Individuell, schön & günstig – Schmuck selber machen

Einzigartige Schmuckstücke müssen nicht unbedingt teuer sein. Denn wichtig ist vor allem, dass der Schmuck deine Vorzüge zum Strahlen bringt. Die besten Schmuckstücke sind daher Unikate und passen perfekt zu deinem Hautton, deiner Augenfarbe und deinem Kleidungsstil. Statt Halsketten, Armreifen oder Ohrringe von der Stange zu kaufen, kannst du selbst ans Werk gehen.

Do it yourself – lerne, Schmuck selber zu machen! Wir zeigen dir, wie es geht.

Schmuckherstellung – wo fange ich an?

Bereits seit Jahrtausenden legen die Menschen Geschmeide an – nicht nur, um schöner auszusehen, sondern auch um ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppe zur Schau zu tragen.

Seit ihren Ursrpüngen hat sich einiges in der Schmuckherstellung getan. Gleichzeitig ist vieles gleich geblieben. Kostbare Schmuckstücke sind auch heute gerne noch Statussymbol.

In erster Linie bringen sie jedoch deinen persönlichen Stil zum Ausdruck. Natürlich bekommst du modische Halsketten, angesagte Bettelarmbänder sowie schicke Ohrringe in Boutiquen und in deinem liebsten Onlineshop. Doch noch schöner ist selbstgemachter Schmuck, denn jedes Teil ist ein Unikat, das eine ganz persönliche Entstehungsgeschichte zu erzählen weiß.

Wie bei jeder Geschichte, sollten wir mit dem Anfang beginnen: mit den Grundlagen.

Bevor du Material oder Werkzeug in die Hand nimmst, um Schmuck selber zu machen, solltest du dir überlegen, welche Art von Schmuck, dich am meisten begeistert.

Genau wie in der Handarbeit solltest du eine Technik nach der anderen erlernen. Schließlich ist es unrealistisch, dass du stricken, häkeln, sticken, nähen und klöppeln – alles auf einmal lernst.

Bevor du Schmuck selber machst, frage dich also: Welche Art Schmuck gefällt mir am besten?

Zugegeben, die Auswahl ist groß:

  • Perlenschmuck aus Glas, Ton, Kunststoff, Metall oder Edelsteinen
  • Geschmeide aus Metall wie vom Goldschmied
  • Schönes aus bunten Fäden wie z. B. mit Makramee
  • angle-right
    Lederschmuck wie z.B. robuste Armbänder

Hast du dich erst einmal für eine Art Schmuck entschieden, geht es daran, die nötigen Fähigkeiten zu erwerben, um unverwechselbare Schmuckstücke selbst herzustellen.

Das A und O für jede Art der Schmuckherstellung sind die richtigen Materialien und dazu passendes Werkzeug. Es gibt einfache Formen der Schmuckherstellung wie zum Beispiel Freundschaftsarmbänder, für die du kein spezielles Werkzeug brauchst, sowie elaborierte Techniken, bei denen zahlreiche Einzelteile in mühevoller Kleinarbeit zusammengefügt werden müssen.

Ohne spezielle Tools würden solche ausgefallenen Projekte schnell zur Schufterei. Doch Schmuck selber machen soll in erster Linie eins: Spaß machen.

Schmuck selber machen : 
Werkzeug für Einsteiger

Jedes Kunsthandwerk hat sein spezielles Werkzeug. Ein paar allgemeine Basics für die Schmuckherstellung gibt es dennoch. Egal ob du farbenfrohe Halsbänder aus Perlen oder langlebige Armbänder aus Leder selber machst, um die Anschaffung von Schmuckzangen kommst du wohl nicht herum.

Die speziellen Utensilien vom Seitenschneider bis zur Flachzange haben die wenigsten zuhause. Schließlich benötigst du filigranes Werkzeug und keine Rohrzange! Schmuckzangen kommen vor allem zur Befestigung der Verschlüsse zum Einsatz. Du brauchst sie aber auch, um Schmuckdraht zurechtzuschneiden und zu biegen sowie um Einzelteile wie Quetschperlen in die gewünschte Form zu bringen.

Bastelset Einsteiger

Unsere Empfehlung: Ein Einsteigerset

Einige Einsteigersets sind hervorragend für den Anfang im Schmuckdesign geeignet. Mit vielen Einzelteilen und benötigtem Werkzeug kannst du viele Werke bereits anfertigen.

In Bastelläden, beim Künstlerbedarf und in speziellen Onlineshops findest du praktische Einsteigersets mit den wichtigsten Tools zur Schmuckherstellung.

Für den Anfang macht es wenig Sinn, sich in Unkosten zu stürzen. Klar, du brauchst solides Werkzeug. Doch denke daran: Deine Werkzeugsammlung darf mit deinen Fähigkeiten wachsen.

Dieses Video fasst die wichtigste Materialien und Werkzeuge um Schmuck selber zu machen gut zusammen:

Spezielle Techniken, spezielles Werkzeug

Nicht alle Schmucksorten können mit dem Einsteigerwerkzeug gebastelt werden. Manche Arten von Schmuck benötigen eine Sonderausrüstung und besondere Materialien. Sehen wir uns an, wie du Perlenketten aus unterschiedlichen Materialien fertigen kannst.

Aus gutem Holz geschnitzt & mehr

Mit wenig Aufwand kannst du wunderschönen Perlenschmuck aus Glas, Kunststoff und anderen Materialien selber machen. Was nach „einfach auffädeln und fertig“ klingt, ist gar nicht so ohne. Schließlich stehen dir eine Reihe von Schmuckperlen und Verschlussarten, aber auch zahlreiche Techniken zur Auswahl.

Schmuckarmbänder kannst du weben, nach Makramee-Art knüpfen oder auf Schmuckdraht wie Memory Wire auffädeln, um etwa Wickelarmbänder selbst zu machen.

Rutschfeste Schneidematte

Tipp: Rutschfeste Schneidematte

Damit alles an seinem Platz bleibt und die Perlen nicht durch die Gegend kullern, kannst du in eine rutschfeste Arbeitsmatte investieren.


Materialvielfalt in der eigenen Schmuckherstellung

Wenn du Perlenschmuck selber machst, stehen dir eine Reihe von Techniken zur Auswahl, um einzigartige Schmuckstücke zu fertigen. Du kannst Perlen zu Halsketten verknoten, sie dekorativ auf Nietstifte setzen, um schöne Ohrringe selbst zu basteln oder du webst sie zu einem Armband zusammen. Doch auch bei der Materialauswahl sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Im Fachhandel findest du Perlen aus Kunststoff, Keramik, Glas, Metall und sogar Holz. Doch was tun, wenn du auch nach langem Stöbern im Netz nichts Passendes gefunden hast? Gehe doch einfach selbst ans Werk! Mit Ton kannst du deine eigenen Perlen und Anhänger basteln, ganz so, wie es dir gefällt.

Tipp: Wenn du keinen Zugang zu einem Brennofen hast, greife doch zu einer Modelliermasse, die bei niedrigeren Temperaturen aushärtet, um individuelle Schmuckstücke zu fertigen.

Wer mit Hobel und Feile umzugehen weiß, kann seine Rohlinge zur Schmuckherstellung aus Holz formen. Gravuren, Lasuren oder Lacke verleihen den Schmuckstücken den letzten Schliff.

Um den Überblick über deine Bastelmaterialien zu behalten, solltest du dir für Perlen, Knöpfe, Verschlüsse und Co jeweils eigene Aufbewahrungsgefäße zulegen. Besonders schön sind Einmachgläser. Doch auch Schatullen, Dosen und andere Vorratsbehälter bieten sich zur Aufbewahrung an.


Unterschiedliche Verschlüsse - Bleibe kreativ & experimentierfreudig

Quetschperlen bringen Ordnung in deine Perlenarbeit. Am Verschluss sorgen sie für Halt und verhindern, dass die Perlen vom Schmuckdraht rutschen. Dazu wird der Draht zunächst einmal durch die Quetschperle und anschließend durch die Öse des Verschlusses geführt. Dann geht’s zurück durch die Quetschperle. Fertig ist eine Schlaufe. Wenn du jetzt mit der Schmuckzange die Quetschperle zusammendrückst, wird die Schlaufe am Verschluss fixiert.

Tipp: Quetschperlen dienen auch als Platzhalter bei Schwebketten, sodass die Perlen stets dort bleiben, wo sie hingehören.

Statt einer Quetschperle mit Schlaufe kannst du auch eine Kordelklemme als Abschluss für deinen Perlenschmuck nutzen. Ganz ohne Quetschen, sondern durch Biegen funktionieren Spaltringe, die daher auch als Biegeringe bekannt sind. Mit der Schmuckzange öffnest du den Ring einen Spalt, um den Verschluss oder Anhänger einzuhängen. Dann noch an Armband, Kette oder Ohrringe befestigen, fertig.​

Auch schön: Setze deinem Schmuck eine dekorative Endkappe aus Metall auf! Der Klassiker unter den Schmuckverschlüssen ist jedoch gewiss der Karabiner. Daneben gibt es noch Magnet- und Knebelverschlüsse und so viel mehr, um deine Schmuckstücke zu vollenden.


Das DIY-Schmuckdesign wird ausgefeilter & technischer

Schmuck selber basteln

Foto: TunedIn by Westend61 / Shutterstock.com

Für eine Verschlussart musst du dich nicht nur beim Arbeiten mit Perlen entscheiden, sondern auch wenn du Schmuck aus anderen Materialien und mit weiteren Techniken selber machst, brauchst du einen Verschluss. Wie möchtest du deinen Anhänger mit Laser-Cut-Muster tragen oder dein Makramee-Armband am Handgelenk verschließen?

Selbst im heimischen DIY-Bereich ist die Schmuckherstellung über das einfache Arbeiten mit Schmuckdraht, Perlen, Nietstiften und schmucken Charms hinausgewachsen. Immer mehr Menschen versuchen sich als Goldschmied oder schnitzen elegante Ringe aus einem Stück Holz. Ja, sogar der 3D-Drucker kann zur Schmuckherstellung genutzt werden, auch wenn das natürlich ein gewisses technisches Know-how erfordert.

Tipp: Du bist weder Ingenieur noch Programmierer, möchtest aber dennoch Schmuckstücke mit dem 3D-Drucker basteln?

Im Internet gibt es genug Anbieter, die deine Designs in ihre Geräte einspeisen, um deine Einzelstücke auszudrucken.

Auf diese Weise kannst du prüfen, wie deine Entwürfe in Wirklichkeit aussehen, bevor du selbst in einen teuren 3D-Drucker und langwierige Kurse investierst.

Übung macht den Meister – Kurse besuchen

Nutze alle Möglichkeiten, um dein handwerkliches Geschick auszufeilen.

Hast du dich erst einmal für eine Art der Schmuckherstellung begeistern können, wirst du so schnell nicht damit aufhören, Schmuck selber zu machen. Je mehr Schmuck du fertigst, desto leichter geht dir die Arbeit von der Hand.

Um den Lernprozess zu beschleunigen, kannst du Kurse in deiner Volkshochschule besuchen. Doch auch im Internet gibt es anschauliche Video-Anleitungen, die dich und dein Kunsthandwerk weiterbringen.

Tipp: Selbstgemachter Schmuck ist ein persönliches Geschenk, mit dem du Familie und Freunden eine besondere Freude machen kannst. Du wirst sehen, wie angetan dein Umfeld von deinen Kreationen sein wird! Und wer weiß, vielleicht eröffnest du schon bald einen eigenen Onlineshop mit deinen einzigartigen Schmuckstücken?

Alter

Schmuck selber machen hat Tradition

Den Ursprüngen des selbst gemachten Schmucks auf der Spur.

Die frühesten, heute bekannten Funde menschlicher Schmuckstücke stammen aus der Altsteinzeit. So sollen die Menschen schon vor etwa 100.000 Jahren Schmuck aus Muscheln selbst gemacht haben. Später wurden Schneckenhäuser, Tierzähne, Knochen und Gräten sowie Bernstein zur Schmuckherstellung genutzt.

Richtig an Fahrt gewann die Schmuckherstellung jedoch in der Bronzezeit. Neben Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn, kamen zahlreiche weitere Metalle wie Gold und Silber zum Einsatz. Die kostbaren Schmuckstücke dienten bereits im Alten Ägypten als Grabbeigabe, aber auch als Tauschmittel und schönes Accessoire.

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