Wie du mit Strukturpaste Struktur in deine Malerei bringst

Strukturpaste ist eine beliebte Substanz, die in der Kunst eingesetzt werden kann, um dem Malgrund eine bestimmte Oberflächenstruktur zu verleihen. Je nach Verwendungszweck kannst du die Paste nutzen, um die Oberfläche durchgehend zu glätten oder bewusst raue Strukturen aufzutragen, die später als Relief im fertigen Werk wirken können.

Bevor du mit der Verwendung von Strukturpaste loslegst, sollten wir einige Dinge klären, die dir helfen können, genau das Ergebnis zu erzielen, das du dir vorgestellt hast.

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Strukturpaste – Was ist das eigentlich?

Strukturpaste, oft auch Modellierpaste genannt, ist eine dickflüssige, weiße Spachtelmasse auf Wasserbasis. Da normalerweise Wasser bei Strukturpasten als Lösungsmittel zum Einsatz kommt, ist es möglich, sie mit Acrylfarben zu vermischen. So entsteht eine Konsistenz ähnlich einer Ölfarbe – Dickflüssig und cremig.

Ihr Hauptzweck ist jedoch der Einsatz als Grundierung und Reliefierung des Malgrundes. Zum Einsatz kommen glatte Pasten oder körnige Pasten mit Sandstruktur.

Glatte Strukturpasten eignen sich bestens, um die Höhenunterschiede der Struktur einer Leinwand zu nivellieren und zu ebnen. Selbstverständlich kannst du sie auch verwenden, um bewusst Unebenheiten auf dem Malgrund zu erzeugen.

Körnige Strukturpasten besitzen eine inhärente Struktur, die sich bereits unmittelbar nach dem Auftrag abzeichnen wird. Körnige Strukturpasten sind ausschließlich dazu geeignet, dem Malgrund eine Dreidimensionalität zu verleihen. Zur Glättung der Leinwand sind sie nicht brauchbar.

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Einsatzzwecke und benötigte Hilfsmittel

Größe Flächen bearbeitest du am besten mit einem Spachtel oder einer Rakel. Bei kleineren Flächen oder feineren Strukturen, die eingearbeitet werden sollen, sind Malmesser oder Palettenmesser die geschicktere Wahl.

Wenn du dich entschieden hast, die Paste zur Reliefierung zu nutzen, solltest du in Schichten vorgehen. Für gewöhnliche Strukturen bedarf es nur einer einzigen Pastenschicht, die du nach deinen Vorstellung aufträgst, mit Mustern verzierst und möglicherweise mit dem Hintergrund verblendest.

Hier sind ein paar Ideen für Oberflächenstrukturen und Muster:

Für eine Reliefierung mit tiefen Gräben und hohen Rändern solltest du einige Lagen der Paste auftragen, anstatt in einer einzelnen Session einen ganzen Berg anzuhäufen, der niemals trocknen wird. Jede Lage sollte vollständig durchgetrocknet und auch innerlich ausgehärtet sein, bevor du weitere Schichten der Paste über sie legst.

Die Trocknungsdauer der einzelnen Schichten beträgt je nach Zusammensetzung der Paste, Dicke des Auftrags, Luftfeuchtigkeit und Temperatur zwischen 6 Stunden und 72 Stunden.

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Der Untergrund

Dir stehen viele verschiedene Malgründe zur Auswahl, wobei sich fürs Arbeiten mit Modellierpaste nicht jede Art des Untergrunds empfiehlt. Bei einem dünnen Auftrag der Paste kannst du problemlos einen bespannten Keilrahmen oder einen Malblock verwenden. 

Für einen dicken Auftrag solltest du einen hölzernen Untergrund oder einen dicken Malkarton wählen, da sie wesentlich stabiler als Keilrahmen sind und unter der Last nicht nachgeben. Eine durchhängende Leinwand sieht nicht nur nicht schön aus, sondern führt auch schnell zu Rissen in der Farbe.

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Auftrag der Modellierpaste

Mit den richtigen Werkzeugen ausgerüstet, kannst du mit dem Auftrag beginnen.Ideal für alle Pasten sind Malmesser, die groß genug sind, um viel Fläche auf einmal zu bestreichen und gleichzeitig ausreichend klein sind, um bestimmte Details fein auszuarbeiten.Mit einem solchen Malmesser fühlt sich der Auftrag an, als würdest du ein Butterbrot schmieren oder Kuvertüre verteilen.

Nachdem du die erste Schicht aufgetragen hast, kannst du sie mit demselben Werkzeug ausarbeiten oder beispielsweise ein Blatt Papier auf die Paste legen, kurz verstreichen und abziehen.

Einen ähnlichen Effekt erzielst du, wenn du das Malmesser großflächig in die bereits aufgetragene Paste drückst und anschließend wieder anhebst. Ein Teil der Paste wird durch das Abziehen wieder entfernt, der größere Teil bleibt jedoch am Malgrund haften und erzeugt eine unvorhersehbare, interessante Struktur.

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Bemalen der Paste

Strukturpaste Beispiel

Foto: Alena Hovorkova / Shutterstock.com

Nachdem du die Paste aufgetragen hast und sie Zeit hatte, um vollständig zu trocknen, geht es an das eigentliche Kunstwerk. Die Paste härtet wasserfest aus, weshalb du keine Scheu haben musst, mit angewässerten Acryl- oder Pastellfarben über die reliefierten Stellen zu malen.

Beim Malen deines Kunstwerks hast du zwei Möglichkeiten, die Struktur der Paste hervorzuheben:

  • Du trägst Farbe nur sehr leicht auf und drückst den Pinsel kaum auf den Malgrund, sodass nur die Erhebungen der Oberflächenstruktur bemalt werden.
  • Du drückst den Farbpinsel mit mehr Kraft auf die Oberfläche, um sowohl Erhebungen als auch Täler der Oberflächenstruktur zu bemalen.

Beide Varianten können gut aussehen, wenn es zum Motiv des Bildes passt. Du solltest mit beiden Vorgehensweisen experimentieren, um ein Gefühl zu entwickeln, welche Art der Kontraste zu welchem Werk passt.

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