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Die Wichtigkeit der Schweißerbrille beim Schweißen

Die Schweißerbrille filtert die UV- und die Infrarot-Strahlung sowie das grelle, blaue Licht, um die Augen des Schweißenden zu schützen.

In diesem Ratgeber erfährst du, worauf du beim Kauf einer Schweißerbrille achten musst, welche Unterschiede es gibt und wann du sie einsetzen solltest.


Die richtige Schweißerbrille kaufen

Schweißerbrille dichtfest

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Wenn du dir eine Schweißerschutzbrille kaufen willst, solltest du wissen, was du tust und wonach du suchst. Einige Eigenschaften der Brillen sind für eine sachgemäße Schutzwirkung unverzichtbar. Andere Faktoren sind wiederum reine Geschmackssache, die Einfluss auf den Tragekomfort oder das Aussehen der Brille haben. 

Am wichtigsten ist jedoch die Schutzklasseneinteilung der Brillen, aus der sich die Eignung für unterschiedliche Schweißverfahren ableitet.

Die Filterwirkung

In der europäischen Norm DIN EN 166 sind alle Eigenschaften des persönlichen Augenschutzes geregelt. Schutzbrillen bestehen grundlegend immer aus Brillenkorpus und Scheiben, die noch einmal nach Schutzstufe und Filterwirkung aufgeteilt sind.

In der Folgenorm DIN EN 169 werden die notwendigen Filter näher beschrieben, die unter anderem für das Schweißen zulässig sind. Schutzstufe 1,7 bis 3 sind demnach für Schweißhelfer in Nebentätigkeiten bis hin zu leichten Brennschneidearbeiten geeignet.

Schutzstufe 4 ist für das Autogenschweißen und Hartlöten ausreichend, 5 und 6 sind zusätzlich noch fürs Brennschneiden geeignet.

Gerade für extrem lichtintensive Schweißverfahren wie die des Lichtbogenschweißens (z.B. MIG/MAG/ WIG) benötigt man mehr als Schutzklasse 5 bzw. 6. Je nach Ampere und Legierung unterscheiden sich die empfohlenen Schutzklassen erheblich. Im Schwachstrombereich fangen die empfohlenen Schutzklassen bei einigen Verfahren bei 8 bis 11 an, im Starkstrombereich wird sogar Stufe 15 benötigt.

Folgende Tabelle bietet dir einen guten Überblick über die empfohlenen Schutzklassen des Lichtbogenschweißens: http://www.arfa-gmbh.de/katalog_02/04_schweisserbrillen.html

Der Rahmen/ Die Dichtung

Schweißerbrille Klappen

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Wahlweise kannst du eine Schweißerbrille kaufen, die am Rand abgedichtet oder offen ist. Brillen, die am Rand nicht abgedichtet sind, stellen eine Gefahr vor mechanischen Verletzungen dar. Deshalb sollten sie nur bei Hilfs- oder Nebenarbeiten getragen werden, nicht aber beim eigentlichen Schweißen.

Eine dichtschließende Schweißbrille hingegen sorgt dafür, dass keine Partikel ins Brilleninnere eindringen können. Solche Brillen sind für lichtschwache Schweißarbeiten geeignet, da sie ausreichend Schutz vor optischen und mechanischen Einflüssen bieten.

Das Kopfband/ Der Bügel

Die Brillen besitzen entweder einen ganz normalen Bügel, wie man es beispielsweise von der Sonnenbrille kennt oder einen Gummizug wie von einer Schwimmbrille. Der Gummizug presst die Gläser näher und fester ans Gesicht, wohingegen die Bügel recht sachte aufliegen.

Unserer Meinung nach gibt es in diesem Belang kein besser oder schlechter. Wofür du dich entscheidest, ist reine Geschmackssache.


Die Notwendigkeit einer Schweißbrille

Augenverletzungen sind die wohl am häufigsten auftretenden Verletzungen beim Schweißen. In einer Studie von Lombardi et al. wurde gezeigt, dass rund 25 Prozent aller Schweißunfälle die Augen betreffen. 

Glücklicherweise lassen sich Verletzungen am Auge auch recht einfach vermeiden. Voraussetzung dafür ist, dass die Ausrüstung den Sicherheitsnormen entspricht und sachgemäß angewandt wird.


Gründe für Augenverletzungen beim Schweißen

Häufig ist es auch die Nachlässigkeit im Hobby-Schweißen, die die Gefahren unterschätzt. Auch schlecht sitzende, unbequem zu tragende Ausrüstung ist eine häufige Ursache für Strahlungsschäden, da sie schneller dazu veranlasst, sie „nur mal kurz“ abzusetzen und trotzdem weiterzuarbeiten. Diese Fahrlässigkeit lässt sich unterbinden, indem man über die Risiken aufklärt und erklärt, welche Auflagen die Schweißerbrille oder der Schweißhelm erfüllen müssen.

Augenverletzungen beim Schweißen können mehrere Gründe haben:

  • Ein mechanischer Einfluss auf das Auge, beispielsweise durch fliegende kleine Partikel oder beim Entfernen der Schlacke
  • Strahlenschäden durch hohe UV-Strahlung oder Infrarot-Strahlung
  • Reizung der Augen durch die chemischen Schweißrauche

Strahlenschäden

Alle Schweißverfahren lösen eine Strahlung aus, sowohl die für das Auge unsichtbare UV- und Infrarot-Strahlung als auch eine starkes, im Farbspektrum liegendes, blaues Licht.

Die meisten durch das Schweißen verursachten Augenverletzungen sind reversibel, wobei vor allem die durch Infrarot-Strahlung veranlassten Schäden kritisch zu betrachten sind, da sie die Netzhaut durchdringen können. Obwohl dieses Phänomen selten ist, können diese retinalen Schäden permanent sein und sich in einer Linsentrübung, einer verringerten Sehschärfe oder einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Licht äußern.

Mechanische Einflüsse

Obwohl Strahlenschäden aufgrund ihrer Schwere ein besonderer Stellenwert beigemessen werden soll, sind mechanische Einflüsse die weitaus häufigere Verletzungsursache. Eine dänische Studie mit 217 untersuchten Schweißern ergab, dass bei 57 Prozent nach langjährigem regelmäßigem Schweißen eine (harmlose) Degeneration der Bindehaut auftrat (Pinguecula), die sich in gelben Flecken am Hornhautrand äußert. Eine akute Schweißlicht-Keratopathie wurde in 73% der Probanden festgestellt. Eine schwerwiegende chronische Erkrankungen hingegen nur in einem kleinen Teil der Testgruppe.


Verletzungsprävention durch Schweißbrille und Co.

Der Schutz der Augen ist mehr als nur ein guter Schweißhelm. Der Großteil der Unfälle geschieht dann, wenn der Schweißhelm abgesetzt bzw. angehoben wurde. Aus diesem Grund ist das Tragen einer Schweißbrille mit seitlichen Gläsern Pflicht. Die Schweißerbrille schützt das Auge vor allem bei der Vor- und Nachbereitung des Werkstücks, bei denen kleine Teile absplittern und mit hoher Geschwindigkeit ins Auge gelangen können.

Sobald du die passende Schweißbrille für dich gefunden hast, solltest du dich um einen Helm bemühen, der eine passende Dunkelheitsstufe für dein Schweißvorhaben besitzt. Die meisten modernen Helme besitzen eine variable Dunkelheit, die mithilfe eines Rädchens eingestellt werden kann.

  • bergfex sagt:

    Der Text ist schwer lesbar und schwer zu verstehen, weil Sätze mittendrin aufhören. Das ist sehr schlampig gemacht. Der Beitrag sollte unbedingt gewissenhaft lektoriert werden, sonst ist er nichts wert.

    • Lenny sagt:

      Hi, danke für dein Kommentar. Ich habe zwei Sätze ergänzt, die scheinbar beim Einpflegen des Artikels untergegangen sind.

      Dass das den Artikel für dich entwertet, ist natürlich bedauerlich, aber da ist wohl jeder zu einer eigenen Meinung berechtigt.

  • Paul sagt:

    Ich habe mich gefragt, ob man als günstige Lösung auch eine einfach VR-Brille als Schutz nehmen kann. Das Licht müsste durch das zwischengeschaltete Handy bzw die Kameralinse gefiltert werden und Schutz vor mechanischen Verletzungen wären wegen der abschließenden Wirkung auch gegeben. Wie schätzt du das ein?

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