Die wichtigsten Notsignale beim Tauchen

Notsignale beim Tauchen können grundlegend unterschieden werden in Signale, die unter oder über der Wasseroberfläche ausgesendet werden. Sinn und Zweck solcher optischen und akustischen Zeichen ist die Bekanntmachung eines akuten Notfalls oder das auf sich aufmerksam machen im Falle einer benötigten Rettung.

Notsignalgebung unter Wasser

Einfachste Form der Signalgebung unter Wasser

Selbst wenn zwei Tauchbuddys zusammenbleiben kann es jederzeit zu unerwarteten Notfällen kommen. Je nachdem, wie anspruchsvoll die Route ist, ist eine besondere Vorsicht und gesteigerte gegenseitige Rücksichtnahme gefragt.

Die Kommunikation unter Wasser geschieht per Zeichensprache, die in 31 Tauchzeichen normiert wurde und bei den meisten Tauchorganisationen anerkannt ist. Das simpelste Notfallzeichen, um bei der Tauchbegleitung aktiv Hilfe einzufordern, ist eine winkende Armbewegung. Weitere Notfallzeichen signalisieren dem anderen eine akute Atemnot, sodass er eingreifen und dem Signalgebenden Sauerstoff gewähren kann.

Mit akustischem Signal

Sobald man sich aus der unmittelbaren Reichweite des Buddys begibt oder er in eine andere Richtung blickt, sind Handzeichen wirkungslos. Um in solchen Fällen unter Wasser auf sich aufmerksam zu machen, gibt es kommerziell erhältliche Signalgeber. Ein akustisches Signal ist dabei die einfachste Lösung, um dem Tauchpartner etwas zu signalisieren.

Drei Optionen werden für diesen Zweck üblicherweise angeboten:

  • Ein sogenannter Shaker. Dabei handelt es sich um nichts anderes als eine stählerne Röhre, in der sich eine oder mehrere Stahlkugeln befinden. Durch Schütteln des Shakers erklingt ein lauter Ton, der unter Wasser deutlich zu hören ist. Die meisten Shaker besitzen eine Magnetkappe, die die Stahlkugeln in der Röhre an Ort und Stelle hält, damit sie nicht ungewollt gegen die Röhre prallen.
  • Eine Unterwasserhupe, die an den Schlauch der Druckluftflasche gekoppelt wird. Die Hupe wird per Knopfdruck betätigt und nutzt zur Tonentstehung die Luft aus der Flasche. Besonders ausgefeilte Geräte besitzen ein verstellbares Signal mit variabler Frequenz und Lautstärke für Signale unter und über Wasser. Das Überwassersignal ist gewöhnlicherweise sehr laut, sodass es gut in der Ferne wahrgenommen werden kann.
  • Ein Tankbanger. Im Grund genommen nichts weiter als eine Kunststoff- oder Metallkugel an einem Gummiband, das um die Druckluftflasche gebunden wird. Um Signale zu geben, muss lediglich an der Kugel gezogen werden. Der Flaschenzylinder dient als Resonanzkörper und ist unter Wasser deutlich zu hören.

Ob es sich dabei um einen Notfall handelt oder der Tauchpartner auf einen besonderen Anblick aufmerksam gemacht werden soll, ist offen. Die Handhabung der akustischen Geräte ist im Vorhinein mit dem Buddy zu bestimmen, wobei es ratsam ist, nicht bei jeder Kleinigkeit Töne von sich zu geben.

Mit optischem Signal

Anstatt akustische Zeichen zu geben, sind in vielen Unterwasserszenarien optische Signale eine schonendere Alternative. Mit einer Taschenlampe kann der Buddy angeleuchtet werden, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Selbst wenn der Tauchpartner abgekehrt ist oder vor dir schwimmt, sollte das Licht der Taschenlampe in der Tauchmaske wahrnehmbar sein.


Notsignalgebung über Wasser

Mit optischem Signal

Wenn der Tauchbuddy unter Wasser selbst nach ausgiebigem Umsehen nicht mehr zu finden ist, sollte eine Boje aufgeblasen und an die Wasseroberfläche aufsteigen gelassen werden, um die eigene Position zu signalisieren. Sobald der Buddy die Boje sieht, kann er zu ihr schwimmen und der Tauchgang kann weiter gehen.

Selbige Boje kann allerdings auch zum Schwenken benutzt werden, um Boote und andere Taucher über den eigenen Standort zu informieren. Die Sichtbarkeit einer Boje in leuchtkräftigen Farben ist wesentlich höher als das Armwinken im Neoprenanzug.

Sind durch diese Maßnahme in der Nähe keine Hilfskräfte zu lokalisieren, muss der Einflussradius erhöht werden. Dazu gibt es sowohl optische und akustische als auch Funk-Signalquellen.

LED-Blitzgeräte bestehen aus leuchtstarken LEDs, die hell am Himmel zu sehen sind. Sie senden Lichtblitze in einer bestimmten Frequenz aus. Oft ist ihre Frequenz einstellbar, um möglichst lange oder möglichst intensiv Notsignale aussenden zu können. Die Reichweite sehr starker LEDs beträgt abhängig von der Wetterlage sogar einige Kilometer.

Ihre Wirksamkeit ist dann am besten, wenn sie in der Dämmerung oder nachts eingesetzt werden. Bei Tageslicht nimmt ihre Effektivität ab.

Mit akustischem Signal

Die bereits angesprochene Signalhupe ist auch über Wasser akustisch einzusetzen. Der laute Hupton ist vor allem bei schlechten Wetterbedingungen in der Ferne wahrnehmbar.

Mit GPS Signal

Es gibt spezielle GPS-Geräte, um Rettungsbooten einen Notfall mitzuteilen. Solche Geräte sind in der Lage, per Funk mit den sich in der Nähe befindlichen Booten und Schiffen in Kontakt zu treten und die Positionsdaten per GPS zu übermitteln.

Das Nautilus Lifeline-Funkgerät soll gemäß des Herstellers gar in der Lage sein, ein Notsignal an Schiffe mit Seefunk im Umkreis von 8 Meilen zu senden.

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