Welches Schnitzholz eignet sich für welche Art des Schnitzens?
Schnitzholz stammt von unterschiedlichen Baumarten. Jedes Holz besitzt eigene Eigenschaften, die es unterschiedlich gut fürs Schnitzen tauglich oder eben unbrauchbar macht. Jedes Holz hat eine eigene Beschaffenheit, eine eigene Härte und eine eigene Farbe.
Wenn du schnitzen willst, solltest du dich ein wenig mit den Hölzern auseinandersetzen und wissen, welche Baumart für welche Schnitzerei am besten geeignet ist.
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Weichholz
Lindenholz

Foto: Stephen Orsillo / Shutterstock.com
Lindenholz ist das beliebteste Holz für all jene, die mit der Hand schnitzen. Es ist weich und besitzt eine feine, geringe Maserung, sodass es zur Ausarbeitung von Details besonders tauglich ist. Die Farbe von Lindenholz ist sehr hell, wobei teilweise auch braune Stellen vorzufinden sind. Die Unterschiede zwischen Splintholz und Kernholz - also den jungen, aktiven und den alten, passiven (verkernten) Bereichen - sind gering. Der gesamte Stamm kann daher zum Schnitzen verwendet werden.
Da die Maserung des Lindenholz nicht sonderlich spektakulär ist, wird das fertige Werk häufig bemalt. Ein Holzlack zur Versiegelung kann auch die feine Maserung betonen.
Zwischen der amerikanischen (Tilia americana) und der europäischen Linde bestehen Unterschiede. Obwohl beide Bäume zur selben Gattung gehören, ist die europäische Linde aufgrund der klimatischen Bedingungen tendenziell etwas härter. Beide Hölzer lassen sich sehr gut schnitzen.
Als Schnitzholz werden sie meist vorbereitet in kleine Blöcke gesägt verkauft. Wenn du etwas kosteneffizienter schnitzen willst, solltest du dich um einen Lieferanten mit guter Qualität bemühen, der dir größere Blöcke zurechtsägen kann.
Pappelholz
Pappel ist ebenfalls ein weißes Holz zum Schnitzen, das insbesondere für seine Borke beliebt ist. Die Borke der Pappel besitzt ein markantes Aussehen und lässt sich sehr leicht schnitzen, da sie so weich ist. Beim Schnitzen von Borke sollte immer besonders vorsichtig vorgegangen werden. Eine Unaufmerksamkeit zu viel und die Borke bricht oder splittert.
Graunuss
In den USA ist außerdem die Graunuss aus der Familie der Walnussgewächse ein beliebtes Weichholz zum Schnitzen. Da sie in Mittel- und Westeuropa kaum vorkommt, sind Hölzer dieses Baumes eher selten bei uns zu finden. Graunuss besitzt eine helle Farbe und grau wirkende Wachstumsringe. Aufgrund der Weichheit des Holzes lässt es sich bestens in Handarbeit bearbeiten.
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Hartholz

Foto: Yuriy Golub / Shutterstock.com
Walnuss
Die meisten Walnusshölzer werden den Harthölzern zugeschrieben. Harthölzer eignen sich nur bedingt zum Schnitzen mit Handwerkzeugen. Um sie zu bearbeiten bedarf es elektronischen Werkzeugs, das sich durch das Holz fräst. Walnuss besitzt für solche Einsatzzwecke eine sehr schöne Maserung und eine einzigartige Farbe, weshalb es in so vielen hochwertigen Möbeln zum Einsatz kommt. Als Versiegelung wird bei Walnuss meist ein farbloser Lack verwendet, um die Details des Holzes nicht zu verbergen, sondern zu betonen.
Mahagoni
Das rötliche Mahagoniholz ist ein widerstandsfähiges, leichtes Holz mit einer recht gerade verlaufenden Maserung. Am besten lässt sich das Holz mit elektronischem Gerät bearbeiten, wobei man vorsichtig sein muss, dass es nicht splittert.
Viele andere Harthölzer wie Palisander oder Ahorn eignen sich ebenfalls als Schnitzholz, wobei sie etwas mehr Erfahrung benötigen, um sie nicht zu beschädigen.
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Tipps zum Schnitzholz
Sich als Anfänger das erstbeste Holz zu schnappen, das einem über den Weg läuft, ist definitiv der falsche Weg. Neben dem Holz sollte auch das Werkzeug stimmen, um richtig schnitzen lernen zu können. Das Schnitzen mit dem Taschenmesser resultiert oft darin, dass man schnell keine Fortschritte mehr sieht, weil man nicht mit dem richtigen Werkzeug arbeitet.
Wenn dazu noch ein zu hartes Holz kommt, schnitzt man sich regelrecht einen Wolf, ohne, dass dabei etwas Ansehnliches herauskommt. Ein zu weiches Schnitzholz lässt sich zwar bearbeiten, lässt sich mit einem einfachen Taschenmesser jedoch nicht detailliert ausarbeiten.
Letztlich kommt es drauf an, was du willst: Weichhölzer lassen sich mit dem richtigen Handwerkzeug formen, Harthölzer sind eher zur Bearbeitung mit elektronischen Fräswerkzeugen vorgesehen.
Hallo HOBBEASY,
Tolle Seite und sehr ausführlich zum Thema Schnitzholz! Außer Linde, Fichte, Kiefer, Lärche und Eiche habe ich noch kein Holz geschnitzt Die besten Ergebnisse konnte ich stets mit Lindenholz erzielen. Darüber könnt ihr euch gerne auf meiner Seite selbst überzeugen. Für mich gehört Schnitzen bereits seit 38 Jahren zu meinem Hobby N° 1!
Hi Herbert,
Linde scheint in der Tat wie fürs Schnitzen gemacht. Schnitzen ist wirklich ein tolles Hobby, das du klasse umgesetzt hast.
Ich hatte mich mal an das Holz des Lebensbaumes gewagt. Einfach wunderbar, auch wenn der Kern mit seiner rötlichen Farbe sich am besten schnitzen lässt. Das äußere Splintholz ist zwar auch ok. Nur ist der Unterschied zwischen beiden doch erheblich.
Was sich auf jeden Fall sehr gut eignet, sind die Hölzer der Obstbäume und Akazie. Ahorn gehört auch zu meinen Favoriten.
Nur macht sich bei den Harthölzern, wie den Obstbäumen, ein nicht mehr so scharfes Werkzeug gleich bemerkbar. Der Biss in das Holz ist nicht mehr so gut und die Gefahr des Abrutschens ist sehr groß. Dadurch auch erhöhte Verletzungsgefahr.
Mit scharfem Werkzeug geht bei diesen Hölzern die Post aber richtig ab.
Seit 30 Jahren Schnitze ich die Qualität des Holzes ist in den Coop und Migros nicht zu empfehlen es zu lange gelagert und sehr Trocken mit Wasser behandeln bringt nichts beim Schnitzen von Ornamenten bricht der Jahrring ab zum Beispiel Wirbelrosette.
Die drei verschiedenen zusammen geleimten Hölzer Zopfbrett bei Migros lassen sich nicht mit Schnitzmesser bearbeiten es bleibt stecken. Die Angebote im Internet sind zu teuer und haben die falschen Masse.
Pappelborke ist zäh und langfaserig. Viel besser ist die Lindenborke!
Aber BITTE nicht schälen! Sondern die Borke nutzen die schon unter dem Baum liegt, oder sich natürlich vom Stamm löst. (nach einem Blitzeinschlag z.Bsp.)