Schweißhelm Test, Vergleich und Kaufratgeber
Ein Schweißhelm ist eine Schutzvorrichtung, die beim Schweißen verwendet wird. Er dient als Schutzschild vor Schmutz, UV-Licht, Infrarotstrahlen, Hitze und verschiedenen gefährlichen Gasen, die beim Schweißprozess eine Rolle spielen.
Schweißen ohne Helm kann zu schweren Verletzungen (Verblitzung) führen. Daher ist das Tragen eines Helms während der Schweißarbeiten im Bereich eine gesetzliche Pflicht.
Als Heimwerker unterliegst du zwar keinen arbeitsrechtlichen Regularien, dennoch benötigst du unbedingt einen passenden Helm. Die Augen zusammenzukneifen oder eine Sonnenbrille anzuziehen reicht garantiert nicht.
Und genau dem passenden Schweißhelm widmen wir uns in diesem Artikel. Hier klären wir, welche Schweißhelme wir empfehlen können, worauf es beim Kauf ankommt und wie du deine Maske pflegst, damit du möglichst lange etwas von ihr hast.

Teil 1: Schweißhelm Test
Von Anfängermodell bis Profigerät - Wir haben uns mehrere Helme für unterschiedliche Budgets angesehen und ihre Qualität bestimmt.
Vergleichstabelle
Bild | Modell | Features | Preis |
---|---|---|---|
![]() | 3M Speeglas 100 | ||
![]() | awm® WH02C | ||
![]() | Tacklife PAH01D | ||
![]() | Berlan BASM200 | ||
![]() | Monzana Automatik Schweißhelm |
Das Ergebnis unseres Schweißhelm Vergleichs
Schweißhelme gibt es in unterschiedlichsten Preis- und Qualitätsklassen. Wenn du häufig mit dem Schweißgerät arbeitest, solltest du das nötige Geld in einen guten Helm investieren.
Der 3M Speedglas 100 ist aufgrund seiner erstklassigen Qualität, einem hohen Tragekomfort und einem umfangreichen Zubehörsortiment unsere erste Wahl für den ambitionierten Hobby- oder den Profieinsatz. Im direkten Schweißhelm Vergleich mit anderen Helmen der Marke ist die 100er Serie recht preiswert und liefert alles, was man für im Heimwerkerbereich benötigt.
Wenn du auf der Suche nach einem guten Angebot mit erstklassigem Preis/Leistungs-Verhältnis bist, könnte dir das Schweißschild von Tacklife gefallen. Nach einigen Tests auf unterschiedlichen Kopfformen hat sich gezeigt, dass der Tragekomfort für ein Modell dieser Preisklasse ungewöhnlich gut ist.
Davon einmal abgesehen sind auch die anderen Modelle empfehlenswert - abhängig davon, wonach du suchst.
Hier findest du die Erfahrungsberichte in allen Details:
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Teil 2: Schweißhelm Kaufratgeber
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Grundlagenwissen
Schweißhelme schützen insbesondere die Augen vor den ultravioletten Strahlen, den von dem Schweißlichtbogen emittierten Infrarotstrahlen und anderen während des Schweißens umherfliegenden Teilchen. Neben der Vermeidung von Verbrennungen im Gesicht durch Metallfunken oder glühende Metallsplitter schützt nur ein Helm sicher vor UV-Licht und Infrarotstrahlen, die ansonsten beim Schweißer vorübergehend oder dauerhaft die Sehkraft beeinträchtigen können.
Das Tragen eines Schweißhelms verbessert zudem die Qualität der Schweißarbeiten, da ein sauberes und konstantes Arbeiten dadurch überhaupt erst möglich gemacht wird.
Relevant: Das MIG-Schweißen lernen
In einem Schweißhelm Test sollten alle Modelle in jedem Fall die Anforderungen der EU Normen EN175:B/EN379 und die Sicherheitsanforderungen der DIN/ISO erfüllen um den maximalen Schutz für die Augen vor den UV- und Infrarotstrahlen sicherzustellen.
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Passive und automatische Schweißhelme
Schweißhelme werden typischerweise in zwei Kategorien unterteilt: Passive und automatisch verdunkelnde Helme.
Passive Schweißhelme
Standard oder passive Schweißhelme sind viel billiger als die teureren automatisch verdunkelnden Schweißhelme. Sie sind langlebig, arbeiten unter allen Umständen zuverlässig, bieten einen effektiven Schutz und sind sehr einfach an- und auszuziehen.
Es reicht, nur mit dem Kopf zu nicken, um den Helm abzusenken und man kann ihn nach Beendigung der Schweißaufgabe einfach manuell wieder anheben. Es ist wichtig, den Helm während des Schweißens niemals anzuheben.
Der Nachteil passiver Schweißhelme ist die Erfordernis des ständigen Auf- und Absetzens zur Kontrolle der Schweißarbeit. Um die Schweißnaht bei Tageslicht zu überprüfen, muss die Arbeit unterbrochen, der Helm manuell angehoben, die Arbeit inspiziert, und der Helm danach wieder abgesenkt werden.
Das ist ein recht umständlicher Prozess und bedeutet einen wesentlichen Mehraufwand.
Automatisch verdunkelnde Schweißhelme

Foto: donald34 / Shutterstock.com
Ein automatisch verdunkelnder Schweißhelm dagegen wird automatisch dunkler, wenn er einen hellen Schweißlichtbogen erkennt.
Da der Helm auch zur Inspektion der Schweißarbeiten immer geschlossen bleibt, sind die Augen letztlich immer geschützt und der Helm muss nicht jedes Mal zur Überprüfung der Arbeit manuell angehoben oder abgesenkt werden.
Der Nachteil automatischer Schweißhelme ist die Notwendigkeit einer Stromversorgung. Die meisten Helme werden dabei mit einer Kombination aus Batterie und Solarenergie betrieben.
Was ist besser?
Die Entscheidung für oder gegen einen automatisch verdunkelnden Helm hängt davon ab, wie flexibel die eigenen Schweißanforderungen sind.
Wenn du nur ein einziges Material in einem einzigen Prozess verschweißen willst, reicht ein fester Farbton aus. Wenn andererseits verschiedene Materialien verschweißt werden sollen und dabei noch unterschiedlichen Schweißprozesse zur Anwendung kommen, dann ist ein Helm mit variabler Abdunklung definitiv der richtige Weg.
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Besonderheiten von Automatikschweißmasken

Foto: Studio 72 / Shutterstock.com
Reaktionszeit des Visiers
Wird ein automatisch verdunkelnder Helm ins Auge gefasst, dann ist die Reaktionszeit des Visiers sicher das ersten Auswahlkriterium.
Die Reaktionszeit gibt an, wie lange es dauert, bis die Linse dunkler wird, wenn der Lichtbogen erkannt wird. Dies hilft, Augenermüdung und die Wirkung von UV-Strahlen und Infrarotstrahlen auf die Augen zu reduzieren. Es ist daher ratsam, sich für eine Linse mit hoher Reaktionszeit zu entscheiden.
Die Verdunkelung tritt in dem Moment auf, in dem die Schweißnaht funkt, und sollte extrem schnell sein, um die Augen vor jeglicher Strahlung zu schützen. Selbst eine nur leichten Verzögerung kann nach kurzer Zeit ein trockenes Gefühl in den Augen verursachen. Über mehrere Monate und Jahre kann eine entsprechende Exposition den Augen dauerhaften Schaden zufügen.
In unserem Schweißhelm Test haben gute Einsteigerhelme eine Reaktionszeit von hell auf dunkel von 1 / 5.000 Sekunden, professionelle Schweißhelme verfügen über eine Geschwindigkeit von 1 / 20.000 Sekunden.
Anzahl der Sensoren
Automatische Schweißhelme verfügen über Sensoren, die den Lichtbogen erkennen und dann den Verdunkelungsprozess auslösen.
Die Anzahl, die Position und die Empfindlichkeit dieser Sensoren stellen sicher, dass der Schweißhelm zu jeder Zeit die Umgebungslichtstärke erkennt und das Visier sicher verdunkelt.
Für einen Heimwerker sind Schweißhelme mit zwei Sensoren geeignet, während professionelle Helme für das industrielle Schweißen mit vier Sensoren ausgestattet sind.
Einstellbare Verzögerungssteuerung
Die Verzögerungssteuerung ist eine manuelle Einstellung, mit der auswählt wird, wie lange das Objektiv dunkel bleiben soll, wenn der Schweißvorgang abgeschlossen ist.
eim Schweißen mit hoher Stromstärke wird eine längere Verzögerungszeit benötigt, da das geschmolzene Metall weiter Strahlen aussenden kann, bevor es abkühlt ist.
Energiequelle
Alle automatischen Schweißhelme benötigen eine Stromquelle und werden mit Solarzellen oder aufladbaren Batterien oder einer Kombination aus beidem betrieben.
Solarbetriebene Schweißhelme sind im Test auf lange Sicht günstiger, da kein Geld für neue Batterien ausgeben werden muss. Batteriebetriebene Helme sind flexibler. Im Gegensatz zu solarbetriebenen Helmen, die für ein paar Stunden in der Sonne platziert werden müssen, bevor sie laufen können, können batteriebetriebene Helme sofort verwendet werden. Sobald solarbetriebene Helme keinen Strom mehr haben, müssen sie wieder aufgeladen werden, was einige Stunden dauern kann.
Ideal ist daher eine Kombination von Solarzellen und Batterien als Stromquelle. Die Batteriezellen können mittels der Solarzellen geladen oder aber bei Bedarf sofort gewechselt werden. Diese Art von Schweißhelm ist mit Abstand am besten geeignet für stundenlanges Arbeiten.
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Sonstige Kauffaktoren
Gewicht und Größe
Der Helm muss angenehm sitzen und darf bei der eigentlichen Arbeit nicht stören oder behindern. Brillenträger sollten beim Kauf darauf achten, dass der Helm genug Raum lässt, so dass die Brille nicht auf das Gesicht gedrückt wird.
Zugleich sollte der Helm fest am Kopf sitzen. Schließt der Schweißhelm nicht sauber ab, können Gase in den Helm eindringen und zu Verbrennungen führen.
Auch das Gewicht des Schweißhelms ist ein wichtiger Komfortfaktor und sollte nicht ignoriert werden. Da der Helm oft stundenlang getragen wird, sollte er nicht zu schwer sein. Dies gilt insbesondere für passive Helme, die den ganzen Tag über mit Kopfnicken auf- und ab bewegt werden müssen, und schnell einen steifen Nacken verursachen.
Aber auch ein Automatikhelm sollte komfortabel sitzen. Dabei sollten Gurte und insbesondere das Kopfband von guter Qualität sein. Es absorbiert den Schweiß und ist daher extrem wichtig in der heißen und oft feuchten Schweißumgebung.
Auswechselbare Teile
Ersatzteile und Zubehör für Schweißhelme ermöglichen es, die Standardausrüstung an verschiedene Situationen anzupassen. Zudem ist der Wechsel einiger Teile wie des Kopfbandes auch aus hygienischen Gründen sicher ratsam.
Der regelmäßige und rechtzeitige Austausch der Vorsatzscheiben ist aus Sicherheitsgründen notwendig. Die Vorsatzscheibe schützt den eigentlichen Partikelfilter und kann über die Zeit durch Schweißpartikel oder ein Herunterfallen zu Schaden kommen. Ein rechtzeitiger Austausch schützt nicht nur den Filter vor weiterer Abnutzung sondern vor allem die eigenen Augen.
Ein dabei zu berücksichtigender Faktor ist die Ersatzteilkompatibilität. Nicht alle Ersatzteile für Schweißhelme von verschiedenen Herstellern sind untereinander kompatibel.
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Bekannte Schweißhelm Hersteller
Seriöse Schweißhelm-Hersteller produzieren sichere und zugleich komfortabel zu tragenden Helme. Die Wahl eines Helms, der von einem angesehenen Hersteller stammt, ist von grundlegender Bedeutung.
Ein führender Anbieter in der Schweißbranche ist das weltweit tätige Unternehmen 3M. 3M produziert hochwertige Modell die in unserem Schweißhelm Test durch besondere Qualität und Langlebigkeit bestechen. Schweißhelme von 3M zählen daher zur den eher hochpreisigen Modellen.
Ähnlich etabliert ist die Firma Optrel, die ebenfalls seit vielen Jahren für die Herstellung hochwertigster Schweißhelme bekannt ist.
Die Unternehmen Elmag, Wig und Kemper konzentrieren sich auf die Produktion hochwertiger und innovativer Produkte im mittleren Preissegment und sind für ein breites Sortiment an Schweißutensilien bekannt. Firmen wie Proteco, Yorbay, Güde, Toogoo und Proteco bieten günstige Schweißhelme auch im Einsteigerbereich.
Alle genannten Hersteller produzieren Schweißhelme, die den europäischen Anforderungen an die Sicherheit für den gelegentlichen wie auch den professionellen Gebrauch von Schweißgeräten voll entsprechen.
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Pflege des Schweißhelms
Schweißhelme sind nicht billig, daher ist es wichtig, sie gut zu pflegen, wenn man eine Weile Freunde an ihnen haben möchten. Zudem bietet ein Helm, der frei ist von Kratzern, Rissen und verschiedenen anderen Schäden, den besten Schutz bei Schweißarbeiten.
Um einen Schweißhelm in gut in Form zu halten, sollte er nach jedem Gebrauch gereinigt werden. Auf diese Weise lassen sich Mängel wie Kratzer, Risse oder andere Schäden leicht feststellen.
Auch wenn der Schweißhelm nach jedem Gebrauch schnell überprüft und gereinigt wurde, sollte ein er regelmäßig einer gründlichen Inspektion unterzogen werden.
Wichtig ist, die Sensoren regelmäßig zu reinigen, da nur so die für den Schutz der Augen so wichtige Filterautomatik einwandfrei funktionieren kann. Sind die Sensoren verdreckt, wird das Sichtfenster unter Umständen nicht richtig verdunkelt und die Augen können zu Schaden kommen.
Einen Schweißhelm sollte zudem nicht lose herumliegen, sondern immer in einer geeigneten Helmtasche aufbewahrt werden.