber Höhe der Cajon an die Spielfläche. Hält man den Fuß in dieser Position und spielt eine Reihe von offenen Schlägen mit den Händen, merkt man, dass der so erzeugte Ton etwas höher ist als der unveränderte offene Ton.
Bewegt man den Fuß, während man weiterhin offene Schläge spielt, vertikal auf und ab, ändert sich die Tonhöhe. Sie wird niedriger, wenn man die Ferse Richtung Boden bewegt, und wird höher, wenn die Ferse näher an die Oberkante der Cajon kommt.
Die rhythmischen Kombinationsmöglichkeiten sind fast endlos und machen die Cajon zu einem faszinierenden Instrument.
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Wie sitzt du korrekt auf der Cajon?
Willst du die Cajon spielen lernen solltest du zu Beginn die richtige Sitzposition verinnerlichen. Du solltest immer mit einem geraden Rücken auf der Cajon sitzen. Manchmal musst du dich während des Spiels nach vorne lehnen, um auf die unteren oder seitlichen Teile der Cajon zu schlagen. Generell sollten beide Füße flach auf dem Boden stehen und die Beine im rechten Winkel dazu aufgestellt sein.
In der Grundposition wird mit den Händen zwischen den Beinen auf der Vorderseite der Cajon gespielt. Die Knie sind daher in einem Winkel zwischen 90 bis 120 Grad voneinander gespreizt um den Zugang zur Frontfläche und zugleich auch den Zugang zu den Seiten der Cajon zu ermöglichen.
Du solltest vermeiden mit dem Gesäß zu weit vorne zu sitzen, da dies die Spielfläche einschränkt, die auf der Vorderseite zur Verfügung steht. Ebenfalls solltest du vermeiden zu weit hinten zu sitzen, da dies deinen Körperschwerpunkt über die Rückseite der Cajon hinausschiebt und die Sitzposition instabil macht. Ein nach hinten versetzter Schwerpunkt sorgt dafür, dass du schnell aus dem Gleichgewicht geraten kannst und auf der Cajon anfängst zu kippeln.
Viele Spieler strecken sich vor dem Beginn des Spiels, um locker und entspannt spielen zu können.
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Werkzeuge und Kombinationen
Wenn du auf der Frontplatte der Cajon mit einem Besen spielst, kannst du bei Bedarf einen Snare-Beat erzeugen, wie man ihn von einer Snaredrum kennt. Der Besen kann dabei von einer Hand geführt werden, während die andere Hand die Bass- und Slap-Rhythmen erzeugt. Auf diese Art lassen sich interessante Klangkombinationen und Grooves spielen.
Andere klangliche Möglichkeiten umfassen das Anschlagen der Spielfläche mit einem kleinen handmontierten Becken, um einen Snare-oder Clap-Effekt zu erzeugen. Weiter kannst du dir verschiedene Rasseln um die Fußknöchel binden und so ein weiteres Rhythmusgeräusch produzieren während du den Fuß bewegt.
Auch lassen sich eine kleine Tamburine oder Klangholz-ähnliche Accessoires mit Klettverschluss an den Seiten der Box befestigen, die du dann während des Spiels mit den Händen bespielen kann.
Das Cajon-Kick-Pedal wurde speziell entworfen, um es dir zu ermöglichen Bass-Drum-Rhythmen mit dem Fuß zu spielen, wodurch beide Hände frei für andere Klänge werden.
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Zahlreiche Spielflächen sorgen für Vielfältigkeit
Die Cajon ist im Wesentlichen ein länglicher Würfel und hat daher fünf zugängliche Spielflächen.
Die wichtigste Spielfläche ist die Front, aber die Seiten, die Sitzfläche und Rückseite der Cajon bieten eine Fülle von zusätzlichen Klängen und machen das Spiel der Cajon abwechslungsreich. Auch das Spielen auf den Vorder- oder Seitenkanten der Cajon kann interessante Klänge ergeben.
Beim Schlagen der Spielflächen sind in den Ecken geschlagene Töne etwas heller. In der Mitte der Schlagflächen sind die Töne wesentlich tiefer. Slap-Töne stechen besonders dann hervor, wenn sie nahe des Randes gespielt werden.
Schlägst du auf der Oberseite der Cajon, da wo man sitzt, sind die Töne etwas schärfer und höher.
Die Rückseite einer Cajon ist zwar weniger zugänglich, erzeugt aber dennoch schöne, tiefe Töne.
Auf „dem“ Cajon.
„la caja“: die Kiste „el cajon“ . der „Kasten“