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Wie du den richtigen Töpferton findest

Es gibt unterschiedlichen Töpferton für verschiedene Bearbeitungszwecke. Alle Zusammensetzungen eint jedoch die Fähigkeit, mit Zugabe der richtigen Menge an Wasser einen zusammenhängenden Tonkörper zu bilden, der seine Form beibehält. Unter dem Einfluss von Hitze kann der Ton gebrannt werden, um die Form des Objekts dauerhaft aushärten zu lassen.

Trotzdem offenbaren sich gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Tonmassen. Für dein Verständnis klären wir, was du vor dem Kauf wissen solltest.

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Klassifizierung des Töpfertons

Keramische Massen werden in mehrere Klassen eingeteilt, die sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden und auf unterschiedlichen Temperaturen gebrannt werden müssen, um auszuhärten. Hierbei spielt die Zusammensetzung der Masse die entscheidende Rolle. Die wichtigsten Klassen, die regelmäßig beim Töpfern eingesetzt werden, sind Folgende:

  • Irdengut (Steingut und Tonware)
  • Sinterzeug (Steinzeug und Porzellan)

Eigenschaften der Irdengut-Tonmassen

Irdengut ist die Bezeichnung für einen Großteil der Töpferkeramik. Es wird auf niedrigen Temperaturen gebrannt und härtet porös aus. Um die Keramik wasserfest zu bekommen, setzen Keramiker Glasuren ein, die die groben Poren verschließen, sobald sie erneut gebrannt wurden.

Für das Töpfern ist die Tonware am bedeutendsten. Terrakotta bezeichnet die Gruppe an Tonwaren, die gebrannt wurden aber nicht mit einer Glasur überzogen wurden.

Terrakotta Ton

Solche Tonmassen lassen sich leicht bearbeiten und ausformen. Während Tonware zwischen 950° und 1.100° gebrannt wird, wird für Steingut eine Temperatur von 1.100 bis 1.200° benötigt.

Meistens liegt der Farbe der gebrannten Massen im gelblichen, ockerfarbenen, braunen oder rötlichen Bereich. Die Unterschiede in der Farbgebung lässt sich auf die Zusammensetzung der Masse und auf die gewählte Brandtechnik zurückführen.

Eigenschaften der Sinterzeug-Tonmassen

Sinterzeug wird über der Sintergrenze gebrannt, sodass sich die kristalline Struktur der Masse auflöst und die Oberfläche verglast. Dadurch ist Sinterzeug auch ohne Glasur wasserundurchlässig.

Solche Tonmassen werden auf wesentlich höheren Temperaturen gebrannt als das Irdengut. Steinzeug wird meist zwischen 1.150° bis 1.250° Grad gebrannt, wohingegen Porzellan sogar bis 1.300° Grad benötigt, um auszuhärten. Die Unterschiede in der Brenntemperatur ergibt sich aus der Zusammensetzung. Steinzeug-Massen verfügt über einen geringeren Anteil an Refraktärmetallen, einem höheren Anteil an Flussmitteln oder einer Kombination aus beidem als Porzellan.

Steinzeugtasse

Eine Steinzeug -Tasse, die bei hohen Temperaturen gebrannt wurde

Steingut-Massen enthalten einen deutlich geringeren Anteil an Ton als der, der für Tonware eingesetzt wird. Für Porzellan werden Massen genutzt, die statt gewöhnlichem Ton weiße Tonerde beinhalten.

Nachdem wir die Unterschiede der einzelnen Massen geklärt haben, die zum Töpfern eingesetzt werden können, finden wir heraus, welche Option die richtige für dich ist.

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Welche Techniken wirst du einsetzen?

Obwohl eine Tonmasse hervorragend für das Töpfern auf der Töpferscheibe geeignet sein kann, bedeutet das nicht, dass sie sich auch für die Wulsttechnik empfiehlt. Handgeformte Keramik mit der Wulsttechnik bedarf einem hohen Anteil an Schamotte, um der Masse die nötige Stärke zu verleihen, da sie oft dickwandiger ist als die Arbeiten auf der Scheibe.

Gleichzeitig beeinflusst auch die Brandtechnik die Wahl des Töpfertons. Solltest du dich beispielsweise im Raku-Brand versuchen, bedarf es eines extrem hohen Schamotte-Anteils, damit der Glasurbrand überhaupt erst die starken Temperaturschwankungen überstehen kann.

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Fertigen Ton kaufen oder selbst mischen

Es gibt durchaus fertigen Töpferton, der bereits in einer sinnvollen Zusammensetzung vorbereitet wurde und beinahe direkt startklar ist. Dadurch musst du die Masse nicht mehr ewig lange kneten, um die Luftbläschen loszuwerden. Gerade wenn du keine professionelle Ausrüstung für den Mischprozess in deiner Nähe hast, ist eine fertige Masse die beste Option.

Für den Einstieg sind 10 kg Ton in Weiß oder Terrakotta mit einem geringen Schamotte-Anteil eine gute Lösung.

Wenn du die nötige Ausrüstung zur Hand hast, ist selbstgemachter Ton eine bessere Wahl, da du dein ganz eigenes Rezept der verschiedenen Bestandteile nach Belieben zusammenstellen kannst. Ein weiterer Vorteil des selbstgemachten Töpfertons ist der niedrigere Preis. Meist kannst du missglückter Werke wiederverwerten, indem du es als Schamotte der Masse hinzufügst.

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Probiere unterschiedliche Tonarten aus

Gerade am Anfang deiner Töpferkarriere wirst du regelmäßig neue Rezepturen entdecken und neue Techniken ausprobieren wollen, bevor du dich auf eine bestimmte Richtung fokussierst. Daher solltest du mit so vielen unterschiedlichen Massen experimentieren, wie du nur kannst. Teste sie auf ihre Brenn- und Bearbeitungseigenschaften. Nutze sie für verschiedene Techniken und sieh, wie sie sich verhalten.

Mit der Zeit wirst du ein gutes Verständnis entwickeln, welcher Ton sich wofür eignet und wie sich die Glasuren auswirken. 

  • Gisela Milkau-Schwämmle sagt:

    Auf meinem Töpferton hat sich über den Winter ein leichter weißer Schimmelbelag gebildet. Kann ich diesen Ton noch verwenden oder wie kann ich ihn verwendbar machen?

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