Gewichthebergürtel Test und Kaufratgeber

Wenn du dich dem Kraftsport widmest und bereits einige Trainingseinheiten an der Langhantel verbracht hast, ist die Frage nach einem Gewichthebergürtel nicht weit.

Jeder fortgeschrittene Trainierende sollte sich zumindest mit dem Thema auseinandersetzen, um zu einer Entscheidung zu kommen.

Die Gürtel werden in erster Linie dazu eingesetzt, um Verletzungen vorzubeugen und den Rumpf während schwereren Arbeitsgewichten zu stabilisieren. Das geschieht, indem der Trainerende Luft tief einatmet und anschließend den Rumpf gegen den Gürtel „presst“.

Deshalb handelt es sich bei einem Gürtel nicht um eine direkte Stütze für den Rumpf, sondern um einen Widerstand, gegen den der Rumpf gepresst wird. Durch das Gegenpressen fällt es vielen leichter, ihren Rumpf möglichst hart anzuspannen und festzumachen.

Gewichthebergürtel Test: Unsere Favoriten

In unserem Test haben sich mehrere Modelle als besonders gut herausgestellt. Es kommt ganz darauf an, wonach du suchst und wie viel du dafür ausgeben willst. Hier sind unsere fünf Favoriten für unterschiedliche Anforderungen.

RDX 4" Rindsleder Gürtel

RDX 4Zoll Ledergürtel

Die Kraftsport Gürtel von RDX aus Rindsleder sind für eine Vielzahl von Athleten geeignet. Der Gürtel mit einer Breite von rund 10 cm im Rückenbereich bietet ausreichend Widerstand zur Erhöhung der Rumpfspannung.

Zwar gibt es die RDX-Gürtel auch mit einer Rückenbreite von 15 cm, allerdings erschien mir diese Größe etwas zu unbeweglich und träge für meine Zwecke.

Das Lendenpolster stört mich bei höheren Lasten nicht unbedingt, allerdings hätte ich auch darauf verzichten können. Empfindlichen Rücken kommt die zusätzliche Polsterung womöglich zugute.

Inzer Belt

Inzer Lever Belt

Wer schwer heben und beugen will, der wird früher oder später über den originalen Inzer Belt stolpern. "Oft kopiert, nie erreicht" ist eine treffende Beschreibung des Klassikers. Erstklassige Verarbeitung trifft auf hochwertiges Leder. In unserem Gewichthebergürtel Test beeindruckt mich sowohl der Lever-Belt als auch der Prong-Belt von Inzer.  

Nicht umsonst gelten die Inzer Belts als so etwas wie das Nonplusultra im Powerlifting

Leider lässt sich Inzer den Ruf und die Qualität ordentlich bezahlen. Gewöhnlicherweise sind die Gürtel für unter 100 € nicht zu haben, mal ganz davon abgesehen, dass sie in Deutschland gar nicht so leicht zu finden sind.

Fitgriff Gewichthebergürtel

Fitgriff Gewichthebergürtel

Etwas schlanker und leichter wird es mit dem Gewichthebergürtel von Fitgriff. Er besteht im Inneren aus Neopren und wurde außen mit einem Netzstoff überzogen, um etwas atmungsaktiver zu wirken.

Anstatt eines Klappverschlusses oder einer Gürtelschnalle wurde ein Klettverschluss als Schließmechanismus verwendet.

Der Gürtel von Fitgriff ist schon aufgrund des Materials ab einem gewissen Arbeitsgewicht nicht mehr die beste Wahl. Für moderates Gewicht taugt er aber dennoch als Widerstand zur Bauchspannung. Aufgrund des formbaren Materials ist er insbesondere für Frauen gut geeignet.

Athletic Aesthetics

Schon an der äußeren Erscheinung des Kraftsport Gürtels von Athletic Aesthetic lässt sich erkennen: Da hat sich jemand bei den ganz Großen etwas abgeguckt. In Inzer-ähnlicher Optik geht der 10mm starke Gürtel ins Rennen. Während mir im Gewichthebergürtel Test keine offensichtlichen Mängel aufgefallen sind, berichten mehrere Käufer von einer Materialschwäche an der Schnalle des Produkts.

Wer auf den Gewichthebergürtel mit Athletic Aesthetics Aufschrift setzen will, sollte darauf hoffen, ein Exemplar ohne Schnallenprobleme erwischt zu haben. Ist das der Fall, erhält man viel Gürtel für etwa die Hälfte des Inzer-Belts.

Best Body Nutrition Gürtel

BBN Gürtel

Wie der Name Best Body Nutrition bereits attestiert, handelt es bei dem Unternehmen in erster Linie um einen Hersteller für Nahrungsergänzungsmittel. Einige Trainingsprodukte, so auch der Gürtel, sind dennoch zu großer Bekanntheit in Deutschland geraten.

Im Gewichthebergürtel Test ist dieses Modell das Günstigste.  Du solltest also nicht allzu viel Qualität erwarten, wobei der Gürtel für diesen Preis wirklich zu empfehlen ist.

Obwohl "Hardcore" draufsteht, ist er eher für moderate Belastungen ausgelegt. Wenn du nur hin und wieder einen stabilen Gürtel benötigst und dafür möglichst wenig zahlen willst, bist du mit Exemplar von BBN gut bedient.

Hobbeasy.de ist Partner verschiedener Partnerprogramme und verdient durch die Vermittlung qualifizierender Verkäufe eine Verkaufsprovision.

Form und Material

Gürtel für den Kraftsport bestehen aus unterschiedlichen Materialien in beinahe endlosen Formen. Trotzdem lassen sich einige Kategorien zusammenfassen. Folgende Eigenschaften sind besonders wichtig.

Unterschiedliche Gürtelformen

Gewichthebergürtel werden in unterschiedlichen Formen angeboten. Während es keine einheitliche Definitionen zu den einzelnen Formen gibt, lassen sich trotzdem drei Kategorien unterscheiden. Jeder Kategorie können verschiedene Attribute zugeschrieben werden und jede Kategorie besitzt Vor- und Nachteile.

Je mehr du dich mit den unterschiedlichen Formen beschäftigst, desto leichter wirst du ein passendes Modell finden.

Sehen wir uns die drei Kategorien näher an:

Zylindrische Form

Die zylindrische Form ist vor allem im Kraftsport weit verbreitet. Zylindrische Gewichthebergürtel besitzen eine gleichbleibende Breite und Dicke und bedecken den Rumpf daher überall im selben Ausmaß.

Konische Form

Die konische Form weist einen breiteren Rückenteil auf und wir nach vorne hin schmaler. Dadurch fühlt sich der Gürtel nicht so träge an, umfasst den gesamten Rumpf aber nicht auf ganzer Breite. Solche Exemplare eignen sich vor allem für die explosiven Bewegungen des Olympischen Gewichthebens und des Crossfit.

Taillierte Form

Diese Gürtelform ist die wohl seltenste Wahl. Solche Gewichthebergürtel sind tailliert und bieten einen breiten Auflagefläche im Bauch-  und Rückenraum.


Material

Genau wie Gewichthebergürtel in unterschiedlichen Formen kommen, wird auch unterschiedliches Material eingesetzt, um verschiedene Festigkeitsgrade zu erreichen. Am häufigsten verwendet wird Leder und Nylon, wobei du auf die genaue Materialzusammensetzung und Verarbeitung achten solltest.

Sehen wir uns Leder- und Nylongürtel einmal an:

Ledergürtel

Ledergürtel sind wegen ihrer Langlebigkeit und Formfestigkeit beliebt. Gerade Modelle aus Wildleder sind extrem steif und liefern einen äußert harten Widerstand. Häufig bestehen lederne Gewichthebergürtel in zylindrischer Form aus Wildleder und werden in erster Linie von Powerliftern und Strongman für hohe Arbeitsgewichte verwendet.

Weichere Ledergürtel sind aufgrund ihrer besseren Formbarkeit angenehmer zu tragen. Vor allem in höheren Wiederholungsbereichen sind solche Gürtel zu empfehlen. Auch bei Workouts mit viel Bewegung und wechselnden Belastung werden sie gerne eingesetzt, weshalb sie fester Bestandteil vieler Crossfit-Boxen sind.

Nylongürtel

Gewichthebergürtel aus Polyamid (Nylon) sind für ihren Komfort und ihre Vielseitigkeit beliebt. Dünnere Gürtel aus Nylon besitzen meist verstärkte Bereiche im Bauch- oder Rückenbereich, um die niedrigere Stabilität zu kompensieren.

FAQ

Wo, wie und wann: Etliche Fragen gilt es zur Benutzung des Gewichthebergürtels zu klären. 

Einsatzgebiete des Gewichthebergürtels

Gewichthebergürtel Vergleich

Foto: Vereshchagin Dmitry / Shutterstock.com

Jeder der eine gewisse Zeit in einem kommerziellen Fitnessstudio verbracht hat, wird ihn kennen: Den mittelalten Trainierenden, der immer mit Gürtel rumläuft aber noch nie ein schweres Gesicht auf dem Rücken oder in den Händen hatte.

Machs besser als er.

Setz deinen Gewichthebergürtel gezielt ein, um bei schweren Lasten auf Nummer Sicher zu gehen. In erster Linie wird ein Gürtel bei Übungen getragen, bei denen der Großteil der Last auf der Wirbelsäule bzw. der sogenannten Posterior Chain lastet. Vor allem Kniebeugen, Kreuzheben, Reißen, Stoßen sowie einige Rudervariationen bieten sich an, um den Kraftsport Gürtel hervorzuholen.


Wann einen Gewichthebergürtel tragen?

In den ersten Monaten des gezielten Kraftsports solltest du auf einen Gürtel verzichten, um die muskuläre und neuronale Basis für deine Karriere an der Stange zu legen. Du wirst lernen müssen, genug Bauchspannung zu entwickeln, um den immer schwerer werdenden Belastungen standzuhalten. Achte von Anfang an auf eine saubere Ausführung und das bewusste Anspannen und Festmachen der Rumpfmuskulatur.

Abgesehen davon ist die Frage, wann der Gewichthebergürtel getragen werden sollte, ganz individuell zu entscheiden.

Für die Grundübungen kanst du folgende Richtwerte als Orientierung heranziehen:

Sobald du

  • dein Körpergewicht einmal beugen kannst und
  • das 1,5-fache deines Körpergewichts einmal heben kannst und
  • das 0,75-fache deines Körpergewichts einmal drücken kannst,

kannst du für deine schweren Arbeitssätze einen Gürtel anlegen.

Zwischen den Arbeitssätzen sollte er abgenommen oder zumindest geweitet werden, damit du frei durchatmen kannst, ohne den Druck am Rumpf zu spüren.


Wo trägt man den Gürtel?

Anders als weitläufig angenommen sollte er generell nicht am unteren Rücken getragen werden, sondern auf Bauchnabelhöhe. Vor allem bei vorgebeugten Übungen kann ein eng gezogener Gürtel in dieser Position schon einmal ein bisschen auf den Brustkorb drücken. Möglicherweise musst du den Gürtel dort niedriger anlegen oder an deiner Haltung arbeiten.

Diese Anleitung hilft dir, die passende Position zu finden:


Wie eng trägt man den Gürtel?

So eng wie möglich, ohne die Atmung einzuschränken. Bei vielen Einsteigern liegt der Gürtel zu lasch an und bietet einen zu geringen Widerstand. Atme deshalb einmal tief ein, während du das passende Loch suchst.

Ein weiterer Grund dafür also, eine gewisse Zeit vor dem Training nichts mehr zu essen, was schwer im Magen liegt.

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