Recurvebogen kaufen – Ausführlicher Ratgeber für Unentschlossene

Du hast bereits erste Erfahrungen im Bogenschießen sammeln können und willst dir nun einen eigenen Recurvebogen kaufen? Dabei gibt es einige Dinge zu beachten, damit du den zu dir passenden Bogen findest.

Vom Aufbau des Recurvebogens, über die Größe, das Zuggewicht und die Standhöhe des Bogens bis hin zur richtigen Ausrüstung beeinflussen einige Faktoren dein Schießerlebenis. Hier erfährst du alles, worauf es bei einem Recurvebogen ankommt.

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Grundlegende Überlegungen

Ein Recurvebogen kann voll ausgestattet oder als Blankbogen geschossen werden. Olympische Bogenschützen schießen den Recurve beispielsweise mit einem zusätzlichen Visier und Stabilisatoren – für den Einstieg benötigst du diese Helferlein allerdings nicht. Wichtiger ist, dass du dein Mittelstück hervorragend ist, die Wurfarme passen und die Bogensehne dir das richtige Maß an Kontrolle und Geschwindigkeit liefert.

Bevor wir uns die einzelnen Komponenten des Recurvebogens genauer ansehen, solltest du dich mit zwei grundlegenden Konzepten vertraut machen.

Du findest die passende Bogengröße natürlich nur, wenn du deine Auszugslänge kennst. Im ersten Schritt solltest du anhand unserer Anleitung herausfinden, wie lang dein Auszug ist, bevor du dir die Größen- bzw. Längentabellen für Recurvebögen ansiehst.

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Links- oder Rechtshänder-Bogen

Bei diesem Thema kommt es regelmäßig zu sprachlicher Verwirrung, die es im Vorhinein zu klären gilt:

  • Ein Linkshänder benötigt einen Linkshänder-Bogen
  • Ein Rechtshänder benötigt einen Rechtshänder-Bogen

Die Angabe Links- oder Rechtshänder-Bogen bezieht sich demzufolge auf die dominante Hand und nicht auf die Hand, mit der du den Bogen greifen wirst.

Als normaler Linkshänder wirst du deinen Linkshänder-Bogen mit der rechten Hand halten und mit der linken Hand spannen.

Wenn du als Rechtshänder eingestuft wirst, hältst und spannst du deinen Rechtshänder-Bogen genau anders herum. Mit der linken Hand hältst du den Bogen, mit der rechten spannst du die Sehne.

Gegebenenfalls spielt in dieser Angelegenheit auch die Bestimmung des dominanten Auges eine wichtige Rolle. Ein kleiner Anteil aller Schützen sind kreuzdominant, besitzen also eine dominante Hand auf der linken oder rechten Seite und ein dominantes Auge, das sogenannte Zielauge, auf der jeweils gegenüberliegenden Seite.

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Das Mittelstück des Recurvebogens

Das Mittelstück des Recurvebogens darf auch gerne als das Herzstück bezeichnet werden. Dieser Teil des Bogens stellt die Grundlage für ein harmonierendes Zusammenspiel der einzelnen Komponenten.

Traditionellerweise wird das Mittelstück aus Holz gefertigt, jedoch werden mittlerweile auch solche aus Aluminium oder Karbonfaser gerne gekauft. Jede Bauart hat ihre Vor- und Nachteile.

Hölzerne Mittelteile sind sehr leicht und eignen sich daher bestens für Einsteiger. Für fortgeschrittene Schützen mit hohen Zuggewichten sind Alu-, Karbon- oder Magnesium passender, da sie steifer sind und selbst bei hohen Spannungen nicht nachgeben. Nur so lassen sich höchste Pfeilgeschwindigkeiten realisieren.

Abgesehen vom Material sollte das Mittelteil gut ausbalanciert sind und sich natürlich der Hand anschmiegen.

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Takedown oder One-Piece

Bevor wir uns den Wurfarmen widmen, solltest du überlegen, ob du einen Takedown- oder einen One-Piece-Recurvebogen bevorzugst. Mit einem Takedown-Bogen ist ein Modell gemeint, das aus mehreren Einzelteilen besteht, die sich auseinandernehmen lassen. Ein One-Piece-Bogen wird hingegen aus einem einzigen Stück gefertigt, das sich nicht teilen lässt.

Hier einige Vor- und Nachteile der beiden Varianten:

Takedown-Recurvebogen

Takedown Recurvebogen

Foto: Elena Zakh / Shutterstock.com

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    Größter Vorteil eines solchen Bogens ist sicherlich der vereinfachte Transport. Das Mittelteil und die beiden Wurfarme lassen sich voneinander trennen und in einem kompakten Maß transportieren. Wenn du deinen Bogen regelmäßig transportieren willst oder gar mit ihm verreisen willst, ist ein zerlegbares Modell klar im Vorteil.
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    Auch die Variabilität eines solchen Recurves ist besser als bei einem einteiligen Bogen. Da viele Exemplare mit verschieden starken Wurfarmen angeboten werden, kannst du ein und dasselbe Mittelteil mit verschiedenen Zuggewichten schießen. Gerade dann, wenn du noch am Anfang deiner Karriere im Bogenschießen stehst, kannst du den Bogen ohne großes Investment auf dein Kraft- und Leistungsniveau anpassen.
  • Nachteil eines Takedowns ist möglicherweise die zunehmende Komplexität des Bogens. Mehr Schrauben und Einzelteile müssen justiert werden, um ihn zusammenzubauen.

One-Piece-Recurvebogen

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    Ein Einteiler punktet vor allem mit seinem traditionellen Aussehen. Er erinnert an das klassische Aussehen seiner Vorfahren und wird auch heutzutage noch aus hochwertigen Hölzern gefertigt und veredelt.
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    Er benötigt deutlich weniger Tuning, da die Wurfarme permanent mit dem Mittelstück verbunden sind und höchstens die Sehne nachgedreht werden muss. Normalerweise kannst du allerdings direkt mit dem Schießen loslegen und musst nicht nachbessern.
  • Die Vorteile des Takedowns ergeben die Nachteile eines einteiligen Recurvebogens. Der signifikanteste Nachteil ist sicherlich der recht umständliche Transport. Mit meist mehr als 150 cm Länge sind solche Bögen nicht gerade die kleinsten.
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    Das Zuggewicht lässt sich nicht verändern. Der Bogen kann zwar in unterschiedlichen Stärken gekauft werden, bietet aber keine Möglichkeit, die Stärke desselben Bogens zu verändern. Benötigst du ein höheres Zuggewicht, bleibt dir nichts anderes übrig, als das ausgediente Modell zu verkaufen und dir einen neuen Bogen zuzulegen.

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Wurfarme

Wenn du einen Takedown Recurvebogen kaufen willst, steht dir eine Bandbreite an Wurfarmen zur Verfügung. Gerade als Einsteiger empfiehlt es sich, ein bereits zusammengestelltes Set aus Mittelstück und Wurfarmen zu bestellen, das aufeinander abgestimmt wurde.

Für deinen ersten eigenen Bogen solltest du Wurfarme mit einem Zuggewicht auswählen, die etwas schwerer sind, als die mit denen du bislang geschossen hast. Da du mit deinem eigenen Bogen hoffentlich öfter schießen wirst als mit einem Leihbogen, wirst du dich schnell an die erhöhte Belastung gewöhnen.

Auch heute noch besitzen die besten Wurfarme einen hölzernen Kern, der dem Wurfarm die nötige Steifigkeit verleiht. Oft wird das Holz in andere Materialien eingebettet, die die Eigenschaften des Holzes ergänzen und ein natürliches aber dennoch widerstandsfähiges Gefühl vermitteln.

Falls du einen traditionellen, einteiligen Recurvebogen kaufen möchtest, solltest du auf die Einheitlichkeit des Materials von Mittelstück und Wurfarmen achten. Die hölzernen Wurfarme können mit Fiberglas verstärkt sein, um die Schusseigenschaften des Bogens zu beeinflussen. 

Wichtig ist, dass du den Bogen mit einem bestimmten Zuggewicht ausprobierst, um herauszufinden, ob die Resistenz auch langfristig für dich ausreicht.

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Bogensehne

Die Bogensehne muss die richtige Länge passend zum Recurvebogen haben, damit du sie auf deinen Bogen aufspannen kannst. Eine Anleitung zur Länge, zur Auswahl und zur Pflege der Bogensehne findest du hier.

Für den Einstieg ist ein zusammengestellter Bogen sinnvoll, damit du dir um die Bogensehne keine Sorgen machen musst.

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Recurvebogen Kaufempfehlungen

Recurvebögen werden in allen Preisklassen angeboten: Vom Einsteigerbogen für 40 € bis hin zur handgemachten Individualanfertigung mit nach oben hin offenem Preis. Die drei folgenden Modelle haben uns hinsichtlich ihres Preis/Leistungs-Verhältnisses überzeugt und eignen sich für ambitionierte Einsteiger und Fortgeschrittene.

Ragim Wildcat - Das Allroundtalent für Einsteiger

Der Ragim Wildcat ist ein häufig gekaufter Takedown Recurvebogen, der dank der vielseitigen Einstellungs- und Erweiterungsmöglichkeiten von einer ganzen Bandbreite an Schützen geschossen werden kann. 

Er wird in mehreren Zuggewichten und sowohl für Links- als auch für Rechtshänder angeboten.

Das Zuggewicht kann in 2 lbs Schritten exakt ausgewählt werden, wobei du die Wurfarme später binnen Minuten ausgewechselt kannst. Dank der austauschbaren Wurfarme und der vorhandenen Anschlussstellen für Stabilisatoren und Visier kann der Bogen auch noch nach Jahren an die eigenen Ansprüche angepasst werden.

Mit 70 Zoll ist der Ragim Wildcat für Schützen über 175 cm und einer Auszugslänge von mehr als 65 cm ideal. 

Für einen Preis von unter 100 € gibt es unserer Meinung keinen besseren Recurvebogen.


Bearpaw Crow - Traditioneller Einteiler

Bearpaw Crow

Der Bearpaw Crow ist ein einteiliger Recurvebogen in traditioneller Optik. Er ist unsere Wahl für alle Schützen, die einen preiswerten Recurve suchen, der keine abnehmbaren Wurfarme besitzt.

Der Bogen ist mit einer Länge von 148 cm noch relativ handlich und wird in 5 Ausführungen mit verschiedenen Zuggewichten angeboten (20 bis 40lbs).

Trotz seiner überschaubaren Größe lassen sich mit dem Bearpaw Crow Auszugslängen von rund 80 cm realisieren, sodass auch große Schützen damit zurechtkommen werden. Das Mittelstück besteht bei diesem One-Piece aus Nussholz, die Wurfarme aus Ahorn und einer Fiberglasverstärkung.

Bearpaw gewährt auf diesen Bogen einen 30 jährige Garantieanspruch, dessen genaue Auflagen du hier nachlesen kannst.

Wenn du einen traditionellen Recurvebogen kaufen möchtest und dafür kein Vermögen zahlen willst, ist der Bearpaw Crow eine hervorragende Wahl.

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