Anleitung und Ideen zum Basteln mit Gießharz/Resin
Resin ist ein beliebter Werkstoff für allerlei handwerkliche Arbeiten. In den letzten Jahren wird das Gießharz auch immer mehr für Bastelarbeiten genutzt. Bunte Anhänger, kreative Landschaften oder gar edle Ringe - Die Möglichkeiten zur kreativen Verwendung sind beinahe endlos.
In dieser Anleitung zur Verwendung von Gießharz gehen wir auf die materiellen Grundlagen und Unterschiede ein, liefern dir Tipps und Tricks im Umgang mit dem Harz und zeigen dir abschließend 3 Ideen, die du schnell und einfach nachbasteln kannst.
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Materialübersicht
Wenn du mit Resin arbeiten willst, benötigst du die richtige Ausrüstung. Einige dieser Gegenstände dienen deiner Sicherheit, andere benötigst du, um deiner kreativen Vielfalt Ausdruck zu verleihen.
Hier sind unsere Materialempfehlungen:
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Der Werkstoff Resin
Resin ist das englische Wort für Harz. Es gibt unterschiedliche Harze, die sich gießen lassen und die du für deine Bastelei verwenden kannst.
Epoxidharz
Epoxidharz besteht immer aus zwei Komponenten: Das eigentliche Kunstharz und der Härter, der das Harz vollständig aushärten lässt, wenn die beiden Komponenten vermischt werden. Epoxidharz härtet mit dem Härter zu einem festen, meist durchsichtigen Kunststoff aus.
Die Mischungsverhältnisse von Resin zu Härter unterscheiden sich je nach Hersteller – Gängig sind 2-zu-1 bis 4-zu-1 Verhältnisse von Harz zu Härter. Gleichermaßen unterscheiden sich auch die Härtezeiten von Produkten verschiedener Hersteller.
Polyesterharz
Polyesterharz beginnt auszuhärten, schon wenn ein paar Tropfen des Reaktionskatalysators dem Harz hinzugefügt werden. Vor allem für größere Strukturen wie Teile eines Cosplay-Kostüms kommt das Polyesterharz zum Einsatz, da es erstens billiger ist und besonders gut zum Aushärten von Papiermodellen und Fiberglasplatten geeignet ist.
Das im Polyesterharz enthaltene Styrol löst beispielsweise den Binder einer Fiberglasplatte auf, sodass ihre Struktur ebenmäßig wird und du große Modelle daraus formen kannst. Eben jenes Styrol ist allerdings auch der Grund, weshalb dieses Harz nur in gut belüfteten Räumlichkeiten unter Verwendung einer Atemmaske eingesetzt werden darf.
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Farben
Das Gießharz wird oft mit Farben gemischt, damit es nicht nur farblos, transparent verwendet werden muss. Bei der Auswahl der Farben solltest du darauf achten, dass sich die Farbe mit dem Harz verträgt.
Für Epoxidharz haben sich einige Farben besonders bewährt:
Acrylfarben
Da die Bindemittel von Acrylfarbe gewöhnlicherweise auch aus Kunstharzteilchen bestehen, kannst du sie bestens mischen. Noch besser als klassische Acrylfarbe funktioniert bereits verdünnte Acrylfarben mit niedriger Viskosität.
Airbrushfarben
Airbrushfarben funktionieren ebenfalls bestens mit Gießharz. Die Farben sind enorm hoch pigmentiert und bieten oft besondere Highlights, die du sonst nirgends findest. Metallische oder glitzernde Airbrushfarben gibt es in beinahe allen Farben. Da sie so dünnflüssig sind, vermischen sie sich leicht mit Harz.
Pigmentpulver
Auch reines Pigmentpulver kannst du nutzen, um deine Gießmasse zu färben. Achte darauf, dass du das Pulver mit dem Resin vermischst, bevor du den Härter hinzugibst. Da du reines Pigment verwendest, benötigst du nur minimale Zugaben des Pulvers. Beim Kauf eines Pigmentpulvers solltest du nicht nur auf die Farbe und die Effekte Wert legen, sondern auch seine Granularität.
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Formen

Foto: Halina Savitskaya / Shutterstock.com
Formen aus Silikon
Gegossen wird die flüssige Masse in unterschiedliche Förmchen, die zu deinem Vorhaben passen. Für Schmuck werden dazu oft ovale oder runde Formen ähnlich eines Anhängers verwendet. Am häufigsten sind Formen aus Silikon, da sich die ausgehärteten Basteleien so leicht entfernen lassen. Du kannst deine Bastelei einfach entgegen ihrer Eingussrichtung rausdrücken und schon springt sie aus ihrer Form.
Formen aus festem Material
Feste Formen aus Plastik oder Metall sind auch sehr geläufig. Achte bei der Verwendung einer solchen Form darauf, sie vor dem Eingießen ein wenig mit Öl oder Fett einzuschmieren, damit du die getrockneten Objekte später wieder entfernen kannst. Gewöhnliches, dünn aufgetragenes Speiseöl erfüllt diese Aufgabe bestens.
Leere Einfassungen
Auch Fassungsrohlinge werden oft eingesetzt, um besonders schöne Schmuckstücke zu fertigen. Deine Aufgabe ist es, die Fassungen mit einem spannenden Motiv auf Harzbasis zu füllen.
Gewöhnlicherweise werden die Fassungen flach auf Wachspapier oder einen anderen nicht haftenden Untergrund gelegt und anschließend mit einer dünnen Schicht Resin ausgefüllt, die auf der gesamten Fläche die Fassung verbindet.
Als Veranschaulichung dient dir dieses Video:
Selbstgemachte Formen
Selbstverständlich darfst du auch kreativ werden was deine Formen angeht. Besonders aufregend ist die Verwendung vom Formen oder Behältnissen, die gleichzeitig für das Motiv eine Bedeutung haben. Hier hat der Künstler Resin in eine Plastiktüte gegossen und das Modell eines Fisches darin platziert, um die gängige und oft kritisierte Praxis zu visualisieren, wie Fische in einem Aquarium verkauft werden.

Flickr: Keng Lye
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Gießharz Anleitung
Die materiellen Grundlagen kennst du, jetzt sollten wir uns der eigentlichen Anleitung widmen. Dazu sehen wir uns nötige Sicherheitsvorkehrungen an, wie du deinen Bastelplatz ideal gestalten kannst und klären einige Tipps zum Guss selbst.
Sicherheit
Du solltest dich unbedingt an die Herstellerangaben halten. Nicht nur die richtigen Mischungsverhältnisse findest du in den Gebrauchsanweisungen, sondern auch allerlei Sicherheitshinweise zum Arbeiten mit Gießharz.
Zum Gießen von Resin sind folgende Sicherheitsvorkehrungen besonders wichtig:
Vorbereiten der Arbeitsfläche
Ein aufgeräumter Arbeits- bzw. Bastelbereich ist die halbe Miete. Kunstharze sind ziemlich klebrig, weshalb du die Sauberkeit und die Ordnung deiner Arbeitsfläche ernst nehmen solltest. Wenn was daneben geht, bist du gewappnet.
Lege deinen Bastelplatz mit Wachspapier aus, da die meisten Harze an der wachsigen Oberfläche nicht haften.
Abseits deiner eigentlichen Arbeitsfläche solltest du dir auch eine kleine Fläche freischaufeln, auf der du die Objekte zum Trocknen auslegen kannst. Damit die fertigen Werke oder die Gießformen nicht mit der Oberfläche verkleben, solltest du die Fläche ebenfalls mit Wachspapier auslegen.
Die Fläche zum Trocknen der Gießharz-Objekte sollte idealerweise nicht nur von unten ausgelegt werden, sondern auch von oben vor Staub, Haaren oder Fusseln geschützt werden. Du willst nicht deine schönen Basteleien im letzten Schritt mit einer unschönen Fusseldecke verunstalten. Eine Plastikschale oder eine Box reichen dazu vollkommen.
Tipps zum Gießen des Harzes
Achte darauf, dass du Schrittweise vorgehst und das Harz langsam und ohne Wackelei gießt, um nichts zu verschütten. Das behutsame Gießen hat außerdem den Vorteil, dass tendenziell weniger Luftbläschen in der Mischung bilden.
Sollten dennoch Bläschen zu sehen sein, kannst du einen Föhn verwenden, um die Masse vorsichtig zu erhitzen. Durch die Hitze steigen die Luftbläschen auf und es hinterbleibt eine klar, durchsichtige Gießmasse.
Umgang mit eingelassenen Gegenständen

Foto: Daria Pinska / Shutterstock.com
Du wirst schnell merken, dass ein Großteil des Reizes von Gießharz darin besteht, Gegenstände und Figürchen in die Form einzulassen. So kannst du einzelne Elemente für die Ewigkeit in einer klaren, harten Schicht Harz einbetten.
Die kreativen Möglichkeiten hierfür sind beinahe endlos:
Falls du Pflanzen oder Blüten in Resin gießen willst, solltest du sie unbedingt vollständig trocknen lassen. Wenn in den Pflanzenteilen zum Zeitpunkt des Eingießens noch Feuchtigkeit enthalten ist, werden sie oft im Inneren des Harzblocks faulen oder welken. Du umgehst solche Schönheitsfehler, indem du sie vorsichtig presst ohne ihre Struktur zu zerstören und ihnen genügend Zeit zum Trocknen gewährst.
Sofern du farbige Elemente in Gießharz hüllen willst, solltest du dich vergewissern, dass sie ihre Farbe behalten, wenn du sie eingießt. Wenn du auf die Idee kommen solltest, Zuckerstreusel oder andere gefärbte Lebensmittel in deine Werke einzuarbeiten, solltest du sie mit einem Fixativ einsprühen, damit sich ihre Farbe nicht mit dem Harz vermischt. Besser geeignet sind Glitterstoffe oder kleine Bastelförmchen.
Wenn du einen Teil deines Gießharzes einfärben willst, um es beispielsweise im Stile eines Aquariums oder einer Meereslandschaft in die Form zu lassen, solltest du wenig Farbe nehmen und dich schrittweise voran tasten. Oft sind die Farben hochpigmentiert und schon ein Bisschen davon reicht, um eine größere Menge flüssiges Resin zu färben.
Umgang mit eingelassenen Drucken
Ein Sonderpunkt beim Einlassen von Gegenständen sind Drucke, die du auch mit Resin begießen kannst, um tolle Illusionen zu kreieren.
Beim Umgang mit Drucken gilt Folgendes zu beachten:
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Ideen für deine nächste Kreation
Die Möglichkeiten für die Verarbeitung von Kunstharzen ist beinahe unendlich. Es kann für die Herstellung von Schmuck eingesetzt werden, verbindet sich bestens mit Holz und wird gerne genutzt, um eindrucksvolle Malereien auf einen Malgrund zu bringen.
Hier sind 3 Ideen und Anleitungen für deine nächste Kreation mit Resin:
Bunter Herz-Anhänger mit Sternen-Füllung
In dieser Anleitung erklärt die Künstlerin ausführlich, wie du vorgehen musst, um ein buntes Herz aus glitzerndem Harz und Sternenfüllung zu gießen.
Mit dieser Anleitung erstellst du deinen ersten eigenen Anhänger aus Resin im Nullkommanichts.
Getrocknete Pflanzen für die Ewigkeit
Hier lernst du, wie du getrocknete Pflanzen in einem Quader aus Resin für die Ewigkeit präparierst. Wichtig ist das geduldige Trocknen und Pressen der Pflanze, damit sie später im Harzblock nicht verwest.
Ring, der in der Nacht leuchtet
Dieser Ring ist etwas ganz besonderes für echte Pflanzenliebhaber. Hier wird ein Ring mit Pflanzenteilen hergestellt, die in der Dunkelheit anfangen zu leuchten.
Was eignet sich denn als fixatur?