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Longboard fahren lernen: Anleitung für Anfänger

Das Erlernen des Longboards erfordert nicht viel, abgesehen von einem Longboard, einem Helm, Schonern und ein paar Schuhen. Aber bevor du Longboard fahren lernst, solltest du dich zumindest mit den theoretischen Grundlagen vertraut machen.

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Longboards im Schnelldurchlauf

Longboard Eigenschaften

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Die meisten Longboards sind 42 Zoll (106,7 cm) lang. Die kürzesten Longboards können allerdings auch unter 90 cm kurz sein. In der Breite reichen die meisten Longboards von 17 bis 25 cm, wobei die allermeisten Boards zwischen 20 und 23 cm breit sind.

Im Gegensatz zu Skateboards, die vorne genauso aussehen wie hinten,  gibt es Longboards in unterschiedlichen Ausführungen. Manche Longboards besitzen sogar ein Kicktail, um Sprünge und Tricks einfacher ausführen zu können.

Je länger dein Longboard ist, desto stabiler wird deine Fahrt. Gleichzeitig wird es durch die Länge auch behäbig, verliert an Wendigkeit und fühlt sich im Vergleich zu kürzeren Boards träge an. Bei der Wahl des Longboards gibt es kein richtig oder falsch: Es kommt ganz darauf an, welchen Fahrstil zu bevorzugst und was du mit deinem Longboard vorhast.

Die drei wichtigsten Longboard-Arten lassen sich in Cruiser-, Carver- und Downhillboards unterteilen. Daneben gibt es noch das Freeride-Board, mit denen sich Abfahrten besonders vielfältig gestalten lassen, aber auf höchste Geschwindigkeiten verzichtet werden.

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Der Stand auf dem Board

Longboard Stand

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Du kannst zwischen zwei verschiedenen Ständen auswählen. Wenn der linke Fuß vorne steht, nennt man das "regular" (aus dem Englischen). Steht der rechte Fuß vorne, wird das "goofy" genannt.

Der Vorderfuß, der sich auf dem vorderen Bereich des Longboards steht, ist der Fuß, mit dem das Gleichgewicht regulierst. Mit dem hinteren Fuß trittst du auf den Boden und nimmst Schwung auf.

Falls du schon vom Skateboarden, Snowboarden oder Surfen weißt, welcher Fuß sich für dich natürlicher wo auf dem Brett anfühlt. Wenn du Longboard fahren lernen willst und zuvor auf keinem anderen Board standest, wirst du durch einfaches Ausprobieren schnell herausfinden, welcher Stand sich besser anfühlt. 

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Die Standsicherheit austesten

Wenn du den richtigen Stand gefunden hast, geht es daran, etwas Fahrsicherheit zu gewinnen. Ein einsamer Weg oder ein Parkplatz ohne Verkehr ist ein guter Ort, um sich mit dem Longboard bekannt zu machen. Wichtig ist, dass der Straßenbelag relativ glatt ist und möglichst wenig Neigung hat.

Stell dich in die Mitte deines Longboards und teste, wie flexibel das Brett ist. Beuge deine Knie, gehe in die Hocke, probiere verschiedene Stellungen aus. Nur so verbesserst du dein Gleichgewicht auf dem Brett. Verändere deine Standbreite und deine Fußposition, ohne vom Longboard treten zu müssen.

Die Standbreite später hängt von deinem Fahrstil ab. Etwas breiter als Schulterweite ist für die meisten Rides ideal. Für besonders schnelles Fahren wie beim Downhill ist ein breiterer Stand besser, um dir mehr Sicherheit zu geben.

Der Vorderfuß wird auf dem Brett um 45° zur Seite gestellt, der Hinterfuß ist beinahe im 90° Winkel zum Board.

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Die ersten Rollversuche

Longboard Rollversuche

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Stand und Gleichgewicht sind einigermaßen OK, jetzt kannst du die ersten Rollversuche wagen. Nimm dazu den Hinterfuß vom Board und stell ihn auf den Untergrund. Nimm jetzt ein wenig Fahrt auf, indem du dich sachte mit dem Fuß abstößt.

Sobald du rollst, kannst du den Hinterfuß wieder auf dem Longboard platzieren. Geht dem Board der Schwung aus, stößt du dich wieder mit dem Hinterfuß ab.

Sobald du Vertrauen zu deinem Gefährt gefunden hast, kannst du deine Künste in einem leichten Gefälle testen. Ohne Schwung zu nehmen, lässt du dich vorsichtig rollen, um zu spüren, wie die neuen Straßenbedingungen das Fahrgefühl verändern.

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Einmal Anhalten, bitte!

Fast noch wichtiger als zu wissen, wie man das Longboard in Gang setzt, ist das Wissen, wie man es wieder zum Stehen bekommt.

Am einfachsten ist die Fußbremse. Wie der Name schon sagt, legst du dabei den Hinterfuß, den du vorher zum Anstoßen genutzt hast, leicht auf die Fahrbahn. Durch die Reibung an der Sohle bremst du langsam ab. Wenn du damit keine Probleme hast, solltest du dich an fortgeschrittenen Bremsmethoden wie dem Coleman versuchen und so lange üben, bis du auch diese Technik beherrschst.

Folgendes Videos demonstriert den Coleman Slide für Anfänger:

Ganz egal, welche Bremsmöglichkeiten sich in deinem Repertoire befinden: Wenn nichts mehr geht, springst du besser rechtzeitig vom Board, anstatt zu stürzen.

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Lenken und Gewichtsverlagerung

Du bist mit großen Schritten dabei, das Anfängerstadium zu verlassen. Was jetzt noch fehlt, ist die Lenkung. Das geschieht im Regelfall per Gewichtverlagerung. Wenn du dich während der Fahrt auf dem Brett zu einer Seite neigst, fährt das Board in dieselbe Richtung. Initiiert wird diese Lenkung über die Füße. Der sogenannte "Heelside-Turn" bringt das Longboard durch eine Rückverlagerung des Gewichts auf die Ferse zum Wenden.

Der "Toeside-Turn" hingegen sorgt durch eine Vorverlagerung des eigenen Körpers auf die Zehen für eine Wendung der Fahrtrichtung.

Am besten übst du das Carving auf Strecken mit schwachem Gefälle, um nicht selbst ständig anstoßen zu müssen.

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Die Herausforderung ruft

Longboard lenken lernen

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Da du alle Grundlagen nun kennst, solltest du dich regelmäßig neuen Herausforderungen stellen, um besser zu werden. Wenn du dich regelmäßig herausforderst, wirst du im Nullkommanichts Longboard fahren lernen.

Der erste Schritt wäre beispielsweise ein steileres Gefälle zum Üben des Carvings.

Ganz egal, welchen Herausforderungen du dich stellst, denk immer daran, die nötige Schutzkleidung zu tragen. Das bedeutet: Ein Helm, Knie- und Ellenbogenschoner sowie Handschuhe.

Achte außerdem auf den respektvollen Umgang mit Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern. 

Viel Spaß beim Longboard fahren lernen!

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