Die unterschiedlichen Schwimmstile im Überblick

Über die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile des Schwimmens sollte es mittlerweile keine Zweifel mehr geben. Das Ganzkörpertraining aktiviert einen Großteil der Skelettmuskulatur des Körpers. Gleichzeitig ist es sehr sanft zu den Gelenken und nimmt einen großen Anteil des eigenen Körpergewichts beim Training ab.

Zum Schwimmen werden mehrere Techniken, sogenannte Schwimmstile eingesetzt. Vier wesentliche Schwimmstile haben sich im Laufe der Jahrhunderte durchgesetzt, wobei jeder davon unterschiedliche Muskeln unterschiedlich stark beansprucht. Gleichzeitig lässt sich durch die Wahl des Schwimmstils auch das Intensitätsniveau des eigenen Trainings beeinflussen.

Sehen wir uns die vier wesentlichen Stile an und erklären ihre Vor- und Nachteile.

Kraulschwimmen (Freistil)

Kraulschwimmen

Foto: Jacob Lund / Shutterstock.com

Das Kraulen wird vor allem gerne von erfahrenen Schwimmern eingesetzt, die eine gute Körperlage und Technik im Wasser aufweisen.

Kennzeichnend fürs Kraulen ist der abwechselnde Armzug und der kontinuierliche Beinschlag, sodass ein konstanter Vortrieb erzeugt wird. Das Kraulen ist mit Abstand der schnellste Schwimmstil und wird deshalb im Freistilwettbewerb verwendet, bei der sich prinzipiell ein Stil frei ausgesucht werden kann.

Am Ende einer Bahn wird mit einer Rollwende unter Wasser gewendet.

Vorteile

  • Schnellster Schwimmstil
  • Sehr effizient, wenn die Technik stimmt
  • Für lange Trainings einsetzbar
  • Streckung des Schulter- und Rückengürtels sorgt langfristig für erhöhte Gelenkbeweglichkeit

Nachteile

  • Technik bedarf einer Gewöhnungsphase
  • Kopf bleibt die meiste Zeit unter Wasser, lediglich zum Ein- und Ausatmen wird der Kopf aus dem Wasser gedreht

Technikhinweise

  • Fokussiere einen gleichmäßigen Beinschlag, den du langfristig aufrechterhalten kannst
  • Behalte die Finger zusammen, um das Wasser „schaufeln“ zu können
  • Ein abwechselndes Aus- und Einatmen auf beiden Seiten (z.B. nach jedem dritten Armzug) sorgt dafür, dass du beide Seiten gleichmäßig trainierst

Schmetterling

Der Butterfly-Schwimmstil (auf deutsch auch Schmetterling) ist ein echter Hingucker im Wettbewerb. Beim Butterfly werden beide Arme synchron bewegt, sodass die Schwimmer weit aus dem Wasser ragen. Gleichzeitig wird eine „Körperwelle“ und ein Delfin-Beinschlag eingesetzt, um den nötigen Vortrieb zu erzeugen.

Das Schmetterlingsschwimmen ist der zweit schnellste Schwimmstil im Wettkampf, wobei der Stil sehr anstrengend und relativ schwer zu meistern ist.

Vorteile

  • Hoher Herausforderungsgrad
  • Hohes Maß an Ausdauer und Kraft notwendig
  • Gut geeignet für Intervall-Training
  • Perfekt, um einen starken Oberkörper zu entwickeln

Nachteile

  • Nicht geeignet für lange Distanzen
  • Hohes Maß an Mobilität erforderlich (Schultern, ober Rücken, unterer Rücken)
  • Schwierig zu lernende Technik

Technikhinweise

  • Pro Armzug zwei Delfin-Kicks
  • Achte darauf, die Beine bei den Kicks zusammenzuhalten
  • Suche dir idealerweise einen Trainer, der Schwächen in der Technik beseitigt
  • Vergiss nicht zu atmen – Im Eifer des Gefechts rückt die ausgeglichene Atmung schnell in den Hintergrund

Rückenschwimmen

Beim Rückenschwimmen wird – wie der Name bereits verrät – auf dem Rücken geschwommen. In dieser Rücklage wird mit den Armen abwechselnd Wasser verdrängt. Für zusätzlichen Vortrieb sorgt ein konstanter Beinschlag ähnlich dem des Kraulschwimmens.

Aufgrund der durchgehenden Beinbewegung ist das Rückenschwimmen schneller als das Brustschwimmen, jedoch langsamer als Schmetterling. Dadurch, dass die Arme als „Verlängerung des Rückens“ so viel Arbeit leisten, ist das Rückenschwimmen ideal für Menschen, die ihren Rücken trainieren wollen. Nichtsdestotrotz kommt beim Rückenschwimmen auch die Brust, Schulter und Beinmuskulatur nicht zu kurz.

Vorteile

  • Gerade und lange Haltung des Körpers dehnt die Gelenke und verkürzte Muskeln
  • Effizientes Schwimmen leicht möglich und damit für lange Strecken geeignet
  • Gesicht die meiste Zeit über Wasser (Schwimmbrille nicht unbedingt notwendig)
  • Relativ leicht zu lernen

Nachteile

  • Du siehst nicht direkt, wohin du schwimmst
  • Orientierung muss mithilfe der Beckenmarkierung stattfinden

Technikhinweise

  • Den Körper gerade und möglichst in einer Linie halten
  • Lasse den Kopf mit den Ohren im Wasser, um auch den Kopf in dieser Linie zu behalten
  • Führe die Armbewegung sehr nah zu deinem Kopf aus

Brustschwimmen

Vor allem im Breitensport ist das Brustschwimmen die wohl beliebteste Wahl. Beim Brustschwimmen werden die Arme und die Beine auf beiden Körperhälften synchron geführt, sodass die Bewegung relativ einfach auszuführen ist. Die Arme führen eine Bewegung im Halbkreis aus, bevor sie zum Körper und schließlich wieder ausgestreckt werden. Gleichzeitig führt der Schwimmer einen Froschkick mit den Beinen aus.

Das Brustschwimmen ist normalerweise der erste Schwimmstil, der Nichtschwimmern beigebracht wird. Bei vielen bleibt es auch bei der Beherrschung lediglich dieses einen Schwimmstils.

Im Wettkampf ist das Brustschwimmen der Langsamste der vier Stile.

Vorteile

  • Anstrengend wegen des suboptimalen Vortriebs
  • Leichte Orientierung und ggf. bleibt das Gesicht über Wasser (nicht ratsam, wenn die Effizienz maximiert werden soll)
  • Leicht zu lernen

Nachteile

  • Froschkick ist nicht so leicht zu perfektionieren
  • Langsamster Schwimmstil

Technikhinweise

  • Gleitphasen am Ende der Bewegung ausnutzen
  • Lange Bewegungen und möglichst viel Vorwärtsbewegung pro Zug
  • Nicht zu weit kicken
  • Die Hände geschlossen halten für mehr Vortrieb
Top
>