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Holzarbeiten mit Kindern - Ideen und Tipps 

Holz ist ein ganz besonderer Werkstoff. Hart und warm in der Haptik, süßlich-herb im Geruch – so ist das lebendige Naturmaterial. Kein Wunder, dass Holzspielzeug so beliebt ist. Doch selbst Hand anlegen – ist das Holzarbeiten mit Kindern nicht gefährlich? Um Holz in Form zu bringen, kommen oft spitze oder scharfkantige Werkzeuge zum Einsatz – mit entsprechend hohem Verletzungsrisiko für Kinder.

Wenn du Holzarbeiten mit Kindern anfertigen möchtest, solltest du den Nachwuchs daher sorgfältig an die Handhabung der unterschiedlichen Werkzeuge heranführen. Den Anfang machen Feile, Leim und Schraubendreher. Bereits Kindergartenkinder im Alter von drei Jahren können nach Anleitung mit diesen Werkzeugen umgehen. Haben die Kleinen erst einmal den Dreh mit diesen Utensilien raus, kannst du ihren Werkzeugkoffer um Säge, Handbohrer und mehr erweitern.

Warum Holzarbeiten mit Kindern anfertigen?

Selbst gemacht ist gut gemacht. Das selbstständige Werken wirkt wie ein Boost auf das Selbstbewusstsein der Kinder. Auch wenn vielleicht nicht alles auf Anhieb glattgeht, kann sich das Ergebnis – mit etwas Hilfe von dir – am Ende wirklich sehen lassen. Da, wo vorher nur Einzelteile waren, steht nun ein fertiges Werk. Das macht nicht nur die Eltern, sondern auch den Nachwuchs stolz.

An der Werkbank können sich Kinder ausprobieren, ihren Ideen Form verleihen und Fähigkeiten fürs Leben erlernen. Ja, hier wird der Grundstein dafür gelegt, dass die Kinder später ohne Probleme einen Nagel in die Wand schlagen können, wenn sie ihre erste eigene Wohnung beziehen.

Wie nebenbei werden die Hand-Augen-Koordination sowie die Feinmotorik geschult. Doch das geht auch mit vielen anderen Werkstoffen. Holz, als Naturmaterial, ist etwas Besonderes. Es ist nachhaltig, lebendig und kann auf ganz unterschiedliche Weise bearbeitet werden. Bei einigen Holzarbeiten ist Kraft gefragt. An anderer Stelle kommt es auf Fingerspitzengefühl an. Durch Teamwork fertigen du und dein Kind ganz wunderbare Holzarbeiten.

Material für Holzarbeiten mit Kindern

Denken wir an Holzarbeiten, erscheinen Leisten und Vierkanthölzer vor dem inneren Auge. Doch um mit Holz zu werken, musst du nicht unbedingt in den Baumarkt fahren und wuchtige Hölzer besorgen. Vor allem um die Kleinen im Kindergartenalter an das Arbeiten mit Holz heranzuführen, genügen Materialien, die du sie womöglich schon im Haus hast und einfach sammeln kannst:

  • Zahnstocher
  • Schaschlikspieße
  • Wäscheklammern
  • Eisstiele
  • angle-right
    Treibholz
  • angle-right
    Äste aus Wald oder Garten

Im Bastelladen findest du weitere Materialien wie Weichhölzer, Baumscheiben oder ganze Bastelsets, die nur darauf warten, dass sich dein Nachwuchs kreativ mit ihnen austobt.

Solche Sets beinhalten meist auch das benötigte Werkzeug im Kinderformat. Obwohl du Feile, Handbohrer sowie Japansäge womöglich schon im Werkzeugkoffer hast, haben die Werkzeuge meist nicht die richtige Größe für kleine Kinderhände. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, solltest du auf Ergonomie setzen. 

Hinweis: Hochwertiges Kinderwerkzeug ist genauso robust wie das für Erwachsene, nur kleiner. Gebe lieber ein paar Euros mehr für sicheres Kinderwerkzeug aus, als deinen Nachwuchs mit stumpfem oder instabilem Werkzeug hantieren zu lassen, welches nur unnötig das Verletzungsrisiko erhöht. Vor dem Einsatz sollte jedes Werkzeug erklärt und gemeinsam ausprobiert werden.

Neben dem passenden Werkzeug kommt es auf einen sicheren Arbeitsplatz an. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Werkstücke stets fest in einen Schraubstock eingespannt werden. So kann nichts verrutschen und das Holz kann sicher bearbeitet werden.

Tipp: Wenn du keine Werkbank mit Schraubstock besitzt, kannst du Werkstücke auch mit einer Schraubzwinge am Tisch befestigen.

3 Ideen für Holzarbeiten mit Kindern 

DIY-Stiftehalter

Holzarbeiten mit Kindern Ideen

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Deine Kinder malen und zeichnen für ihr Leben gern? Wie wäre es mit einem selbstgemachten Stiftehalter? Einfache Modelle sind schnell entworfen und umgesetzt.

Du brauchst:

  • Holzklotz,etwa 10 x 10 cm
  • Handbohrer
  • Schleifpapier
  • Optional: Fotos und Klebstoff, Lack oder Bienenwachspolitur

So geht’s:

Zeichne zunächst ein gleichmäßiges Raster mit senkrechten und waagerechten Linien im Abstand von jeweils einem Zentimeter auf der Oberseite des Holzklotzes an. An den jeweiligen Kreuzpunkten wird anschließend der Holzbohrer angesetzt. Damit die Löcher die passende Größe für Buntstifte, Wachsmalstifte oder Pinsel haben, setze den Bohrer zuvor auf das Ende des Malwerkzeugs. Entscheide dich für einen Bohrer, der etwa einen Millimeter dicker als Stift oder Pinsel ist. Dann geht es ans Bohren: Die Löcher sollten etwa drei bis fünf Zentimeter tief sein, damit Stifte oder Pinsel später stabil stehen.

Tipp: Ein einfacher Holzklotz ist dir zu langweilig? Dann entwirf doch eine Form für deinen Stiftehalter und zeichne das Design auf dem Holz an. Mit einer Stichsäge kannst du die gewünschte Form freilegen. Besonders pfiffig: ein Igel, bei dem die eingesteckten Stifte zu Stacheln werden.

Schleife für das Finish alle Flächen, Kanten und Ecken sorgfältig mit Schleifpapier ab. Auf Wunsch kannst du dem Stiftehalter noch eine persönliche Note verleihen: Klebe Fotos auf, lackiere den Holzblock oder nutze Bienenwachspolitur für natürlichen Glanz.


Insektenhotel selber machen 

Insketenhotel selber bauen

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Der Mensch ist nicht allein auf der Welt. Im Gegenteil, auf viele andere Erdenbewohner ist er sogar angewiesen. Bienen zum Beispiel. Warum ihnen nicht mit einem Insektenhotel ein Dach über dem Kopf schenken?

Du brauchst:

  • 3 längliche, rechteckige und 3 quadratische Platten
  • Besenstiel, Bambusrohr, getrocknete Holunderabschnitte, Schilf etc.
  • Schrauben und Schraubendreher
  • Haken oder Alulasche für die Aufhängung

So geht’s:

Die drei länglichen Holzplatten werden zu einem flachen U zusammengeschraubt. Anschließend wird der Zwischenboden in die Mitte gesetzt und von außen mit Schrauben fixiert. Nun kommen Boden und Dach auf das Insektenhotel. Achte auf etwas Überstand beim Dach, um das Innere vor Feuchtigkeit zu schützen.

Die zwei Fächer im Innern werden nun mit Nistmaterial für die Insekten gefüllt. Hierfür bieten sich durchbohrte Besenstiele, Bambusrohr, Schilf und andere auf Länge zugeschnittene Naturmaterialien an. In die Löcher werden die Insekten später ihre Eier legen. Jetzt noch ein Haken oder eine Alulasche zum Aufhängen anbringen und fertig!

Tipp: Dachpappe auf dem Dach bietet zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit. Außerdem kannst du das Insektenhotel mit Bienenwachspolitur abreiben, um es zu imprägnieren.

Suche nun einen ungestörten, nicht zu sonnigen Platz als Standort für das Insektenhotel aus. Zum Beispiel am Rand des Balkons oder am Zaun im Garten.


Ein Segelboot basteln

Segelboot selber bauen Holz

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Papierschiffchen zu falten und zur See fahren zu lassen, macht Kindern Spaß. Leider ist das Vergnügen nicht von Dauer. Denn die papiernen Boote saugen sich rasch mit Wasser voll. Außerdem ist die Form die immergleiche. Etwas mehr Gestaltungsspielraum eröffnet dir der Bootsbau aus Holz.

Du brauchst:

  • Mehrere dünne Rundhölzer, trockene Zweige oder kleine Stücke Schwemmholz
  • Ein Stück Stoff für das Segel, z. B. von einem alten Geschirrhandtuch oder Lappen
  • Nadel und Faden
  • Leim
  • angle-right
    Handbohrer

So geht’s:

Zunächst leimst du vier gleichgroße Hölzer zu einem Rahmen zusammen. Darauf werden die Schiffsbohlen gesetzt und später mit Leim befestigt. Die mittlere Bohle wird oberflächlich leicht angebohrt. In die Vertiefung kommt der Mast, an dem das Segel befestigt wird. Spritze etwas Leim in die Vertiefung und drücke dann den Mast fest an, bis der Leim getrocknet ist.

Wenn alle Bohlen auf den Rahmen geleimt worden sind, kannst du das Segel anbringen. Schneide aus dem Stück Stoff ein Dreieck aus. Mit der Nähnadel stichst du durch den Stoff und führst den Faden um den Mast und stichst wieder in den Stoff, bis das Segel entlang des Mastes befestigt ist. Vergiss nicht die Enden zu verknoten!

Um das Segel zu spannen, führst du auch am Rand des gegenüberliegenden Schenkels des Dreiecks den Faden von vorn nach hinten mit mehreren Stichen hindurch. Das obere Ende des Fadens wird an den Mast geknotet. Das untere Ende am Rahmen befestigt. Es ist Zeit, dein Boot vom Stapel zu lassen und auf einem Teich, Bach oder in der Badewanne die Segel zu setzen!

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