Keilrahmen spannen leicht gemacht
Leinwand und Keilrahmen sind schon seit Jahrhunderten ein perfekt funktionierendes Gespann in der Malerei. Als Künstler gibt es doch fast kein besseres Gefühl als einer noch unberührten Leinwand die ersten Pinselstriche zu verpassen und Stück für Stück ein Kunstwerk entstehen zu lassen.
Keilrahmen werden bereits vorgefertigt mit einer bespannten Leinwand oder als noch nicht zusammengebautes Set angeboten. Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du auch den Rahmen aus Holz selbst fertigen.
Wir klären, wie du deinen Keilrahmen bespannen solltest und welche Werkzeuge du dafür benötigst, welche Vorteile es bietet und wieso es nicht immer sinnvoll ist.
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Benötigtes Material
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Keilrahmen spannen: Schritt für Schritt
- 1Als erstes musst du die Keilrahmenleisten ineinanderstecken und ausrichten. Die Leistenenden besitzen passgenaue Aussparungen, sodass sie sich ohne Mühe ineinanderstecken lassen. Um die Rechtwinkligkeit der Ecken zu prüfen, kannst du beispielsweise ein Buch nutzen, das du an die Ecken anlegst. Falls du einen sehr großen Keilrahmen nutzt, wirst du ein zusätzliches Stabilisierungskreuz anbringen müssen, um die Seitenleisten zu fixieren. Die dazu benötigten Verstrebungen sind normalerweise im Lieferumfang des Herstellers enthalten. Kleinere Maße benötigen diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme nicht.
- 2Der zusammengesteckte Rahmen wird anschließend auf der ausgerollten Leinwand platziert, um die Leinwand zuschneiden zu können. Achte dabei darauf, dass du zu allen Seiten hin einige Zentimeter Überschuss hast, um die Leinwand später an der Rückseite des Rahmens befestigen zu können.Den Keilrahmen zu spannen, erinnert an das Verpacken von Geschenken: Lieber lässt du etwas mehr Spielraum und schneidest das überschüssige Material im Nachhinein ab, als beim Bespannen an wenigen Zentimetern zu scheitern.
- 3Tackern: Wenn du einem konkreten System folgst, anstatt hier und da eine Heftklammern ohne Überlegung befestigst, wird das Endergebnis gleichmäßiger. Daher solltest du dich an den Seiten immer von innen nach außen vorarbeiten. Zunächst beginnst mit einer Seite deiner Wahl, lokalisierst den mittleren Bereich und tackerst die Leinwand mit 3 bis 4 Klammern im Abstand von 2 bis 3 Zentimetern an die Rückseite der Rahmenleiste.
Anschließend wechselst du zur gegenüberliegenden Seite, ziehst die Leinwand gleichmäßig straff und treibst weitere 3 bis 4 Klammern im selben Abstand in die Rückseite des Keilrahmens.
Wenn die ersten beiden Seiten befestigt sind, wiederholst du die Prozedur an den beiden noch unbefestigten Seiten. - 4Nun kannst du dich vom mittleren Bereich des Rahmens zu den Ecken hin vorarbeiten. Beginne mit einer einzigen Strecke: Alle 2 bis 3 Zentimeter tackerst du eine Heftklammer in die um den Keilrahmen gezogene Leinwand. Du solltest die Leinwand jedes Mal straffziehen, bevor du eine weitere Klammer befestigst. Wenn du an der Ecke angekommen bist, solltest du mit der diagonal gegenüberliegenden Strecke fortfahren, um eine gleichmäßige Spannung zu erhalten. Fahre mit den übrigen Strecken fort, bis alle Seiten vollständig befestigt wurden.
- 5An den Ecken sammelt sich die geknickte Leinwand. Mit einem Scherenschnitt kannst du überschüssige Leinwand entfernen, sodass du sie besser knicken und an den Rahmen tackern kannst.
- 6Sehr große Keilrahmen werden am besten mit zwei Personen oder einer zusätzlichen Klemme gespannt. Während du die Leinwand tackerst, kann dein Helfer die Leinwand an der gegenüberliegenden Seite unter Spannung halten. Bei kleinen Keilrahmen reicht es, wenn du dich von innen nach außen vorarbeitest und die einzelnen Seiten abwechselnd spannst.
- 7Die fertig gespannten Keilrahmen können mit den mitgelieferten Holzkeilen nachgestrafft werden. Dazu treibst du die Keile in die dafür vorgesehenen Öffnungen in den Ecken des Rahmens, sodass sie punktuell gegen die Seiten der Leinwand drücken und die Spannung erhöhen.
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Vorteile, wenn du einen Keilrahmen selbst spannen willst

Foto: Chamille White / Shutterstock.com
Passend zum letzten Punkt gibt es auch Argumente, die dagegen sprechen, deinen Keilrahmen selbst zu spannen.
Relevant: malen Lernen für anfänger
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Du solltest deinen Keilrahmen nicht selbst spannen, wenn..
Stattdessen kannst du dir bedenkenlos einen vorgespannten Keilrahmen mit Baumwollgrund oder Leinwand aussuchen, der mehrfach vorgrundiert wurde und malfertig bei dir eintrifft.