Glas gravieren lernen mit dieser Bastelanleitung
Der nächste Anlass für ein besonderes und individuelles Geschenk kommt bestimmt. Sei es die nächste Hochzeit oder der anstehende runde Geburtstag, in jedem Fall startet die Suche nach DEM Geschenk.
Warum nicht eine eigenhändig gravierte Vase oder einen Teelichthalter mit persönlicher Glasgravur verschenken? Mithilfe der Glasgravur kannst Du individuelle Geschenke herstellen, die dem Beschenkten ein Strahlen auf das Gesicht zaubern werden.
Wir geben Dir einen Überblick, welche Werkzeuge Du zur Glasgravur benutzen kannst, wie Dein Arbeitsplatz ausgestattet sein sollte und erläutern die notwendigen Arbeitsschritte.

Die Auswahl des richtigen Werkzeugs
Wie bei jedem handwerklichen Hobby, ist die Auswahl des richtigen Werkzeugs entscheidend für ein perfektes Ergebnis. Beim Kauf sollte auf Qualität geachtet werden, damit langfristig ein präzises Arbeitsergebnis erzielt wird.
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Zusammenfassung: Benötigte Materialien
Hobbeasy.de ist Partner verschiedener Partnerprogramme und verdient durch die Vermittlung qualifizierender Verkäufe eine Verkaufsprovision.
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Das Gravurgerät und seine Aufsätze

Foto: giedre vaitekune / Shutterstock.com
Zur Glasgravur kannst Du unterschiedliche rotierende Werkzeuge verwenden. Egal für welche Variante Du Dich entscheidest, beachte beim Kauf, dass auch entsprechende Gravuraufsätze erhältlich sind. Bei Verschleiß sollten diese leicht ausgetauscht werden können.
In Bastelfachgeschäften, Baumärkten oder im Fachhandel sind spezielle Garviermaschinen erhältlich. Oftmals werden sie als Gravur-Set mit den benötigten Aufsätzen verkauft.
Es ist aber ebenso möglich, auf einen dentalen Mikromotor oder ein Multitool wie einen Dremel zurückzugreifen. Möglicherweise musst Du diese Werkzeuge nicht separat erwerben, weil Sie bereits in Deiner Werkstatt vorhanden sind - vor allem das Dremel Multitool ist sehr beliebt.
Gravuraufsätze bestehen aus Schleifköpfen mit rotierenden Diamanten. Sie werden verwendet, um feine und dicke Linien, sowie Schattierungen auf dem Glas anzufertigen.
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Was wird zusätzlich benötigt?
Ergänzend zum richtigen Werkzeug, solltest Du eine Schutzbrille und eine Staubmaske erwerben. Beides hilft Dir, um Dich vor dem feinen Glasstaub zu schützen.
Latexhandschuhe ermöglichen Dir ein gutes Handling der zu gravierenden Objekte, sie gewährleisten Griffsicherheit.
Zum Gravieren eignen sich am besten Gegenstände aus klarem Glas, da sie die Glasgravur besonders gut zur Geltung bringen. Das können beispielsweise Vasen, Windlichter, Teelichthalter, Schalen oder unterschiedlichste Trinkgläser sein. Zu Übungszwecken solltest Du dickes Glas verwenden, da es bruchsicherer ist.
Statte Deinen Arbeitsplatz mit einer ausgewogenen Lichtquelle aus. Sie sollte das Objekt direkt oder seitlich beleuchten. Besser Du benutzt mehrere Lichtquellen, um störende Schattenbildung zu vermeiden.
Um unnötiges Rutschen zu verhindern, kannst Du alternativ zu den Latexhandschuhen ein kleines Gummipad als Hand- oder Objektauflage verwenden.
Ein Behälter mit Wasser in unmittelbarer Nähe der Arbeitsfläche hilft, einen Teil des anfallenden Glasstaubs zu binden. Glasstaub auf dem Gravurobjekt entfernst Du mit Hilfe eines leicht feuchten, hellen Tuches.

Schritt für Schritt zum personalisierten Geschenk
In dieser Anleitung erfährst du, wie du dich ausgehend von absolutem Anfängerniveau entwickelst und die Gravurkunst perfektionierst.
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Erste Schritte
Sofern es sich um Deine erste Glasgravur handelt, ist es ratsam, einige Übungen mit unterschiedlichen Gravuraufsätzen durchzuführen. Dadurch entwickelst Du ein Gefühl für Werkzeug und Material. Du lernst das Glas sicher zu halten und das Werkzeug sauber und präzise zu führen. Die Verwendung einer Vorlage ist dafür nicht zwingend notwendig.
Durch Verwendung eines dünnen Gravuraufsatzes entstehen feine Linien. Schraffuren erfordern einen kegelförmigen Aufsatz, der zuerst leicht und anschließend mit mehr Druck auf dem Gravurobjekt verwendet wird.
Generell gilt nämlich:
Sobald Du Dich sicher in der Verwendung der Werkzeuge und Aufsätze fühlst, kann mit der „richtigen“ Gravur begonnen werden.
Sofern Du nicht Freihand gravieren möchtest, verwende nun Deine Wunschvorlage.
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Perfekte Vorlagen erstellen
Als Vorlage eignen sich am besten Vektorbilder, da sie sauber zu skalieren sind. Aber auch normale Fotos mit hoher Auflösung im JPG-Format eignen sich gut. Schwarzweißbilder erleichtern den späteren Übertrag der Zeichnung auf das Gravurobjekt. Besonders geeignet sind weiße Linien auf schwarzem Grund. Sehr gute Ergebnisse werden zudem mit Silhouetten und Strichzeichnungen erzielt.
Gerade am Anfang sollte darauf geachtet werden, möglichst Vorlagen mit sanften, geschwungenen Kurven zu verwenden. Die Gravur von Kurven und geraden Linien erfordert neben einer ruhigen Hand auch etwas Übung und Erfahrung.
Die Wunschvorlage wird nach dem Ausdruck in gewünschter Originalgröße mit einer kleinen Umrandung ausgeschnitten und in, bzw. hinter das Glas gelegt. Dort wird sie mit Klebeband befestigt. Die Grafik muss vollständig am Gas anliegen. Hilfreich kann sich ein Tuch erweisen, was hinter der Vorlage im Glas platziert wird und so einen entsprechenden Gegendruck ausübt.
Nachdem die Vorlage auf der Rückseite des Gravurobjektes befestigt wurde, werden die Linien mit einem Permanentmarker auf das Glas übertragen.
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Die Gravur

Foto: Monika Wisniewska / Shutterstock.com
Mit einem kleinen Gravuraufsatz werden im ersten Schritt die zu gravierenden Bereiche umrissen, vorzugsweise erst alle Außenlinien.
Durch die Verwendung eines kleinen Aufsatzes können eventuelle auftretende kleine Fehler im Nachhinein korrigiert werden. Zudem, kann der später verwendete, größere Gravuraufsatz nicht mehr abrutschen, weil er in den zuvor gezogenen schmalen Linien angesetzt wird.
Linien, die besonders markant erscheinen sollen, werden mehrmals hintereinander graviert. Schattierungen werden erst dann mit einem breiten Aufsatz graviert, wenn alle Umrisse herausgearbeitet wurden.
Um entstandenen Staub zu entfernen und eine saubere Gravurfläche zu haben, wird das Glas immer wieder mit einem leicht feuchten Tuch gesäubert. Das Tuch darf nicht zu feucht sein, da sonst ein feiner Gravurschlamm entsteht, der die weiteren Arbeitsschritte erschwert.
Sind alle Linien graviert, wird im nächsten Schritt die Vorlage entfernt. Durch Drehen und Betrachten des gravierten Objektes im Licht, erkennst Du besser, wo Nacharbeiten erfolgen müssen.
Im nächsten Arbeitsschritt werden Kanten und Linien die nicht glatt sind nachgearbeitet. Nicht verbundene Linien werden mit einem kleinen Gravuraufsatz verbunden und Kanten werden begradigt. Mit einem größeren Aufsatz werden schraffierte Bereiche vollständig ausgefüllt.
Im Anschluss wird das Objekt nochmals von Glasstaub gesäubert und die Gravur kontrolliert.
Bist Du mit dem Ergebnis zufrieden, erfolgt die Endreinigung. Hierzu wird das Glas mit Spülmittel von allen Rückständen gesäubert.
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Übung macht den Meister
Die Glasgravur erfordert mit Sicherheit etwas Übung und eine ruhige Hand. Bitte vergiss nicht, dass Übung den Meister macht. Bereits nach einigen Gravuren wirst Du Sicherheit gewinnen und feststellen, dass das Gravieren leichter, schneller und fehlerfreier von der Hand geht.
Auf jeden Fall ist ein individuelles Geschenk oder Schmuckstück entstanden, welches den Beschenkten mit Sicherheit beeindruckt.