Spektiv Test – Die Top Ferngläser im Vergleich
Beobachtungsfernrohre, in der Fachsprache auch Spektiv genannt, sind die Allrounder in der Familie der Ferngläser und Teleskope. Spektive werden von Jägern, Natur- und Vogelbeobachtern und Schützen eingesetzt, um weit entfernte Objekte mit höchster Präzision sehen zu können. Die Vergrößerungsspanne liegt bei einem Spektiv gewöhnlicherweise über der eines Fernglases und unterhalb der eines Teleskops. In unserem Spektiv Test stellen wir 5 beliebte Modelle vor und erklären, was du vor dem Kauf eines Spektivs unbedingt wissen musst.
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Spektiv?
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Folgende Themen erwarten Dich:
Bresser Spektiv Spektar 15-45x60
Bresser ist einer der Marktführer für optische Geräte wie Teleskope, Mikroskope und Spektive. Die Bresser Spektar Produktserie ist eine einsteigerfreundliche Reihe an Ferngläsern und Spektiven, die die hochwertige Qualität von Bresser erschwinglich macht. Hierbei stellt das Spektar 15-45x60 nicht das kleinste Spektiv der Serie dar, da das Bild dieses Modells (9-27x50) uns im Test schon bei kleineren Distanzen unscharf erschien.
Jetzt zum Bresser Spektar 15-45x60: Das Spektiv verfügt über eine verstellbare Vergrößerung von 15 bis 45-fach und ein Objektiv mit einem Durchmesser von 60 Millimetern. Die Linse fängt sehr viel Licht ein und erzeugt klare Bilder mit natürlichen Farben. Am besten ist das Bild bei einer 15-fachen Vergrößerung. Durch die variable Brennweite müssen bei zunehmender Vergrößerung leichte Abstriche in der Bildqualität gemacht werden und das Sehfeld wird schmaler.
Für wen ist das Bresser Spektar 15-45x60 geeignet?
In unserem Spektiv Test überzeugt das Modell durch seine hochwertige Verarbeitung und sein insgesamt scharfes Bild mit natürlichen Farben. Daher eignet es sich perfekt für Sportschützen und Bogenschützen auf Distanzen von 25 und 50 Metern sowie Vogelbeobachtern, die für relativ wenig Geld in den Genuss einer hochwertigen Optik kommen wollen.
Für wen ist es nicht so gut geeignet?
Dieses Spektiv ist nicht zum Digiscoping geeignet. Dafür ist das Objektiv nicht groß genug und die Randunschärfe auf den stärkeren Vergrößerungen zu störend. Zum Digiscoping sollte eine noch hochwertigere Linse genutzt werden, um Bildfehler und Randunschärfe zu vermeiden.
Bresser Spektiv Pirsch 25-75x100
Als nächstes Modell im Spektiv Vergleich stellen wir das 25-75x100 der Pirsch-Series von Bresser vor. Das Gerät liefert eine 25-fache Basisvergrößerung, die wahlweise bis zu einer 75-fachen Vergrößerung verstellt werden kann. Die 100 mm Optik fängt extrem viel Licht ein und sorgt für ein sehr scharfes Bild, selbst bei maximaler Vergrößerung.
Die Bildung chromatischer Aberrationen kann bei Gegenlicht nicht ausgeschlossen werden, allerdings empfanden wir sie als kaum störend und im Vergleich zu günstigeren Spektiven wesentlich weniger auffällig.
Für wen ist das Bresser Pirsch 25-75x100 geeignet?
Am Schießstand lassen sich die Details in der Zielscheibe auch auf große Entfernung (über 100 Meter), sodass sich das Spektiv für alle Sportschützen empfiehlt. Vogelbeobachtung aus großer Distanz ist ebenfalls eine Leichtigkeit und Landschaftsbeobachtung in bis zu 2 km Entfernung können mit dem Bresser Pirsch realisiert werden.
Für wen ist es nicht so gut geeignet?
Dieses Gerät besitzt keinen Kameraanschluss und ist daher nicht zum professionellen Digiscoping geeignet.
Gosky Porro Prism 20-60x80
Gosky Optics ist ein chinesischer Hersteller von Ferngläsern, Spektiven und optischem Zubehör. Seit 2014 verkauft der Hersteller erfolgreich über das Internet seine Produkte direkt an den Endkunden.
Neben einem variablen Zoom und einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis fällt das Beobachtungsrohr durch sein umfangreiches Zubehör auf. Mitgeliefert wird ein Adapter für Smartphones, sodass das eigene Handy als Kamera genutzt werden kann. Natürlich ist das eher eine Spielerei als ernsthaftes Digiscoping, bei stationären Objekten funktioniert diese Funktion trotzdem.
Auf 20 bis 40-facher Vergrößerung ist das Bild des Spektivs sehr scharf und kontrastreich. Darüber hinaus nimmt die Schärfe ab und die Bildfehler häufen sich. Das Stativ ist ziemlich klein und lässt sich nur recht mühsam justieren.
Für wen ist das Gosky Porro Prism 20-60x80 geeignet?
Das Gosky Porro Prism ist eine günstige Option, für alle, die nur hin und wieder das Spektiv nutzen. Die Vergrößerung reicht, um Zielscheiben auf 100 m auswerten zu können. Fürs Birding gilt das gleiche: Zum unregelmäßigen Einsatz ist es aufgrund seines günstigen Preises sehr gut geeignet. Wenn man es auf einem besseren Stativ montiert, könnte es auch zum regelmäßigen Gebrauch nützlich sein.
Für wen ist es nicht so gut geeignet?
Für anspruchsvolle Vogelbeobachter und Sportschützen auf lange Distanzen.
Praktica 20-60x77
Das Spektiv von Praktica ist in Sachen Preis/Leistung nicht zu schlagen. Das Bild ist hervorragend auf 20 bis 40-facher Vergrößerung und selbst bei maximaler 60-facher Vergrößerung nimmt die Qualität kaum ab. Nur zum Rand hin verliert es mit maximalem Zoom etwas an Schärfe. Die Optik scheint sehr hochwertig fabriziert worden zu sein.
Wer für einen Preis von rund 135 € eine erstklassige Optik haben will und dafür auf viel Zubehör verzichten kann, sollte hier zuschlagen. In diesem Fall benötigt man noch einen zuverlässigen Tripod und fertig ist eine solide Lösung, die es mit wesentlich teureren Spektiven aufnehmen kann.
Für wen ist das Praktica 20-60x77 geeignet?
Das Modell mit dem wohl besten Preis/Leistungs-Verhältnis im Spektiv Test eignet sich für alle Schützen, um Zielscheiben auf 100 Meter Distanz auszuwerten und ambitionierte Vogel- und Landschaftsbeobachter, die ein sattes Bild mit hohen Kontrasten für wenig Geld genießen wollen.
Für wen ist es nicht so gut geeignet?
Ornithologen und Tierbeobachter, die auch auf extremen Distanzen auf einwandfreie Bilder angewiesen sind.
TS-Optics Final APO 22-67 x 100
Das TS-Optics Spektiv zählt qualitativ zu den High-End-Geräten und kostet weniger als vergleichbar gute Modelle anderer Hersteller. Es kommt mit einem ED Objektiv, das Bildfehler korrigiert und die Dispersionseffekte ausgleicht.
Darüber hinaus befindet sich im Lieferumfang ein hervorragender Stativ-Adapter, den man mithilfe eines Grobreglers und eines Feinreglers perfekt ausrichten kann, um sich bewegende Objekte zu verfolgen. Diese Technik kennt man von Teleskop-Montierung und ist gerade in der Tierbetrachtung eine sinnvolle Ergänzung.
Für wen ist das TS-Optics Final APO geeignet?
Das Spektiv ist für anspruchsvolle Tier- und Landschaftsbetrachtungen und Digiscoping mit Bildern in bester Qualität geeignet.
Für wen ist es nicht so gut geeignet?
Generell kann das Gerät auch von Sportschützen genutzt werden, allerdings gibt es preiswertere Optionen, mit denen man genauso gut die Zielscheibe auslesen kann.
Die wichtigsten Kriterien im Spektiv Test

Vergrößerung
Gerade am Anfang erscheint die Frage nach der richtigen Vergrößerung als enorm wichtig. Das Gute ist, dass Spektive meist einen variablen Zoom haben, sodass die Vergrößerung je nach beobachtetem Objekt angepasst werden kann. Die Vergrößerungsspanne, die mit einem bestimmten Spektiv möglich sind, werden in der Beschreibung des Modells angegeben. Die meisten Modelle werden eine Spanne von rund 20 bis 60-facher Vergrößerung aufweisen und eignen sich damit für eine Bandbreite an Einsatzzwecken.

Objektiv
Bei Spektiven wird als Objektiv eine Linse eingesetzt, deren Durchmesser sich maßgeblich auf die Qualität des Bildes auswirkt. Eine große Linse hat den Vorteil, dass sie ein wesentlich schärferes und kontrastreicheres Bild erzeugen kann und der Bildausschnitt insgesamt weiter sein wird als bei einer kleineren Linse. Unter einer großen Linse versteht letztlich jeder etwas anderes, bei Spektiven lassen sich Linsen mit einem Durchmesser ab 60 mm aufwärts allerdings schon zu den größeren Optionen zählen.

Okular
Während die Linse die maximale sinnvolle Vergrößerung vorgibt, bestimmt das Okular die tatsächliche Vergrößerung des Spektivs. Neben der Vergrößerung wirkt sich das Okular auch auf das Sichtfeld aus. Okulare befinden sich normalerweise im Lieferumfang eines Spektivs, wobei man auch besondere Okulare kaufen kann, um bestimmte Aspekte nach dem eigenen Belieben in den Vordergrund zu stellen. Manche Okulare verändern die Brennweite des Spektivs, sodass man mit ihnen zoomen kann.
Nachteile sehr großer Objektive
Neben den offensichtlichen Vorteilen großer Linsen für die Optik bringen sie jedoch auch einen wesentlichen Nachteil mit sich – nämlich das Gewicht. Große Linsen erfordern große Spektive und das macht sie deutlich schwerer als ihre kleineren Gegenüber. Falls du häufig deinen Standort wechselst und mit deinem Spektiv möglichst mobil unterwegs sein willst, ist daher ein mittelgroßes Modell ratsam, es sei denn, dass dir das Zusatzgewicht keine Probleme bereitet.
Ein weiterer Nachteil großer Linsen bzw. großer Spektive ist der Preis: In unserem Spektiv Test kosten große Spektive durchschnittlich mehr als kleine Modelle, da man mit ihnen mehr sieht und die Bildqualität besser ist.
Gerades oder abgewinkeltes Okular?
Grundsätzlich wird zwischen geraden oder abgewinkeltes Spektiven unterschieden. Bei geraden Spektiven befindet sich das Okular in einer Linie mit dem Tubus, während bei abgewinkelten Modellen das Okular meist in einem 45° Winkel zum Tubus steht. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Mit einem geraden Spektiv kann man sich bewegende Objekte einfacher verfolgen, weil die Ausrichtung leichter zu verstehen ist. Man sieht exakt das Bild auf das man das Spektiv ausrichtet, weil man keinen Winkel berücksichtigen muss.
Gleichzeitig lassen sich mit einem geraden Design Objekte auf Augenhöhe sowie Objekte unter Augenhöhe beobachten, da das Spektiv nur auf die passende Größe gestellt werden muss und man dann gerade durch die Linse sehen kann. Bei einem abgewinkelten Spektiv würde der Winkel dafür sorgen, dass sich die Position, die man einnehmen muss, unnatürlich anfühlt.
Andererseits kann man mit einem abgewinkelten Spektiv deutlich besser Objekte verfolgen, die oberhalb des Auges liegen. Wenn das Okular eines abgewinkelten Modells horizontal eingestellt wurde, sieht man automatisch einen Bildausschnitt, der um den Winkel nach oben verschoben wurde.
Das macht das abgewinkelte Design auch zum Favoriten, wenn man mit mehreren Beobachtern durch ein einziges Rohr sehen möchte. Es lässt sich von mehreren Personen unterschiedlicher Körpergröße nutzen, ohne, dass die Höhe angepasst werden muss.
Wie unterscheiden sich Spektive von Teleskopen?
Spektive verfügen über ein breiteres Sichtfeld, lassen sich einfacher transportieren, sind nicht so empfindlich wie Teleskop und setzen dabei auf eine geringere Vergrößerung. Normalerweise werden Spektive eben nicht zur Betrachtung von weit entfernten Himmelsobjekten genutzt, sondern für wesentlich näher gelegene Objekte, die deutlich mehr Licht reflektieren als Planeten oder Sterne, obwohl es theoretisch möglich wäre.
Fazit: Mit einem Spektiv lässt sich der Mond näher betrachten, für andere dunklere und weit entferntere Objekte muss jedoch ein Teleskop genutzt werden. Schlussendlich besitzen Spektive und Teleskope ihre eigenen Einsatzgebiete, die sich in mehreren Anwendungsbereichen überschneiden.
Die Unterschiede zwischen Spektiven und Ferngläsern
Spektive sind die beste Wahl zur Beobachtung von Vögeln, da sie das Bild stärker vergrößern als Ferngläser. So lassen sich Vögel genauer erkennen und die Details erscheinen klarer. Dieser Umstand wird bei suboptimalen Lichtverhältnissen besonders deutlich: Das Spektiv ist in der Lage, wesentlich mehr Licht einzufangen und ein helleres, gestochen scharfes Bild zu liefern.
Um die Spektive zu stabilisieren, lassen sich alle Geräte im Test auf einem Stativ befestigen, sodass Erschütterungen das Bild nicht verwackeln.
Der größte Vorteil des Spektivs gegenüber dem Fernglas bei der Vogelbeobachtung liegt allerdings darin, dass die Vögel nicht verscheucht werden, da man sie aus großer Entfernung betrachten kann und in näherer Umgebung nicht für Unruhe sorgt. Gerade in Landschaften mit unebenem Untergrund muss man mit Ferngläsern das Risiko eingehen, über Stock und Stein zu klettern nur um dann herauszufinden, dass die Geräusche die Vögel verscheucht haben.
Ferngläser glänzen immer dann, wenn man viel unterwegs ist und zwischendurch beobachten möchte, ohne das beste Bild zu genießen aber möglicherweise mehrere Blickwinkel erhaschen zu können. Die Nutzung eines Fernglases ist mobiler, da sie ohne Stativ bedient werden können, allerdings sind sie in Bildqualität und Vergrößerung unterlegen und lassen sich nicht zur Vogelfotografie nutzen.