Foto auf Holz übertragen – Anleitung zum Fototransfer

In diesem Artikel erhältst du eine Schritt für Schritt Anleitung, wie du ein Foto auf Holz überträgst, um erstaunlich echt wirkende Ergebnisse zu erzielen.

Die Übetragung eines Fotos von Papier auf einen anderen Untergrund ist überraschend einfach. Mit den richtigen Mitteln kannst du deine gewünschten Fotografien auf ganz verschiedene Untergründe drucken, sei es Glas, Keramik oder wie in dieser Anleitung Holz.

Gerade die Übertragung auf Holz verleiht deinem Foto eine richtig schön rustikale Optik – eben genau so, als sei das Foto schon vor vielen Jahren auf das Holz gedruckt worden und hätte in der Zwischenzeit eine Patina entwickelt. Das Ergebnis eignet sich ideal als kreative Wandverzierung in deinem Wohnzimmer oder als persönliches Geschenk an deine Liebsten.

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Foto auf Holz übertragen: Materialien


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Das Motiv

Wenn du ein Foto auf Holz übertragen willst und das fertige Deko-Objekt einen richtigen Vintage-Look aufweisen soll, darf es kein hochauflösendes, farbiges Motiv sein. Um den hölzernen Untergrund richtig zur Geltung kommen zu lassen, bedarf es eines rauen Bildes – ohne perfekte Auflösung, glänzende Stellen oder farbigen Kontrasten.

Dein Bild lässt du mit einfachsten Bearbeitungsprogrammen und nur wenigen Mausclicks um viele Jahrzehnte künstlich altern. Am wichtigsten ist es, die Kontraste und das Filmkorn des Bildes zu erhöhe und das Bild in schwarz-weiß einzufärben.

Falls du höchauflösendes, farbiges Bild auf Holz übertragen willst, kannst du das auch tun. Das Ergebnis wird in diesem Fall weniger nach Vintage aussehen, hat aber durchaus seine Reize. In diesem Fall solltest du bei der Wahl des Motivs darauf achten, dass es weiße bzw helle Stellen aufweist. Diese Stellen werden vom Drucker nicht bedruckt, weshalb sich das Holz dort später durchdrücken wird und sich mit dem Motiv verbindet.

Ein farbiges, hochauflösendes Bild ohne weiße Stellen wirkt hingegen schnell auf das Holz aufgesetzt, da es sich kaum sichtbar mit dem Untergrund verbindet.

So oder so – Du solltest nicht vergessen, dein gewünschtes Motiv zu spiegeln. Nur wenn dein Bild spiegelverkehrt ausgedruckt wird, wird der fertige Fototransfer auch richtigherum sein. Da du nur die bedruckte Seite des Papierst auf den Holzblock legst, wird dein Motiv nach dem Potchen korrekt zu sehen sein.


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Der Druck

Achtung, wichtig! Der Druck deiner Fotografie muss unbedingt ein mit einem Laserdrucker gedruckter Abzug sein. Die Drucke eines Laserdruckers sind im Gegensatz zu Tintenstrahldruckern wasserfest. Wenn du den Transfer Potch auf das Bild aufträgst, verläuft die Farbe von Tintenstrahldrucken, sodass das Ergebnis schnell hinüber ist.

Besser ist es, mit einem Laserdrucker auf ganz normales Druckerpapier zu drucken. Fotopapier würde sich nicht mit dem Untergrund verbinden, da es aufgrund seiner Beschichtung wasserabweisend ist. Sollte dir kein Laserdrucker zur Verfügung stehen, kannst du in jedem Copyshop für sehr wenig Geld Ausdrucke anfertigen lassen. Gib bei deiner Bestellung an, dass du dein Foto als Laserdruck auf gewöhnlich schwerem Druckerpapier benötigst.


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Das Holzstück

In jedem Baumarkt oder Online findest du eine große Auswahl an Holz, welches auf das Format deines Fotos zugeschnitten werden kann. Wenn du Zugang zu einer Holzsäge hast, kannst du die Länge des Holzbretts alternativ auch erst nach dem abgeschlossenen Fototransfer zurechtschneiden. 

Helle Hölzer sind zu bevorzugen, da der Kontrast des Bildes ansonsten fürs Potchen zu gering ist. Auch eine deutlich sichtbare Maserung kann gewählt werden, um den Charakter des Untergrundes zu betonen.

Abgesehen von einem Holzbrett kannst du auch eine Holzscheibe wählen, die direkt aus dem Baumstamm geschnitten wird.


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Das eigentliche Potchen

Wenn du alle Schritte befolgt hast, kann es mit dem eigentlichen Spaß losgehen: Die Übertragung des Fotos auf das Holz.

Lass uns resümieren. Folgende Dinge stehen dir zur Verfügung:

  • Den fertigen, spiegelverkehrten Laserdruck deines Motivs
  •  Ein von der Größe, Helligkeit und Optik passendes Stück Holz
  • Die eingangs angesprochenen Werkzeuge und Materialien

Am wichtigsten ist nun der Auftrag des Foto Transfer Potch. Dazu hast du zwei Möglichkeiten:

  • Du bepinselst erst die bedruckte Seite des Bildes und legst es anschließend mit der Paste auf die Holzoberfläche
  • Du pinselst den Potch auf das Holz auf und legst das Bild anschließend vorsichtig auf die richtige Stelle

Laserdruck auf Holz potchen

Wenn du einen Laserdruck auf Holz übertragen willst, kannst du die Paste direkt auf das Bild schmieren. So siehst du genau, wie viel sich davon wo auf dem Foto befindet und wo du möglicherweise noch etwas mehr hinzugeben musst. Achte darauf, dass diese Schicht an Potch ziemlich dick und flächendeckend aufgetragen wird.

Tintenstrahldruck auf Holz übertragen

Wenn du keinen Zugang zu einem Laserdrucker hast, sei es privat oder in einem Copyshop, und du stattdessen einen Tintenstrahldruck auf Holz übertragen willst, solltest du in diesem Schritt besonders vorsichtig sein.

Hier bist du bei der Transferierung an sich besser beraten, erst das Holz einzustreichen und anschließend das Foto auf die fertig präparierte Fläche zu drücken. Dadurch, dass das Foto erst auf dem Holz mit Potchmittel in Kontakt kommt, wird die Tinte deutlich weniger verlaufen.

Schwierigkeit bei der Übertragung

Beide Vorgehensweisen sind nicht ganz einfach auszuführen. Wenn du ein perfektes Abbild deines Fotos entstehen lassen willst, solltest du bei der Verbindung aus Papier und Holz sehr behutsam vorgehen.

Einige Luftbläschen werden sich unter dem Papier sammeln. Am besten versuchst du, mit einem Lineal oder einem anderen stumpfen Gegenstand die Bläschen zu den Seiten rauszudrücken.

Größere Bläschen, denen du so nicht zu Leibe rücken kannst, solltest du mit einer ganz feinen Nadel einstechen, damit sich das Blatt ebenmäßig auf das Holz legen kann.


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Abwarten und Tee trinken

Wenn du das Foto mit dem Potchmittel auf dem hölzernen Untergrund platziert hast und die Bläschen entfernen konntest, solltest du es mindestens eine Nacht in dieser Position verweilen lassen. In dieser Zeit entzieht das Potchmittel dem Papier die Farben, sodass das Bild vom Papier gelöst wird und sich innerhalb der getrockneten Schicht aus Potchmittel befindet.

Alternativ kannst du die Trocknungsdauer rapide verkürzen, indem du dein Werk mit einem Föhn bearbeitest. Aus sicherer Distanz (ca. 30 cm) benötigst du meist zwischen 10 und 15 Minuten, um ein kleines Abbild mit demFöhn zu trocknen.


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Das Papier entfernen

Das getrocknete Werk ist jetzt für die Weiterverarbeitung bereit. Als nächstes musst du das Papier entfernen, um den Druck freizulegen. Am besten klappt das mit einem nassen Schwamm, den du sanft wiederholt über eine Stelle des Bildes reibst.

Der größte Teil des Papiers wird sich so bereits nach wenigen Sekunden ablösen und dein Werk offenbaren. Kleinere Rückstände an Papier sind normal. Um auch diese größtenteils zu entfernen, lasse das feuchte Bild ein wenig antrocknen, damit sich die kleinen Papierstückchen festigen können. Anschließend wiederhole die Reinigung mit dem Schwamm, bis du zufrieden mit der Reinheit deines Bildes bist.


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Nachbearbeitung und Versiegelung

Klasse – den schwierigsten Teil hast du geschafft. Die Nachbearbeitung ist auf gewisse Weise nur noch die Kirsche auf der Sahnetorte.

In diesem Schritt kannst du ganz nach deinem Geschmack vorgehen und das Bild nach deinen Vorstellungen anpassen. Folgende Methoden sind gängig:

  • Beizen des Holzes
  • chevron-right
    Abschleifen des Holzes
  • Versiegelung des fertigen Fototransfers

Gehen wir die unterschiedlichen Vorgehensweisen durch. Du kannst dir drei genannten Methoden selbstverständlich miteinander kombinieren.

Holz beizen

Holz wird gebeizt, um seine Farbe zu intensivieren. Allerdings willst du beim Beizen deines fertigen Potches nicht unbedingt das komplette Bild darin einhüllen, sondern nur einzelne Stellen betonen. Deshalb solltest du es nicht flächendeckend mit einem Pinsel auftragen, sondern vorsichtig einen Lappen benetzen, die Beize lokal einmassieren und abwischen, sobald die Farbe die gewünschte Intensität erreicht hat.

Normalerweise bedarf es nur einige Sekunden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Erfahrung im Holz beizen hilft, allerdings wirst du schnell den Dreh raushaben.

Abschleifen des Holzes

An den Kanten kannst du das Holz abschleifen, um ihm ein Vintage-Feeling zu verpassen. Dadurch entsteht der Eindruck, als sei der Druck nicht bewusst auf eine bestimte Größe gepresst worden. Unregelmäßige Kanten lockern dein Werk auf und sorgen für eine authentische Optik.

Versiegelung des fertig gepotchten Bildes

Du hast das Foto auf Holz übertragen, alle Schritte befolgt und möglicherweise einige Tricks genutzt, um es Nachzubearbeiten. Der letzte Schritt ist die Versiegelung des Holzes, um es langlebig und beständig zu machen. Zu deinem Fototransfer passt wohl am besten einen Firnis, der auch auf Öl- oder Acrylgemälden eingesetzt wird, um die Oberfläche zu versiegeln und wasserundurchlässig zu machen.

Ein solcher Überzugslack intensiviert die Farben deines Fotomotivs und macht die letzten Papierrückstände auf dem Transfer beinahe unkenntlich.

Mit einem gewöhnlichen Pinsel kannst du eine dünne Schicht auf dein fertiges Werk streichen.


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Befestigung

Halt! Eine Sache fehlt noch, die relevant wird, wenn du deinen gepotchten Fototransfer aufhängen willst. Befestige ein Paar Bildaufhänger an beiden Ende der Rückseite. Treibe dazu die Schrauben vorsichtig ins Holz (achte auf die richtige Länge der Schreiben), sodass sie Aufhängungen fest sitzen und du dein Kunstwerk überall aufhängen kannst.

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