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Gitarrensaiten – Ein umfangreicher Ratgeber

Die Art der von dir gewählten Gitarrensaiten bestimmt sowohl den Ton als auch die Spielbarkeit der Gitarre enorm. Wenn du weißt, welche Saiten welche Eigenschaften besitzen, kannst du dir solche aussuchen, die dir eine ausgewogene Mischung aus Spielbarkeit und hervorragendem Sound bieten.

Die wichtigsten Eigenschaften der Saiten, die die Spielbarkeit beeinflussen, sind die Saitenstärke, das Material und ihre Wickelung.

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Saitenstärke

Damit ist die Dicke der Saite gemeint. Je größer der Durchmesser, desto schwerer ist die Gitarrensaite.

Die Vor- und Nachteile dünner oder dicker, bzw. leichter und schwerer Saiten liegen darin:

Dünne Saiten

  • Je dünner die Saite, desto leichter lässt sie sich biegen und ziehen
  • Geringere Saitenstärken sind leichter zu spielen
  • Sie sind allerdings auch anfällig zu reißen

Dicke Saiten

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    Sie sind besser geeignet für tiefere Stimmungsvarianten wie die Drop-D-Stimmung
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    Sie erzeugen einen durchdringenderen, voluminösen Sound
  • Dickere Gitarrensaiten erschweren das Greifen von Akkorden

Saiten für E-Gitarren

E Gitarre Saite

Neue E-Gitarren werden meist bereits besaitet geliefert. Normalerweise sind die Saitenstärken der E-Gitarre deutlich dünner als die einer akustischen Gitarre, sodass du dich erst an die neuen Spieleigenschaften gewöhnen musst. Die mitgelieferten Saiten sind nicht unbedingt perfekt für dich, je nachdem, welchen Spielstil du bevorzugst und welche Technik du anwendest.

Die Stärke wird gewöhnlicherweise aus dem Amerikanischen in Zoll angegeben. Einige Standardsaiten für E-Gitarren sind folgende Sets:

Saitenstärke

Durchmesser in Zoll (e-​Saite bis E-Saite)

Extrem leicht

0,008 bis 0,038

Sehr leicht

0,009 bis 0,042

Leicht

0,01 bis 0,046

Mittel

0,011 bis 0,05

Stark

0,012 bis 0,054

Saiten für Akustikgitarren

Die meisten akustischen Gitarren werden mit recht ausgewogenen Saiten geliefert. Gerade als Einsteiger ist das eine gute Ausgangsposition, um abschätzen zu können, welche Saiten am besten zu dir passen. Wenn du dazu neigst, die Saiten ein wenig unsanft zu zupfen, bist du wahrscheinlich besser bedient, dir etwas dickere Exemplare zu suchen, damit sie nicht so schnell reißen.

Standardmäßig haben sich diese Saiten-Sets für unterschiedliche Spieltypen durchgesetzt:

Saitenstärke

Durchmesser in Zoll (e-​Saite bis E-Saite)

Extrem leicht

0,01 bis 0,047

Sehr leicht

0,011 bis 0,052

Leicht

0,012 bis 0,054

Mittel

0,013 bis 0,056

Stark

0,014 bis 0,059

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Saitenmaterial

Das Material der Saite ist entscheidend für den daraus resultierenden Klang der gesamten Gitarre. Die Saiten bestehen in ihrem Kern meist aus Stahl, werden aber mit unterschiedlichen Materialien umsponnen, aus denen sich unterschiedliche Schwingungen ergeben, die den kompletten Klangunterschied ausmachen.

Die Materialien, die bei E-Gitarrensaiten eingesetzt werden unterscheiden sich von denen für Akustikgitarrensaiten. 

E-Gitarrensaiten

Am häufigsten sind vernickelte Stahlsaiten, da sie einen hellen, klaren Klang erzeugen und für viele Musikrichtungen ideal sind.

Daneben findest du auch andere Materialien, die durchaus geläufig sind und sich für bestimmte Einsatzgebiete eignen:

  • Chromsaiten: Sehr sanfter Sound, sehr wenige Fingergeräusche. Besonders beliebt bei Jazzmusikern.
  • Vernickelte Stahlsaiten mit Polymer-Mantel: Sehr heller, klarer Klang mit enormer Langlebigkeit. Durch die Ummantelung wird die Strapazierfähigkeit drastisch verlängert, sodass die Klangeigenschaften auch nach vielen Sessions noch einwandfrei sind.

Akustikgitarrensaiten

Akustikgitarrensaiten

Foto: I am Kulz / Shutterstock.com

Akustikgitarren werden am liebsten mit Saiten aus Nylon, Bronze oder Stahl gespielt.

  • Nylon-Saiten: Sanfter Sound und recht angenehm an den Fingerspitzen. Die weichen Töne eignen sich für klassische Stücke und Jazz. Dadurch, dass Umwelteinflüsse wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur Nylon-Saiten stärker beeinflussen, müssen sie regelmäßig gestimmt werden.
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    Bronze-Saiten:  Bronze-Saiten erzeugen einen hellen, klaren Ton. Die Langlebigkeit der Saiten ist aufgrund der Bronze recht gering.
  • Stahl-SaitenDahingegen sind Stahl-Saiten gerade am Anfang sehr anstrengend zu spielen. Sie belasten die Fingerspitzen mehr, sorgen jedoch für einen voluminösen, hellen Klang, wie er im Rock und Metal üblich ist. Wenn sie einmal richtig gestimmt wurden, benötigen sie wesentlich weniger Nachbesserungen als Nylon-Saiten.

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Ungewickelte oder gewickelte Saiten

Gitarrensaiten werden in zwei Ausführungen angeboten.

Ungewunden (unwound) bezeichnet eine Saite, die aus einem einzigen Strang besteht.

Gewundene Saiten (wound) hingegen bestehen aus einem Kern, der mit einem anderen Strang umwickelt wurde. Die Unterschiede der einzelnen Wickelmethoden wirkt sich spürbar auf die Spielbarkeit der Gitarre und die Tonlage aus.

Unterschiedliche Wickelungen der Saiten

  • Round Wound: Die klassischen Saiten, wie sie von einer Großzahl an Gitarristen verwendet werden. Sehr heller Ton und höchste Griffigkeit. Viel Fingergeräusch und anfangs holperiges Spielgefühl.
  • Half Round: Einfacher in der Handhabung und weniger Fingeräusch. Etwas dunklerer Ton.
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    Flat Wound: Flache Oberflächenstruktur sorgt für weichestes Griffgefühl. Die flache Oberfläche sorgt für einen dunklen, sanften Ton ohne Fingergeräusch. Oft im Jazz eingesetzt.

Für den Anfang sind Round Wound Saiten mit klassischem Ton die beste Wahl. Wenn du bereits Fortgeschritten bist, kannst du auch mit abgerundeten und ganz flachen Saiten experimentieren, um unterschiedliche Stimmungen zu erzeugen.

  • Sebastian sagt:

    Vielen Dank für die super Tipps. Sie haben mir super weitergeholfen. Liebe Grüße

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