Zughilfen Test 2023 – Die besten Modelle im Vergleich
Der Kraftsportbereich ist extrem vielfältig. Bodybuilding, Powerlifting, Crossfit und Strongman sind verschiedene Disziplinen für die auch verschiedene Zughilfen (engl: lifting straps) in Frage kommen. Denn nicht jede Zughilfe ist für jeden Athleten bestens geeignet. In unserem Zughilfen Test gehen wir auf die Unterschiede im Material, in der Form und in der Länge ein und geben Empfehlungen für welche Sportart welche Zughilfe geeignet ist.
Wir haben zurzeit 5 verschiedene Modelle getestet und sind stets darum bemüht, diese Liste zu erweitern.
![]() Fitgriff Zughilfen | ![]() IronMind Strong enough | ![]() Rogue Leather Straps | ![]() Grip Cobra Grips | ![]() RDX Zughilfen | |
---|---|---|---|---|---|
![]() | Günstige und stabile Zughilfen für Jedermann. Große Farbauswahl und besonders lang. | Extrem robuste für maximale Belastung. | Besonders natürliches Griffgefühl und rutschfestes Leder für schwitzige Sommer-Workouts. | Ähnlich den amerikanischen Versa-Gripps. Einfache Handhabung. | Extrem robust für maximale Belastung. |
![]() | - | Keinerlei Handgelenk-Polsterung. | - | - | Nicht für explosive Bewegung geeignet. |
![]() | Allround-Einsatz | Powerlifting + Strongman | Crossfit + OLY Lifting | Bodybuilding + Allround-Einsatz | Strongman |
Zughilfen Testsieger: Der Allrounder
Für die meisten Trainierenden, die hier und da eine Unterstützung für ihre Griffkraft suchen, ist das Paar von Fitgriff die beste Wahl. Sie sind mit 60cm verhältnismäßig lang und bestehen bis auf ihr Neoprenpolster aus Baumwolle, bei der die Nähte verstärkt wurden.
Während der Übungsausführung rutschen sie so gut wie gar nicht, sodass man nicht noch einmal während des Satzes nachhelfen muss.
Nach mehreren Monaten regelmäßiger Benutzung beim Kreuzheben (bis 200kg) sowie vereinzeltem Gebrauch bei anderen ziehenden Übungen sehen die Lifting Straps von Fitgriff zwar durchaus gebraucht aus aber funktionieren tadellos.
Der günstige Preis und die Farbauswahl ist uns ebenfalls positiv aufgefallen.

Fitgriff
Zughilfen
Zughilfen Testsieger: Powerlifting und Strongman
Das Modell von Ironmind ist für schweres Gewicht und extrem hohe Belastungen hergestellt worden. Nicht umsonst waren sie die offiziellen Zughilfen des World's Strongest Man competition 2010.
Sie werden aus Nylon hergestellt und sind deshalb etwas härter als gewöhnliche Baumwollzughilfen. Dennoch sind sie sehr leicht und flexibel und fühlen sich vor allem bei schwererem Gewicht sehr natürlich an.
Wenn man den Einsatz von Zughilfen nicht gewöhnt ist, kann die Reibung des synthetischen Materials am Handgelenk in den ersten Wochen etwas unangenehm sein. Nach mehreren Monaten der Benutzung mit äußerst schwerem Gewicht wirken dieses Modell fast wie neu und funktionieren einwandfrei.
Besonders für Leute, die auf der Suche nach extra belastbaren Straps sind, ist dieses Paar das richtige. Leider sind sie in Deutschland mit rund 25€ nicht günstig.

Ironmind
Strong enough
Zughilfen Testsieger: Crossfit/Olympic Weightlifting
Die Leather Lifting Straps von Rogue sind besonders für Crossfitter und Oly-lifter interessant. Sie werden nämlich aus 100% amerikanischen Leder gefertigt, was für besonders hohe Rutschfestigkeit sorgt.
Das zahlt sich vor allem bei den explosiven Bewegungen des olympischen Gewichthebens oder bei den WODs des Crossfits mit hohen Wiederholungszahlen und viel Schweiß aus.
Da es sich um ein Naturprodukt handelt, fühlt sich die Zughilfe an der Stange an wie eine zweite Haut – sehr natürlich!

Rogue
Leather Straps
Zughilfen Test - Cobra Grips
Die Cobra Grips konnten uns in erster Linie für den regelmäßigen Gebrauch im Fitnessstudio begeistern, da sie sehr leicht anzulegen sind und so sehr unkompliziert den gewünschten Halt geben.
Sie sind den sogenannten "Versa Gripps" sehr ähnlich, die in den USA ein echter Renner sind. Leider gibt es diese hier in Deutschland nicht.
Mit den Cobra Grips steht dem deutschen Fitnessstudiotrainierenden, der häufig und schnell Straps anlegen möchte, allerdings eine sehr gute Alternative zur Verfügung.

Cobra Grips
Zughilfen
Zughilfen Test - RDX Zughilfen 8
Eine echte Neuheit im deutschen Raum. Diese Art der Zughilfe ist so geformt wie eine 8 und wird daher im englischen "Figure 8" genannt. Erst 2016 hat Eddie Hall in genau solchen Straps den Kreuzhebe Weltrekord auf 500kg erhöht.
Diese Form, gepaart mit dem Material aus Nylon ist für besonders schweres Gewicht ausgelegt.
Für explosive Bewegungen sind sie eher nicht zu gebrauchen, da sie "zu sicher" sind, indem sie die Handgelenksmobilität einschränken.
Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren auch in Deutschland vermehrt solche Straps sehen werden.

RDX
8er Zughilfen
Wozu verwendet man überhaupt Zughilfen?
Zughilfen werden aus vielerlei Gründen von vielerlei Athleten im Krafttraining eingesetzt. Hauptgrund ist sicherlich der Einsatz bei schwindender Griffkraft der Hand und des Unterarms. So lässt sich Gewicht heben oder halten, dass ohne Zughilfen aufgrund zu geringer Griffkraft nicht angetastet werden könnte.
Im Bodybuilding werden Zughilfen relativ häufig eingesetzt, auch wenn die Griffkraft ausreichen würde. Der Grund dafür ist, dass sich Bodybuilding-Athleten bei Isolationsübungen ausschließlich auf den Zielmuskel konzentrieren möchten. So werden Zughilfen beispielsweise beim Lat-Ziehen eingesetzt, um sich vollständig auf die Rückenmuskulatur fokussieren zu können.
Im Powerlifting werden sie eher dann eingesetzt, wenn der Athlet seine Muskeln bzw. sein Zentrales Nervensystem überladen möchte, beispielsweise in der "Overreaching"-Phase einer Wettkampfvorbereitung. Im Powerlifting bezieht sich der Einsatz von Zughilfen nur auf das Kreuzheben bzw. auf Abwandlungen dessen.
In der Regel benutzen Strongmen das Hilfsmittel in ähnlichen Situationen wie Powerlifter.
Die Verwendung von Straps im Crossfit bzw. im Olympic Weightlifting findet insbesondere bei schweren Zugübungen oder Snatches statt.
Aber auch für "gewöhnliche" Fitnessstudiotrainierende, die sich nicht genau in eine der oben aufgezählten Kategorien einordnen lassen, sind Zughilfen eine Investition wert.
Generell kommen sie nämlich allen Trainierenden immer dann gelegen, wenn die Griffkraft schwindet, das Gewicht an der Stange oder am Gerät allerdings noch weitere Sätze verlangt.
Die verschiedenen Materialien im Überblick
Für Zughilfen werden zahlreiche Materialien verwendet, aber die 3 am häufigsten sind definitiv Baumwolle, Nylon und Leder. Dabei lässt sich nicht sagen, welches Material besser als das andere ist, denn alle 3 haben ihre Berechtigung. Vielmehr kommt es auf die persönliche Präferenz an.
Straps aus Baumwolle sind in Deutschland am weitesten verbreitet. Das Material fühlt sich anfangs relativ dick an, sollte jedoch nach wenigen Wochen wesentlich geschmeidiger und angenehmer werden. Straps aus Baumwolle haben in der Regel ein Neopren-Polster, um die Reibung an er Oberseite des Handgelenks zu verringern.
Zwar werden sie dadurch tatsächlich bequemer, müssen aber auch häufiger gewaschen werden, weil sich im Neopren Schweiß ansammelt.
Zughilfen aus Nylon fühlen sich leicht und geschmeidig an. Jedoch braucht man normalerweise 2-4 Wochen bis sich das Material vollständig angepasst hat. Nylon ist äußerst strapazierfähig und deshalb bestens für schweres Gewicht geeignet.
Nicht so gut hingegen ist es darin, Schweiß zu absorbieren. Vor allem bei warmen Temperaturen im Sommer oder bei Workouts mit vielen Wiederholungen ist die Rutschfestigkeit deshalb nicht ideal.
Lederstraps sieht man eher selten, da es sich doch deutlich von den anderen beiden unterscheidet. Es fühlt sich extrem natürlich an und behält auch bei schweren Lasten seine Form. Für die Hitze im Sommer gibt es allerdings bessere Möglichkeiten. Es saugt Schweiß kaum auf und wird folglich ein wenig rutschig.
Das natürliche Feeling und die außergewöhnliche Optik haben ihren Preis. Verglichen mit den anderen Materialien kosten Zughilfen aus Leder durchschnittlich am meisten.
Wieso man Zughilfen nicht immer verwenden sollte
Besonders als leistungsorientierter Athlet möchte man einen funktionalen und ausgeglichenen Körper möglichst ohne eine gravierende Schwäche haben. Wenn wir bei den komplexen Übungen in jedem Satz Zughilfen verwenden, weil unsere Griffkraft nicht ausreicht, bekämpfen wir nur das Symptom aber nicht das eigentliche Problem. So wird auch in Zukunft die Griffkraft nicht ausreichen, da sie nicht an die hohe Belastung gewöhnt wird.
Deshalb ist es als performanceorientierter Athlet sinnvoll, wirklich nur auf die Hilfen zurückzugreifen, wenn die Griffkraft tatsächlich nicht mehr ausreicht, die restlichen Muskeln aber nicht ausgelastet sind.
Darüber hinaus kann es auch sinnvoll sein, das Gewicht für einen gewissen Zeitraum zurückzuschrauben, um der Griffkraft die Möglichkeit zu geben, sich bestmöglich mitzuentwickeln. Dieser langfristige Ansatz eliminiert schließlich das eigentliche Problem und sorgt langfristig für einen wohl abgerundeten Körper ohne Schwäche.
Wie legt man Zughilfen richtig an?
Immer wieder sehe ich im Training andere, die Probleme haben ihre Zughilfen richtig anzulegen. Entweder wickeln sie in die falsche Richtung und es entsteht ein merkwürdiges Durcheinander. Oder sie wissen nicht einmal wie sie beide Zughilfen alleine an der Stange befestigen sollen, sodass sie sich von einem Trainingspartner helfen lassen.
Um das zu vermeiden soll das folgende Video helfen, in dem erklärt wird, wie Straps richtig angelegt werden.