Ein eigenes SUP Board kaufen – Ratgeber für Unentschlossene
Stand Up Paddling (SUP) ist eine der am schnellsten wachsenden Wassersportarten. Bei dieser Kombination aus Kajak und Surfen stehst du grundsätzlich auf einem breiten Surfbrett und nutzt ein Paddel, um dich vorwärts zu bewegen.
SUP Boards sind länger, breiter und stabiler als herkömmliche Surfbretter, so dass du sie im Stehen fahren kannst.
Kein Wunder, dass immer mehr Sportler ihr eigenes SUP Board kaufen wollen. In diesem Ratgeber erfährst du die unterschiedlichen Boardtypen, für den Kauf relevante Eigenschaften und unsere Empfehlung zu einzelnen Modellen.
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Unterschiedliche Boardtypen
Die SUP Board Formen können variieren, aber die wichtigsten Stile sind Race oder Touring Boards, All-Around Boards und Surf Boards. Achte beim SUP Board kaufen darauf, dass du das Board passend zu deiner Körpergröße kaufst. Es muss groß genug sein und genug Volumen haben, um dein Gewicht tragen zu können.
Die Allrounder
All-Around Boards sind extrem vielseitig und sehr stabil. Wenn du dein erstes SUP Board kaufen willst, sollten die Allrounder in deine enge Auswahl aufgenommen werden.
Aufgrund ihrer Stabilität sind sie am besten für Anfänger geeignet oder alle, die auf sehr einfaches Paddeln und stabiles Fahren aus sind. Allround-Boards sind breit genug, um stabil auf dem Wasser zu liegen. Sie ermöglichen ein ordentliches Gleiten beim Flachwasserpaddeln oder im offenen Meer, und können auch für das Surfen in kleineren Wellen verwendet werden.
Sie haben einen den traditionellen Surfbrettern ähnlichen Rumpf. Allroundboards sind zwischen 3 bis 3,5 Meter lang. Sie sind ideal für Yoga auf dem Wasser, Angeln, das Surfen in kleinen Wellen oder einfach zum Paddeln.
Falls du ein möglichst vielseitiges Brett suchst, sollte diese Ausführung deine Wahl sein.
Touring Boards
Touring Boards sind optimiert für das Flachwasser, das Paddeln im offenen Meer und die sogenannten Downwinder Touren, bei denen du dich mit dem Rückenwind von Punkt A nach Punkt B bewegst: Hauptvoraussetzung für das Fahren mit dem Touring Board ist ein niedriger Wellengang.
Diese Bretter sind typischerweise länger und schmaler mit einer spitzen Nase am vorderen Ende und einem abgerundeten, dem Kajak ähnlichen Verdrängungs-Rumpf. Die spitze Nase durchschneidet das Wasser effizienter und erfordert weniger Anstrengung, um längere Strecken zu paddeln.
Touring Boards sind zwischen 3,5 bis 4,5 Meter lang und eignen sich aufgrund ihrer Länge und ihrer Stabilität bestens für Einsteiger.
Race Board
Eine Sonderform des Touring Boards ist das sogenannte Race Board. Sie sind wesentlich schmaler und erfordern eine bessere Körperbalance und sind daher nicht für Einsteiger zu empfehlen. Genau wie die Touring Boards eignen sich für Fahrten auf flachem Gewässer.
Wenn du bereits Erfahrungen mit dem Stand Up Paddling sammeln konntest und dir ein spezielles SUP Board kaufen willst, das für das Schnellfahren geeignet ist: Nur zu.
Wenn du bislang kaum Erfahrungen im Aufrechtpaddeln hast, solltest du dich stattdessen für ein Allround- oder Touring-Board entscheiden.
Surf Boards
Surf Boards sind normalerweise kürzer, um mehr Manövrierbarkeit und Reaktionsfähigkeit zu ermöglichen. Normalerweise deutlich kürzer als 3 Meter sind diese Boards weniger stabil und damit weniger geeignet für das Flachwasserpaddeln.
Ihre überragenden Wende- und Reaktionseigenschaften spielen sie beim Surfen in mittleren bis großen Wellen aus, wo eine schnelle Reaktion erforderlich ist. Boards dieses Stils sind typisch für erfahrene Paddler oder Surfer.
Breite
Die Brettbreite ist der wichtigste Faktor für die Stabilität. SUP Boards sind bis zu 90 cm breit, um einer Vielzahl von Körpertypen und unterschiedlichen Fähigkeitsstufen gerecht zu werden. Breite Bretter (ca. 80 cm oder breiter) sind ideal für größere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Kleinere oder trainierte Paddler können schmalere und leichtere Boards verwenden. Ein guter Ausgangspunkt sind 75 cm Breite.
Volumen
Das Volumen eines Stand Up Paddling Boards, ausgedrückt in Litern, gibt einen Hinweis auf die Fähigkeit des Boards, Last zu tragen.
Aber auch:
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SUP Board kaufen: Das Material
Beim SUP Board kaufen musst du darauf achten, dass die Boards aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Wobei ein EPS-Schaumkern, der mit Glasfaser, Kohlenstofffaser oder Kunststoff umwickelt ist, am gebräuchlichsten ist. Boards können hohl oder massiv sein. Die Wahl des Materials hat auch Einfluss auf den Preis des Boards.
Das gebräuchlichste SUP Board im mittlere Preissegment ist aus Fiberglas und Epoxy über einem EPS-Schaum Kern gefertigt. Es kann für viele Arten von Stand Up Paddeling verwendet werden. Die Konstruktionstechniken variieren und so haben einige Bretter eine Holzplatte unter der Fiberglasschicht, um Haltbarkeit und Steifigkeit zu verbessern. Die Epoxy Konstruktion macht das Äußere des Boards strapazierfähig. Die günstigsten Boards werden aus Plastik formgepresst. Diese Boards haben den Nachteil, schwer zu sein.
Zu kaufen gibt es auch aufblasbare SUP Boards. Diese Boards haben den großen Vorteil, sehr leicht in Wohnungen, den Gepäckfächern von Flugzeugen oder in Autos verstaubar zu sein. Sie eignen sich für alle Arten von SUP Aktivitäten, bei denen man mit langsamer Geschwindigkeit unterwegs ist.
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Finnen und Stabilisatoren

Finnen erlauben dem Brett, in der Spur zu bleiben und sorgen so für bessere Stabilität. Es gibt verschiedene Finnen-Konfigurationen, je nach Einsatzweck.
Einzelne Finnen sind wahrscheinlich die häufigste Konfiguration bei Renn-, Touren- und Allround-SUP Boards. Eine große einzelne Finne wird mittig unter dem Board montiert und mit einer Mutter und einer Schraube festgezogen. Normalerweise lässt sich die Finne etwas nach vorne oder hinter justieren. Wenn die Finne näher am Heck ist, wird das Board besser nachlaufen, was ideal für Flachwasseranwendungen ist. Wenn die Finne nach vorne bewegt wird, kann das Board leichter drehen, was besser zum Surfen ist.
Werden drei Finnen verwendet, dann werden dabei eine Finne in der Mitte und zwei weitere Finnen seitlich montiert. Die Mittelfinne kann die gleiche Größe haben wie die Seitenfinnen oder sie kann größer sein. Das Dreiersystem ist das am häufigsten verwendete Setup für das Surfen. Es sorgt für eine wendige Fahrt mit zusätzlicher Stabilität.
Sogenannte Race-Finnen sind meist Konfigurationen aus vier Finnen. Sie werden von erfahrenden Sportlern verwendet und erzeugen Geschwindigkeit und bieten genug Flexibiltät für reaktionsschnelle Turns.
Aufblasbare SUPs können mit jeder der bereits aufgelisteten Flossenkonfigurationen ausgerüstet sein. Meist werden abnehmbare halbstarre Steckfinnen verwendet.
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Weitere Brettmerkmale
Deck Pads

Deck Pads stellen sicher, dass du auf dem Board nicht ausrutscht. Viele neuere Boards verfügen über ein komplettes Deck Pad.
Wenn du ein SUP Board kaufst und viel Zeit auf dem Board verbringen willst, solltest du sicherstellen, dass der Hersteller ein hochwertiges Deck Pad beigefügt hat. Nach einem langen Tag auf dem Board, bei dem deine Füße in einer bestimmten Position fixiert sind, um dein Gewicht zu tragen, wird dir ein gutes Deck Pad viel Standfestigkeit und Komfort bieten. Es ist auch schonend für die Knie beim Sitzen auf dem Board.
Tragegriff
Die meisten, wenn nicht alle, SUP Boards haben einen Tragegriff. Andernfalls wäre es sehr schwierig, die Arme um ein großes SUP Board zu schließen oder es über dem Kopf zu tragen.
Die meisten Hersteller integrieren daher einen Tragegriff in die Mitte des Boards. Dies ermöglicht es, das Board gegen deine Hüfte gedrückt zu tragen. Tragegriffe sind in der Regel in das Board versenkt, damit sie beim Paddeln nicht im Weg sind. Gute Tragegriffe bestehen entweder aus dem Deck Pad-Material oder aus einem anderen weichen Material, um deine Hände zu schonen.
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Board Zubehör: Paddel und Co
Neben dem Board brauchst du zum Stand Up Paddling weiteres Zubehör. Einige Boards bekommst du als Teil eines Pakets, wobei nicht alles Zubehör unbedingt notwendig ist, um Spaß am Stand Up Paddling zu haben.
Wenn du ein eigenes SUP Board kaufen möchtest, solltest du dir daher Gedanken machen, was du unbedingt brauchst.
Folgendes Zubehör solltest du auf jeden Fall berücksichtigen:
SUP Paddel
Ein SUP Board ist nicht komplett ohne ein passendes Paddel. Fortgeschrittene Paddler werden sich genauer mit der Paddelgröße, dem Winkel des Schaftes und den verschiedenen Schaftformen befassen. Für Anfänger wird ein Paddel mit einem geraden Schaft am bestens ein, und normalerweise ist es am besten, mit einem verstellbaren Paddel zu beginnen.
Verstellbare Paddel sind ideal für die Nutzung durch mehrere Personen und das Paddeln unter verschiedenen Bedingungen. Verstellbare Paddel können nach Bedarf verlängert oder verkürzt werden. Aus diesem Grund bieten sie die größte Vielseitigkeit und sollten von den meisten Anfängern in Betracht gezogen werden.
Fest montierte Paddel gibt es in einer Vielzahl von Größen und sie werden mit einem separaten Griff verkauft. Das Paddel wird genau auf die gewünschte Größe geschnitten und dann wird der Griff mit Epoxidharz am Paddel befestigt. Fest montierte Paddel sind steifer und daher auch widerstandsfähiger als justierbare Paddel.
Die Paddellänge ist in erster Linie eine Frage der Präferenz. Verschiedene SUPs verwenden unterschiedliche Längen für verschiedene Aktivitäten. Eine Richtschnur für die passende Paddellänge am Anfang ist die eigene Körpergröße + 20cm. Kürzere Paddel sind in der Brandung besser geeignet und längere Paddel sind für Flachwasser und lange Strecken hilfreich. Am besten experimentierst du mit verschiedenen Längen und findest heraus, was für dich funktioniert.
SUP Paddel werden aus verschiedenen Materialien konstruiert. Eine gute Faustregel besagt, dass stärkere und leichtere Paddel teurer sind. Günstiger Paddel sind in der Regel schwerer.
Die Investition in ein leichtes Paddel kann sich schnell rentieren, denn du merkst den Unterschied, wenn du viel Zeit auf dem Wasser verbringst. Paddel aus Kohlefaser sind die beliebteste Wahl, da sie sehr leicht und dennoch relativ widerstandsfähig sind.
Günstiger sind Paddel aus Aluminium. Sie sind sehr langlebig und erschwinglich, aber kommen mit etwas zusätzlichem Gewicht.
Leine
Eine Leine wird an der Rückseite des Boards befestigt und das andere Ende um deinen Knöchel geschwungen, um zu verhindern, dass das Board bei einem Sturz von dir wegschwimmt.
Wenn du ein SUP Board kaufen willst, dass keine Leine besitzt solltest du eine kaufen, die ungefähr so lang ist wie dein Board. Dies stellt sicher, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass das Board auf dich zurückschleudern kann, wenn du stürzt. Es besteht immer die Möglichkeit vom Brett oder vom Paddel getroffen zu werden, wenn du vom Brett fällst. Du bedeckst daher im Fall eines Sturzes deinen Kopf mit beiden Armen, um ihn zu schützen.
Sonderzubehör
Einige Boards haben sogar spezielle Befestigungspunkte für Angelrutenhalter, Sitze, Kameras und mehr. Diese Zubehörteile sind normalerweise separat erhältlich.
Kleidung
Auf die richtige Kleidung ist bei kühlen Bedingungen zu achten, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Hier helfen ein Neoprenanzug oder ein Trockentauchanzug. Bei starkem Sonnenschein solltest du ein T-Shirt tragen, dass vor Sonnenbrand schützt.
Auch an eine schützende Kopfbedeckung solltest du denken, wenn du im Sommer auf Tour gehst und nicht Gefahr laufen willst, dein Gesicht zu verbrennen.