10 Tipps für eine bessere Mountainbike Fahrtechnik
Selbst dann, wenn du noch ganz neu im Mountainbiking bist, solltest du dich nicht anstellen wie ein absoluter Neuling. Dazu gibt es keine Notwendigkeit. Mit der richtigen Mountainbike Fahrtechnik kannst du dein Können auf dem Mountainbike schon in wenigen Stunden drastisch verbessern. Vor allem dann, wenn du nur das gewöhnliche Fahrverhalten auf einem Straßenrad kennst, wirst du mit einigen der vorgestellten Konzepte noch nicht vertraut sein.
Nur solltest du eins wissen: Selbst die heute waghalsigsten Profis haben einst kleine Brötchen gebacken. Erst mit vielen Stunden der Übung wirst du die Mountainbike Technik perfektionieren, um anschließend deine Technik steigenden Schwierigkeitsstufen unter Beweis zu stellen und unter wechselnden Umständen zu glänzen.
Falls du die Basics bereits drauf hast, wirst du einige der vorgestellten Tipps bereits umgesetzt haben oder dir zumindest des Verbesserungspotenzials bewusst geworden sein. Andererseits sind viele Ratschläge eine nette Erinnerung daran, dass du auch weiterhin daran arbeiten solltest.
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Du hast das falsche Rad für deine Zwecke
Die Frage nach dem richtigen Mountainbike ist schwer zu beantworten, wenn man noch gar keine Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat. Woher sollst du wissen, wonach du eigentlich suchst? Mountainbike ist nicht gleich Mountainbike. Einige wissen sogar nach einigen Jahren nicht, was ihnen Spaß macht. Ein Downhill-Rad ist beispielsweise ziemlich schwer, um schnell den Berg herunterzufahren aber eignet sich aufgrund des Gewichts nicht, um damit bergauf zu fahren.
Am besten beraten bist du wahrscheinlich mit einem Enduro- oder "All Mountain"-Bike, die sich für verschiedene Einsatzzwecke eignen.
Genau beantworten kannst du diese Frage allerdings nur, wenn du dich mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auseinandersetzt und eine passend zu deinen Anforderungen auswählst.
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Zu viel Ausrüstung, zu wenig Skill
Wenn du noch keine Erfahrungen auf dem Bike hast, musst du dich nicht unbedingt in eine extrem teure Schale schmeißen. Eine ausreichende Sicherheitsausrüstung sollte immer angelegt werden aber viele Fahrerinnen und Fahrer übertreiben es gerne mal: Gear Junkies werden solche Leute im Englischen genannt. Vielleicht müssen es nicht die 100 € Knieschoner sein, sondern die 30€ Modelle reichen auch.
Am Ende des Tages kannst du so viel Geld ausgeben wie du willst. Das ist natürlich deine Sache. Nötig ist das zumindest für den Einstieg nicht.
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Du benutzt die Vorderbremse zu wenig
Wenn du dich nicht traust, die Vorderbremse zu betätigen, geht es dir wie vielen Straßenradfahrern. Die Vorderradbremse ist die kräftigere der beiden Bremsen. Einige Radfahrer haben sich beinahe komplett abgewöhnt sie zu nutzen, weil sie befürchten, vorne über den Lenker zu fallen. Beim Mountainbiking solltest du dich schnell wieder daran gewöhnen sie häufig zu betätigen, um das Rad zu kontrollieren und die Bremswege kurz zu halten.
Mach dich mit ihrer Wirkung schrittweise vertraut und besonders wichtig: Verlagere dein Gewicht beim Abbremsen des Vorderrads nach hinten. Das Rad kippt meistens vorne über, weil die Gewichtsverlagerung auf dem Rad nicht stimmt.
Je früher du deine Angst vor der Vorderradbremse in den Griff bekommst, desto schneller wirst du signifikante Fortschritte auf dem MTB machen.
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Das richtige Maß an Körperspannung

Körperspannung ist das A und O auf dem Mountainbike. Hier geht es richtig zur Sache. Am Anfang ist es normal, die Anstrengung nach dem Fahren in den Muskeln und in den Knochen zu spüren. Wenn du aber dauerhaft unter steifen Schultern oder starken Nackenschmerzen leistest, solltest du deine Haltung auf dem MTB überdenken. Das richtige Maß an Körperspannung ist gefragt.
Der Großteil der Stabilität wird in deinem Rumpf erzeugt, während deine Arme, Hände, Schultern und der Nacken eher eine Stützfunktion übernehmen. In diesen Bereichen musst du dich nicht unnötig verkrampfen.
Lass dort ein bisschen lockerer und fokussiere dich stattdessen auf die Bauch- bzw. die Rumpfspannung.
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Trittbewegung und -frequenz
Die Trittfrequenz und die Trittbewegung ist ein extrem wichtiger Teil der Mountainbike Fahrtechnik. Ein gleichmäßiger Tritt, der sich gleichmäßig durch die gesamte Umdrehung der Pedale arbeitet, ist hier das Zauberwort. Oft merkt man als Fahrer gar nicht, dass der Tritt ungleich ist, schließlich ist die Bewegung der Pedale immer kreisförmig, stimmts? Stimmt nicht, denn auf die unterschiedlichen Belastungskurven entlang der Bewegung kommt es an. Wenn du eine gleichmäßige Trittbewegung meisterst, bist du um einiges effizienter in der Bewegung.
Dieser Teil der Technik umfasst auch die Wahl des richtigen Gangs. Ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Gänge zu welcher Steigung und zu welchem Hindernis passt, ist essenziell für eine effiziente Bewegung. Ist der Gang zu hoch, fällt die kurzfristige Beschleunigung aus. Ist er zu niedrig, trittst du dir einen Wolf.
Eine Aktive Schaltung um eine in etwas gleichbleibende Trittfrequenz zu erzielen ist Übungssache. Du solltest dich ihrer umgehend widmen, um eine konstante Frequenz zu finden, die zu dir und der Tour passt.
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Mountainbike Fahrtechnik: Wheelies

Bei einem sogenannten Wheelie befindet sich der Vorderreifen in der Luft. Ein Nose-Wheelie entspricht genau dem Gegenteil. Hier befindet sich der Hinterreifen in der Luft und das Vorderrad auf dem Boden. Beide sind wichtige Tricks, die du können und einsetzen solltest.
Ein Wheelie wird immer dann eingesetzt, wenn das Vorderrad angehoben werden muss, um ein Hindernis zu überwinden. Anstatt als Kunststückchen durchzugehen erfüllen sie also ihren Zweck auf der Strecke. Darüber hinaus lehren sie dich die richtige Gewichtsverteilung auf dem Rad. Selbst dann, wenn du sie nicht auf freier Strecke beherrschst, gewinnst du an Gefühl für deine Ausrüstung und dein Rad.
Und so gehts: Eine Pedale befindet sich unten, eine oben (anstatt auf gleicher Höhe). Anschließend ist die Wheelie Technik eine Kombination aus:
Die obere Pedale kannst du zunächst nur um eine halbe Rotation nach unten drehen. Wenn du im Wheelie fahren willst, musst du dir allerdings auch angewöhnen, mit beiden Pedalen zu kurbeln, um die Geschwindigkeit und die Balance nicht zu verlieren.
Deine Hand sollte bereit sein, die Hinterradbremse zu betätigen, um die Position zu korrigieren, falls du dich zu weit nach hinten lehnst. Das Anziehen der Hinterradbremse bringt sich zurück auf den Boden.
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Balancieren üben
Eine gute Balance zahlt sich beim Fahren auf anspruchsvollen Strecken aus. Die Fähigkeit, den eigenen Körper so gut ausbalanciert zu haben, dass man ohne einen Fuß abzusetzen weiterfahren kann, macht es einfach, den Schwung zu halten.
Das bedeutet auch, dass du deinen Körper im Stillstand über dem Rad balancieren musst, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Diese MTB Technik kannst du am besten üben, indem du ganz langsam fährst und deine Geschwindigkeit durch Betätigen der Bremse weiter senkst. Durch Gewichtsverlagerung und leichte Anpassungen der Radposition wirst du mit viel Übung lernen, sogar im Stillstand die Balance zu halten.
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Die wesentlichen Fachbegriffe lernen
Wenn du die MTB Fahrtechnik lernen willst, wirst du zwangsläufig über einige Fachbegriffe stolpern. Dazu gehören unter anderem die Bezeichnungen der Ausrüstung aber auch Hindernisse haben beispielsweise eigene Namen.
Je früher du dich mit der "Sprache des Mountainbikes" vertraut machst, desto schneller lernst du neue Dinge dazu, die dich weiterbringen.
Wenn dir Fully, Hardtail oder Fatty nicht sofort ein Begriff sind, mach dir keine Sorgen Du musst kein "MTB-Wörterbuch" sein oder die Fachbegriffe wie Vokabeln auswendig lernen, vor allem nicht am Anfang.
Wenn du Fachartikel und -magazine liest, wirst du nach und nach über die Begriffe stolpern. Mach dich kurz schlau, was gemeint ist und du bist den perfekten theoretischen Grundlagen wieder ein Stück näher gekommen.
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Wahl der Unterwäsche überdenken
Man mag von den Radhosen halten, was man möchte. Ganz egal, sie sind sehr praktisch. Wenn du mit einer engen Radhose mit Polsterung fährst, benötigst du keine Unterwäsche darunter. Die Nähte der Unterhose werden auf langen Touren zur Tortur.
Weite Radshorts ohne Polsterung werden am besten mit dafür vorgesehenen Radunterhosen mit Polsterung kombiniert. Spezielle Unterhosen fürs Rad besitzen keine störenden Nähte, die am Bein und am Gesäß hin und her scheuern.
Nur wenn du dich wohl fühlst, kannst du dich auf die eigentliche Mountainbike Technik konzentrieren. Die passende Unterbekleidung ist der wichtigste Schritt zu einem optimalen Sitz.
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Neue Parcours kennenlernen

Sobald du mit den Strecken in deiner Umgebung vertraut bist, solltest du größere Kreise ziehen. Strecken außerhalb deines vertrauten Umfelds fordern dich neu heraus und schleifen so deine MTB Technik rund. Außerdem bleibt das Mountainbiking auf diese Weise spannend und abwechslungsreich.
Der Schlüssel zum Erfolg auf dem Rad ist es, auf möglichst vielseitigen Parcours ausgeglichen fahren zu können. Das geht nur, wenn du dich aus deiner Komfortzone wagst.