Foto: Velimir Isaevich / shutterstock.com
Epoxidharz und Holz - Wie passt das zusammen?
Epoxidharz und Holz passen perfekt zusammen. Das Einhüllen von Holz mit einer Schicht Epoxidharz gelingt unkompliziert und verleiht dem Holz einen wunderschönen Überzug, der die Farbe des Holzes betont und die Maserung zum Glänzen bringt.
Epoxidharz Holz: Die Materialliste
Folgende Dinge benötigst du, um Epoxidharz auf Holz zu verarbeiten:
1
Die Brandmalerei

In unserem Fall verzieren wir unser Stück Holz mit einer selbst gemalten Brandmalerei, die wir zunächst auf das Holz vorgezeichnet und anschließend mit einem Brandmalkolben nachgezogen haben. Die Vorzeichnung kannst du mithilfe eines Transferpapier am besten auf den Untergrund übertragen.
Selbstverständlich kannst du diesen Schritt auch überspringen oder dein Stück Holz so präparieren, wie es dir gefällt.
Da Holz ein organisches Material ist, kann es später zu Blasenbildung und Lufteinschlüssen kommen, wenn du das Epoxidharz aufträgst. Die Bildung von Basen hängt unter anderem davon ab, wie trocken dein Stück Holz ist, welches Holz du verwendest und wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist. Je nachdem, wofür du dich entscheidest, kann es ratsam sein, dein Stück mit etwas Versiegelungsmittel zu bearbeiten, um Einschlüsse am besten vorbeugen zu können. Bei einem gewöhnlichen Holzbrett ist das normalerweise nicht notwendig, bei extrem trockenen Treibholz mit allerlei Kerben möglicherweise schon.
2
Berechnung der benötigten Harzmenge
Im Internet findest du mehrere Rechner, in die du die Fläche deines Werkstücks eingeben kannst, um zu erfahren, wie viel des Harz-Härter-Gemischs du benötigst. Beispielsweise benötigt man für 1 qm rund 1,5 Liter des Gemischs aus Epoxidharz und Härter – selbstverständlich abhängig von der Marke des Harzes und der Dicke der Beschichtung. Damit du mit dem Epoxidharz Holz überziehen kannst, ohne viel des kostbaren Gemischs zu verschwenden, ist dieser Schritt essenziell.
3
Anrühren des Harzes und des Härters

Das Harz-Härter-Gemisch muss ausgiebig verrührt werden. Links siehst du eine sehr "fadige" Konsistenz unmittelbar nach dem Zusammengießen. Auf dem rechten Bild siehst du eine homogene Flüssigkeit nach gründlichem Verrühren.
Mit Handschuhen an den Händen kann nun die Kunstharz-Action beginnen. Dazu musst du die beiden Komponenten des Epoxidharzes (Harz und Härter) miteinander vermischen, damit die Flüssigkeit später aushärten kann.
Die genauen Mischungsverhältnisse werden immer vom Hersteller festgelegt und müssen unbedingt eingehalten werden. Manche Hersteller wählen ein 1:1 Verhältnis zwischen Harz und Härter, andere eine 2:1 oder gar eine 4:1 Mischung.
Rühre anschließend die Flüssigkeit in deinem Messbecher mit einem Holz- oder Plastikstäbchen sorgfältig mindestens eine, besser drei Minuten lange um, bis sich beide Substanzen vollständig miteinander vermischt haben. Kratze dabei ruhig mehrere Male mit dem Stäbchen am Rand und am Boden des Messbechers entlang, um auch diese Anteile sorgfältig unterzurühren.
4
Das Epoxidharz auf das Holz gießen
Nun gießt du die Harzmischung mittig auf deine hölzerne Fläche und verteilst sie mit einem Rakel vorsichtig zu allen Seiten hin. Anstelle eines Rakels kannst du auch einen Holzstab oder einen anderen Gegenstand nutzen, der sich zum Schieben eignet.
Je nach Hersteller fängt die Masse nach rund 30 bis 60 Minuten an, so dickflüssig zu sein, dass du sie kaum noch bearbeiten kannst. Das Anrühren und Verteilen des Harzes sollte also nicht all zu lange dauern, sollte aber auch nicht hektisch vonstattengehen.
5
Blasen entfernen

Es ist ganz normal, dass beim Anrühren, Gießen und Verteilen des Epoxidharzes Blasen auf dem Holz entstehen. Solange es keine größeren Einschlüsse sind, ist das kein Problem. Nimm jetzt den Flambierbrenner zur Hand und bewege die Flamme vorsichtig und mit kreisenden Bewegungen aus sicherer Distanz in Richtung der Oberflächenblasen.
Die Flamme sollte niemals in direkten Kontakt mit dem Epoxidharz geraten. Ein Abstand von 5 bis 10 Zentimetern reicht in aller Regel völlig, um mit der Hitze der Flamme die Blasen zum Platzen zu bringen, ohne die Oberfläche zu rösten.
Bewege den Flambierbrenner zügig über dein Werk und halte sie nicht lange auf einen Punkt. Am besten ist es, sie von der einen zur anderen Seite mit präzisen, zügigen Bewegungen zu führen.
Sobald du die grobe Arbeit mit dem Brenner hinter dir hast, kannst du mit einem Zahnstocher letzte Blasen aus der Epoxdharzschicht befreien, indem du kurz in sie hinein stichst. Bei der Arbeit mit dem Zahnstocher kannst du auch kleine Haare, Staub oder Fusseln aus dem Epoxidharz ziehen, die sich während des Bastelns darin oder darauf sammeln können. Wenn du keinerlei Rückstände in deiner Resin-Schicht findest, wird das Ergebnis am besten.
6
Trocknen lassen
Das Harz muss mindestens 24 Stunden aushärten, bis auch der letzte Rest getrocknet ist. Damit in der Zeit nichts die Oberfläche stört, solltest du das Holz mit einer Platte abdecken. Die Platte kann aus Kunststoff genauso gut wie aus Karton bestehen – wichtig ist, dass sie sich sehr nah über der Epoxidharzschicht befindet, ohne sie zu berühren, damit keine Fusseln oder Dreck auf ihr landen.
Die genaue Trocknungsdauer hängt wieder mit den Bestandteilen der Mischung und der Dicke der Harzschicht zusammen. Genauere Informationen findest du bei dem Resin-Hersteller deiner Wahl.
Gewöhnlicherweise ist das Harz spätestens nach 72 Stunden komplett ausgehärtet, sodass du spätestens dann dein Kunstwerk aufhängen oder aufstellen kannst.