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Epoxidharz mischen: Anleitung für präzises und sicheres Mischen

Beim Mischen des Epoxidharzes geht es darum, sicher und korrekt zu arbeiten, um die besten Ergebnisse für dein Projekt zu erzielen.

Die Wahl des Epoxidharzes

Es gibt zahlreiche Anbieter von Epoxidharzen, die für unterschiedliche Arbeiten verschieden gut geeignet sind. Mit der Vielfalt der Anbieter geht auch die Vielfalt an Mischungsverhältnissen zwischen Epoxidharz und Härter einher. Da der Werkstoff ein Zweikomponentenmaterial ist (Harz + Härter) gibt jeder Hersteller individuelle Mischungsverhältnisse für ihr Produkt an.

Bevor wir das Epoxidharz mischen, musst du dich bei deinem Hersteller bezüglich des Mischverhältnisses informieren. In der Regel findest du Angaben dazu auf den Etiketten der Produkte oder in einer mitgelieferten Packungsbeilage.

Sicherheitsvorkehrungen bei Harzen

Egal, was du mit deinem Resin vorhast, du solltest zunächst immer die richtigen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Vor allem die Schutzkleidung spielt eine wichtige Rolle, um Haut- und Augenreizungen zu vermeiden, aber auch die Mischbehältnisse sind entscheidend.

Folgende Ausrüstung wird benötigt:

Menge an Epoxidharz bestimmen

Bevor du „nach Gefühl“ eine willkürliche Menge des Gemischs anrührst, solltest du dich beim Hersteller bezüglich der Mengenempfehlung informieren. Hier gibt es herstellerseitig häufig Hinweise, wie viel ihres Gemischs beispielsweise eine Fläche von einem Quadratmeter bedeckt.

Kann der Hersteller kurzfristig keine Auskunft darüber geben, kannst du dich an Bewertungen des Produkts orientieren oder einen Mengenrechner für Gießharz verwenden. Der beliebteste Rechner stammt von Art Resin und spuckt die Ergebnisse auch gemäß des metrischen Systems aus, obwohl die Seite englischsprachig ist.

Da die Viskositäten der Produkte verschieden sind, musst du mit Abweichungen zu deinem Produkt rechnen. Als Richtwert funktioniert dieser Rechner aber ausgesprochen gut.

Das Ergebnis, das dir der Rechner ausspuckt, bezieht sich auf die Gesamtmenge aus Harz und Härter. Du musst die Gesamtmenge nun auf die einzelnen Bestandteile aus Harz und Härter gemäß deines Mischungsverhältnisses umrechnen.

Dazu gibt es zwei unterschiedliche Verfahren: Das Verhältnis nach Gewichtsanteilen und das Verhältnis nach Volumenanteilen

Epoxidharz mischen nach Gewichtsanteilen

Stelle nun den Messbecher auf die Waage und tariere sie auf Null Gramm. Gieße nun das Harz zuerst in den Messbecher gemäß deiner Umrechnung. Gieße anschließend den Härter gemäß deiner Kalkulation ebenfalls in Gramm hinzu.

Epoxidharz mischen nach Volumenanteilen

Da die beiden Substanzen unterschiedliche Dichten aufweisen, gibt es beim Mischung andere Mischverhältnisse des Volumens im Vergleich zu den Verhältnissen im Gewicht. Meist ist das Harz dichter als der Härter, sodass du in Volumeneinheiten mehr des Härters benötigst, um die richtige Mischung zu treffen.

Auch hier gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Herstellern, die dir meist auf den Etiketten mitgeteilt werden.

In unserem Fall wird ein Mischungsverhältnis (Gewichtsanteile) von bspw. 100 g Harz zu 50-55 g Härter und ein Mischungsverhältnis (Volumenanteile) von 100 ml Harz zu 55-60 ml Härter empfohlen.

Anstatt den Messbecher auf die Waage zu stellen, wird der Messbecher zur Volumenbestimmung genutzt. Stelle also sicher, dass die Skala auf dem Messbecher fein genug ist, um eine genaue Mischung vornehmen zu können.

Gieße nun das Epoxidharz in den Messbecher und warte kurz, bis es Zeit hatte, sich gleichmäßig zu verteilen. Häufig ist es so, dass ein Meniskus – also eine Wölbung der Flüssigkeitsoberfläche – entsteht, der bei der Messung berücksichtigt werden muss. Die Messung findet auf Augenhöhe im Zentrum des Meniskus statt, in diesem Fall also an der unteren Begrenzung.

Hast du dein Zielvolumen für das Epoxidharz erreicht, gießt du die entsprechende Menge an Härter hinzu.

Verrühren und mit der Bearbeitung starten

Nachdem du die beiden Komponenten zusammengegossen hast, solltest du sie mehrere Minuten miteinander verrühren. Zwei bis drei Minuten des Umrührens mit dem Holzstäbchens bedarf es schon, um beide Stoffe vollständig miteinander zu mischen. Achte während des Umrührens darauf, auch die Wandungen und den Boden des Messbechers abzukratzen, da sich dort schnell etwas ungemischtes Epoxidharz sammeln kann.

Wenn du alle Stellen im Becher mehrmals verrührt hast und das Epoxidharz mit dem Härter eine homogene Flüssigkeit ist, solltest du dich an die eigentliche Verarbeitung des Stoffes wagen. Je nach Fläche und Temperatur beträgt die Arbeitszeit meist nur zwischen 30 und 60 Minuten, bevor das Harz aushärtet.

Also los geht’s – wenn du an der Bastelei mit Epoxidharz interessiert bist, solltest du dir unseren ausführlichen Ratgeber dazu ansehen.

  • Sepp sagt:

    Wichtiger Gesundheitshinweis: Epoxidharz kann Allergien auslösen bzw. verstärken. Bei den Handschuhen müssen dicke(!) Handschuhe aus Nitril- oder Butylkautschuk verwendet werden. Einmalhandschuhe aus Latex reichen nicht(!) aus.

    • Günter Ross sagt:

      Hallo Sepp,
      ein wichtiger Hinweis!!! ich habe die Erfahrung gemacht so das ich 14 Tage in Ärztlicher Behandlung war. Ich arbeite nur noch mit einem Chemieanzug und ABC Maske.

      wünsche gutes Gelingen

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